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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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auch nur einen Strafzettel für zu schnelles Fahren bekommen hat? Als Jugendlicher hat er immer wieder Mist gebaut und sich anschließend aus der Verantwortung gestohlen. Ich will Ihnen damit nur sagen, Joe, dass er ein verdammt gefährlicher Mann ist, und er ist umso gefährlicher, weil er sich darauf verlässt, dass man ihn unterschätzt.«
    Joe nickte. Er beschloss, nicht zu verraten, dass er Leon schon kennengelernt und von ihm einen Job angeboten bekommen hatte. Damit würde er doch nur Verwirrung stiften.
    Davy sah auf seine Uhr und schrak zusammen. »Ich sollte vielleicht mal aufmachen in der vagen Hoffnung, dass jemand vorbeikommt, der bereit ist, sich von seinem Geld zu trennen.«
    Er eilte nach unten, kramte eine Weile hinter dem Tresen herum und brachte ein altes Notizbuch zum Vorschein. Er befeuchtete seinen Zeigefinger und blätterte es auf.
    »Jetzt haben Sie es echt geschafft, dass ich mir Sorgen um sie mache«, murmelte er. »Ah, da haben wir’s. Lonsdale Avenue 28, Wohnung 5.« Er beschrieb Joe den Weg und fügte dann hinzu: »Gehen Sie diskret vor. Sie wohnt als inoffizielle Untermieterin bei einer jungen Frau … Karen Sowieso. Arbeitet bei Gwynn’s in der High Street. Karen oder Sharon, eins von den beiden.«
    »Okay. Ich sag Ihnen Bescheid, wenn ich mit ihr gesprochen habe.«
    Sie gaben sich die Hand. Davy musterte Joe durchdringend. »Sie sehen aus, als könnten Sie sich ganz gut Ihrer Haut wehren, Joe, aber das Gleiche hätte ich auch von mir behauptet. Das hat mir aber leider nicht viel geholfen, als drei Typen mir von hinten eins übergezogen haben.«
    »Schon verstanden«, erwiderte Joe. »Ich werde mich in Acht nehmen.«
    »Gut. Und wenn Sie Hilfe brauchen, wissen Sie ja, wo Sie mich finden.«

30
    Leon war gegen halb zehn zu Hause. Er war in mieser Stimmung, obwohl er sich nicht recht erklären konnte, wieso.
    Am Abend zuvor, nachdem sie mit Alise fertig waren, hatte er Fenton die Aufräumarbeiten überlassen. Leon und Cadwell waren nach Bude gefahren, hatten in einem Hotel eingecheckt, in einem Restaurant ein spätes Abendessen eingenommen und dann verschiedene Bars aufgesucht. So hatten sie dafür gesorgt, dass sie von möglichst vielen Leuten gesehen wurden.
    Es wäre wahrscheinlich nicht nötig gewesen, aber Leon war ein überzeugter Anhänger gründlicher Vorsichtsmaßnahmen. Ohnehin wurde er das Gefühl nicht recht los, dass das Ganze ein Fehler gewesen war, der ihm noch einmal würde zu schaffen machen.
    Fenton kam ihm in der Diele entgegen. »Du siehst so beschissen aus, wie ich mich fühle«, sagte Leon. »Alles sauber?«
    »Blitzblank.«
    Leon inspizierte das Wohnzimmer und stellte fest, dass die Möbel wieder an ihrem Platz standen. Die Plastikfolie war verbrannt worden; sämtliche harten Oberflächen sauber gewischt und obendrein noch poliert.
    Pam erschien. Sie war grauhaarig, klein und rundlich mit freundlichen Blinzelaugen wie eine Oma in einer amerikanischen Comedyserie. »Einen Drink, die Herren? Oder habt ihr Hunger?«
    Leon klopfte auf seinen Bauch. »Englisches Frühstück im Hotel. Kann natürlich gegen deine Kochkünste nicht anstinken, aber …«
    Sie lächelte nachsichtig. »Dann also nur Cranberrysaft, mein Lieber?«
    »Perfekt.« Er kratzte sich. »Ich muss bald mal duschen. Hatte heute Morgen keine Zeit.«
    »Joe Carter war hier«, berichtete ihm Fenton, als sie zum Büro gingen. »Er will die Stelle annehmen, vorausgesetzt, die Bezahlung stimmt.«
    »Der hat vielleicht Nerven. Wo will er denn hier sonst was verdienen?« Leon grübelte einen Moment nach. »Also gut. Sag ihm, er kann morgen anfangen. Zehn Pfund die Stunde – wenn ihm das nicht passt, soll er’s bleiben lassen.«
    Fenton tippte bereits eine Notiz in seinen BlackBerry. »Ich habe über diese SMS nachgedacht, die Alise …«
    »Na, na.« Leon hob die Hand. »Dieser Name kommt uns nicht über die Lippen. Nicht mehr.«
    Fenton senkte betreten den Kopf. »Natürlich. Aber die SMS, die sie an Joe geschickt hat – wir müssen überlegen, wohin die Spur führt …«
    »Weg von hier. Das reicht mir.«
    »Aber wollen wir, dass dieser Mann, den wir gerade einstellen wollen, nach der vermissten Schwester eines Mädchens sucht, das jetzt selbst vermisst wird?«
    »Keine Sorge. Wir werden ihn genau im Auge behalten.« Leon sah die Papiere auf seinem Schreibtisch durch und schüttelte dann den Kopf. Er seufzte. »Gestern Abend«, sagte er. »Was glaubst du, war Derek …?«
    »Was?«
    Winzige Schweißperlen

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