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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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Schwiegersohnes ab. Sie wirkt nicht zufrieden.
    »Ein Freund von Roman. Er war so nett mitzukommen.« Ich blitze Alexander an, damit er mitspielt. Nie im Leben werde ich meiner Mutter erklären, dass ihr zukünftiger Schwiegersohn mir einen Bodyguard an die Seite gestellt hat.
    »Sehr erfreut.« Alexander reicht meiner Mutter so steif die Hand, dass ich mich an meinem Lachen verschlucke. Für jemanden, der sonst eine ganz schöne Nervensäge sein kann, bin ich überrascht, was für gute Manieren er plötzlich an den Tag legt und erinnere mich an Romans Worte. Warum ist er anderen gegenüber kultiviert? Mir gegenüber aber nicht?
    »Soso.« Meine Mutter beäugt Alexander kritisch.
    Hilfe suchend tausche ich einen Blick mit Papa. »Ignorier deine Mutter, Mäuschen! Shopping verwandelt sie immer in einen völlig anderen Menschen.« Dann wendet er sich an Alexander und so förmlich, wie man das in Berlin eben macht, geben sie sich ebenfalls die Hand. Wäre Roman jetzt hier, würde ich … Moment mal, wirkt Katharinas Hypnose vielleicht nicht mehr? Seit wann stelle ich mir vor, wie etwas sein würde, wenn Roman hier wäre?!
    »Oh, Liebes, schau mal! Das wäre ein tolles Doppelbett!« Meine Mutter holt mich mit ihrer schrillen Tonlage ins Hier und Jetzt zurück. Sie hält die Luft an. Das sichere Zeichen dafür, dass sie angetan ist. Dann stürmt sie vor. Warum bin ich überhaupt mitgekommen? Papa scheint sich das Gleiche zu denken. Dann beobachte ich Alexander und der scheint sich, wenn auch nicht das Gleiche, so zumindest jede Menge anderer Dinge zu fragen. Willkommen bei Familie Schneider!
    Bevor Mama ein Heer an Verkäufern losschickt, um sie weiter zu beraten, inspiziere ich ihre erste Eroberung kritisch. »Das Bett ist viel zu niedrig für euch, Mama! Ich dachte, ihr sucht etwas, wo ihr höher sitzt?«
    »Das kann man mit Matratzen ausgleichen!«
    Alexander gluckst neben mir und ich verpasse ihm einen Seitenhieb, ohne meine Mutter aus den Augen zu lassen. So einzigartig ist das Modell nun auch nicht. Wir haben schon zig ähnliche Varianten gesehen, die sie alle abgelehnt hat. Ich verdrehe meine Augen und schaue in der Hoffnung auf Beistand gen Himmel, sehe jedoch nur das Belüftungssystem von IKEA.
    Eilig lasse ich meinen Blick schweifen, um etwas Adäquateres zu finden und Mamas Aufmerksamkeit auf eine bessere Wahl zu lenken. Ich beobachte Papa und entdecke, womit er liebäugelt. Dann atme ich tief durch. Das wird gleich wieder eine Aktion à la Elizabeth. Aber was tut man nicht alles für das Glück seiner Eltern?
    Zielstrebig steuere ich das Bettgestell Fjell an. Dort mache ich es mir gemütlich und wippe wie eine Dreijährige auf der Matratze, was zugegebenermaßen mächtig Spaß macht und noch dazu einem guten Zweck dient. Alexander steht der Mund offen, aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen.
    »Mama? Komm mal her!« Ich winke meine Mutter vom Bett ihrer ersten Wahl auf dieses. »Das hier ist perfekt für euch.« Ich strahle so breit und offenherzig, wie nur möglich und denke sicherheitshalber an mehretagige Tortenkreationen, um meinem Gesichtsausdruck die nötige Ehrlichkeit zu verleihen.
    »Ist es nicht etwas zu klobig? Was meinst du, Rudi?« Unentschlossen wechselt sie einen Blick mit Papa und wippt nun mit mir auf der Matratze.
    »Das hast du ganz großartig ausgesucht, Mäuschen.« Papa zwinkert mir verstohlen zu und setzt sich zu uns. Perfekt! Trick 17 schlägt an. Wir wissen, wir müssen Mama bloß selbst zur richtigen Entscheidung bringen und alle werden glücklich.
    »Findest du es nicht zu dunkel?«
    Volltreffer! Sie denkt darüber nach. Mit viel Glück sind wir hier schnell fertig.
    Wo ist denn nur der Stapel mit den IKEA-Katalogen? Die liegen hier sonst immer überall herum. Ich verrenke mich mehr als bei jeder Yogaübung, kann aber keinen entdecken.
    »Suchst du den?« Alexander drückt mir die schwedische Design-Bibel in die Hand und ich führe Mama die Wirkung in ihrem zukünftigen Schlafzimmer vor. Jetzt muss es schnell gehen.
    »Siehst du … das dunkle Bett, die hellen Möbel, die hellbraune Wand, hier etwas Farbe, das harmoniert wunderbar . Und ihr gewinnt so viel praktischen Stauraum ! Du könntest einige Sachen vom Dachboden wieder im Haus unterbringen. Das wolltest du doch schon immer! « Ich atme tief durch und beobachte, wie das Einflechten ihrer eigenen Worte meine Mutter dazu bringt, sich ernsthaft mit dem Bett auseinanderzusetzen. Sie wiegt unschlüssig aber nicht gänzlich

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