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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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Meute. Die kleine Elizabeth sucht verzweifelt ihre Eltern.
    »Da vorne!« Ich entdecke den wuscheligen Haarschopf meiner Mutter unter Dutzend anderen in der Kinderabteilung. Sofort übernehme ich die Führung, verlasse Alexanders Deckung und ziehe ihn mit mir mit.
    Meine Eltern klammern sich an ein Regal, um nicht vom Mob mitgerissen zu werden und ich bugsiere sie mit Alexanders Hilfe in sichere Höhen auf ein Kinder-Doppelstockbett.
    »Geht es euch gut?« Mit leicht zitternden Händen ordne ich die Haare meiner Mutter.
    »Es muss an dir liegen, mein liebes Fräulein! Immer dort, wo du stehst und gehst, gibt es neuerdings Ärger!«
    Autsch! Der Zwiebellook hat mich in dem Chaos vor Seitenhieben geschützt. Gegen meine Mutter habe ich nichts in der Hand. Sofort schießen mir Tränen in die Augen, die ich wegblinzle. Sobald Mamas Frisur wieder sitzt, lasse ich meine Hände sinken und falte sie im Schoß. Ich schaue zu Papa, doch die Tatsache, dass er wie zu erwarten nichts dazu sagt, vergrößert den Kloß in meinem Hals. Dabei habe ich nichts getan!
    Obendrein meldet sich Roman per WhatsApp. Miss Energy, welche Mission treibt dich bitte schön zu IKEA? Schlechte Arbeitsbedingungen? Kein Holz aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft? Was?!
    Ganze fünfmal lese ich Romans Nachricht und mit jeder Runde wird mir flauer im Magen. Der traut mir zu, dass ich unter die Aktivisten gegangen bin. Ausgerechnet ich! Montag startet die Jahrestagung. Das ist aufregend genug und der einzige Kampf, den ich für die gute Sache bestreite.
    Möbel kaufen , tippe ich so kurz wie möglich und stopfe mein Handy schnell in die Tasche. »Bis eben ging noch alles gut«, flüstere ich.
    »Hey, nicht den Kopf hängen lassen!« Alexander hüpft vom Hochbett. »Bin gleich wieder da.«
    Ich starre meine Eltern an. »Es ist doch nicht meine Schuld. Ihr wolltet ein neues Bett! Nicht ich!«
    Mmh? Mmh! Mein Näschen erschnüffelt ein bekanntes Aroma.
    »Zucker hilft in jeder Krise. Richtig?« Alexander taucht wieder auf und reicht mir stolz eine angebrochene Tüte Godis Chokladkrokant , zart schmelzende Milchschokolade mit knackenden Krokantstückchen. Weitere Tütchen verteilt er an meine Eltern. Dann hocken wir auf dem Hochbett, das für vier Erwachsene ganz schön eng ist, und krümeln auf Kuscheltiere und kunterbunte Kinderbettwäsche.
    Wow! Mein Bodyguard beherrscht Trick 17, wenn es um Elizabeth Schneider und Katastrophen geht.
    Obendrein kniet er sich vor mich hin und ordnet meine Haare, so wie ich eben noch Mamas Frisur sortiert habe. Sein Oberkörper klebt direkt vor meiner Nase und ich spüre seine Wärme auf meinem Gesicht. Er hat alle seine Jacken auf und ich lese auf einem ausgewaschenen navyblauen T-Shirt den Schriftzug des Technischen Hilfswerks München, während ich weiter die Schokolade vom Krokant lutschte und die harten Stückchen genüsslich mit den Zähnen knacke. Sag bloß, er ist Krisenhelfer? Wie passend.
    »Besser?« Alexander streicht mit seinem Finger über meine Schläfe und die Berührung lässt mich für einen Moment alles vergessen, sogar den Krokant in meinem Mund.
    Reiß dich zusammen, Elizabeth! Bestimmt reagierst du nur vor lauter Zucker so und dir ist deshalb so komisch. Alexander ist dein Bodyguard und nicht dein Kindermädchen. Konzentrier dich auf das Hier und Jetzt! Das ist chaotisch genug. »Du hast nicht zufällig die gleichen Superkräfte wie Roman?«
    Alexander kräuselt amüsiert seine Lippen. »Wieso? Welches Wunder hättest du denn gerne?«
    Oh, Mann! In seiner Stimme liegen alle Arten von Versprechen und sein Lächeln kommt von einem anderen Stern. Plötzlich netter stammele ich: »Na ja … wäre gut … wenn meine Eltern … schnell ihre Sachen bekommen … und wir hier fertig sind.« Ich druckse herum und füge dann kleinlaut hinzu: »Ich würd gerne nach Hause.«
    »Mit mir?«, raunt Alexander mir scherzhaft zu. »Dann sollte ich wohl tun, was du verlangst.«
    Ich boxe ihn in die Seite, weil ich nicht will, dass das ein Flirt ist.
    »Sag bloß, du stehst auf Schläge?«
    Wie bitte?! Ich will natürlich sofort kontern, doch Alexander rappelt sich auf, hopst vom Hochbett und kundschaftet den schnellsten Weg zu den Kassen aus. Ich sehe seinem Mantel hinterher, wie er sich kaum gebremst von der Menge systematisch vorwärts arbeitet. Wirklich gut, dass er hier ist …
    Das denke ich mir erneut, als er eine halbe Stunde später den Möbelwagen zu meinen Eltern fährt … und noch einmal, als er Papa am

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