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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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Der plötzliche Schmerz treibt mir Tränen in die Augen. Mit allen Instrumenten im Mund zucke ich zusammen. Mein Klammergriff wird panisch.
    »Können Sie Ihre Freundin bitte etwas beruhigen?«
    »Sie ist nicht meine …«
    »Tun Sie was! So kann ich nicht arbeiten.«
    »Ich will Spritzen!«
    »Die kriegen Sie ja sofort.« Dr. Hammerwurf wirkt genervt, doch sie setzt die Betäubung.
    Jetzt müsste ich mich entspannen, aber es geht nicht. Mein Magen grummelt und mir ist flau. Während die Schwester meinen Speichel absaugt, läuft mir auf der Stirn der Schweiß. Geht hier feuchtunfröhlich wie immer zu.
    »Weng gu gach Roan achecht, ring ich gich en!«, fiepe ich mit allen Instrumenten im Mund.
    »Sie will jemanden umbringen«, übersetzt die Schwester.
    Alexander tupft mir milde lächelnd die Stirn ab. »Das dachte ich mir schon.«
    Schielend bekomme ich mit, dass mein Bodyguard sich den Sauger erklären lässt und mich wenig später wesentlich besser als die Zahnarzthelferin von all der Spucke befreit. Dr. Hammerwurf rüttelt weiter an meinem Gebiss. Allmählich bekomme ich Behandlungs-Maulsperre und meine Mundwinkel tun mir weh. Als könnte Alexander Gedanken lesen, verteilt er etwas Lippenbalsam auf meiner Haut. Selbst als Frau Dr. Hammerwurf plus Assistenz protestierend nach Luft schnappen. Dann verkneifen sie sich jedoch einen Einwand, weil ich mich zahmer als je zuvor benehme.
    »Besser?«
    Wow, wie nett! Auch wenn ich durch die umfangreiche Betäubung seinen Finger nicht spüre. Ich muss schlucken, obwohl ich kaum Spucke im Mund habe. Zum ersten Mal checke ich beim Zahnarzt nicht voll und ganz, was geschieht, weil ich von Alexanders Gesicht abgelenkt bin.
    »Wie konntest du nur ernsthaft mit deiner Oma diese Typen verhauen?«
    Fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch und schiele zu Alexander, der sich auf seinen neuen Job als Zahnarzthelfer konzentriert. Wenn er jetzt noch einen weißen Kittel tragen würde, könnte er sich vor weiblichen Fans nicht mehr retten.
    »Ich habe natürlich recherchiert, bevor ich Roman zugesagt habe.«
    War ja klar! Ich verziehe mein Gesicht. Ich erinnere mich nur zu gut an die Entführung von mir und meiner Oma im Januar sowie unsere spektakuläre Flucht. Bei der ich mit riesigen blauen Flecken und jeder Menge Schürfwunden davon gekommen bin.
    Alexander lacht, vernachlässigt jedoch nicht seine neue Aufgabe als Arzthelfer. »Natürlich war das klar. Was dachtest du denn, Elizabeth?« Der Sauger wechselt von links nach rechts. »Für jemanden, der keine Schmerzen ertragen kann, hast du dort erstaunlich viel eingesteckt.«
    Ich strahle stolz und zeige zum ersten Mal in der Praxis von Frau Dr. Hammerwurf meine Schokoladenseite. Ich hatte definitiv einen guten Tag. Außerdem ging es um nichts Geringeres als Leben oder Tod.
    »Auch wenn es dumm war.«
    Von wegen!
    Es ist mächtig merkwürdig. Obwohl ich keinen Mucks von mir geben kann, unterhalten wir uns. Nicht gerade über weltbewegende Themen, aber wir reden. Und ich könnte schwören, dass sich auch Alexander wundert, warum das funktioniert.
    »So, fertig! Einmal ausspülen bitte!« Dr. Hammerwurf wirkt erleichtert, ich bin erleichtert. Ich lebe noch, also ist Alexander auch erleichtert. Wenn einer Person für gewöhnlich ein Stein vom Herzen fällt, so verursachen wir in Summe gerade einen mittelschweren Steinschlag.
    Im Auto taste ich verstohlen mein Gesicht ab. Ich spüre immer noch nichts. Mein Mund fühlt sich an, als würde er jemand anderem gehören.
    »Du sabberst nicht, Elizabeth«, seufzt Alexander, nachdem er meine Bemühungen beobachtet hat.
    »Und du würdest es mir sagen, wie?« Ich glaube, er würde es nicht. Mein Magen knurrt nach all der Aufregung. Aber ich kann noch nicht kauen.
    Kaum betrete ich das Büro, da fängt mein Kollege Jan mich aus dem Labor ab. »Jetzt ist Berlinale und wir könnten uns alle nach der Arbeit einen Film ansehen! Bine hat schon ja gesagt. Anna kann auch. Wie sieht es mit dir aus? Ich würde versuchen, für uns alle Karten zu bekommen.«
    »Das ist nett.« Ich schalte den Rechner ein und lecke vorsichtig mit der Zungenspitze an meinen restaurierten Zahnreihen entlang. »Dann musst du noch eine für Mister Aufpasser hier einplanen. Entweder zwei für mich, oder keine.«
    Jan mustert Alexander von Kopf bis Fuß. »Er könnte draußen warten.«
    »Zu viele Ausgänge, über die ich entkommen könnte«, erkläre ich, bevor Alexander sich einschalten muss. »Tu einfach so, als würde Roman

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