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Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
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anstrengend. „Sein Bewusstsein wird langsam klarer.“
    Tatsächlich blinzelte Morten bereits in die Nachmittagssonne.
    „Was für ein Aufruhr“, murmelte Morten matt. „Bist du deswegen hier?“
    Seere schüttelte den Kopf. „Nein, ich ... hatte Sehnsucht nach dir. Da komm ich zurück und finde zwei Engel in deiner Wohnung vor, von denen einer bewusstlos ist und der andere Dante umbringen will.“
    „Hmm, das habe ich nicht mehr mitbekommen. Aber danke, dass du mich verteidigt und so tapfer gekämpft hast. Was ist passiert, nachdem ich ausgeknockt war?“, fragte Morten. Offenbar war er sich nicht bewusst, seine Wohnung jemals verlassen zu haben. Also berichtete Dantalion eine Kurzversion, ein paar Details auslassend.
    Seere zischte verärgert und musste ihn dreisterweise unbedingt korrigieren. „Als ich hier ankam, hat er mit Zamael herumgefickt, der ihn dabei fast erwürgt hätte.“
    Mortens Augen wurden groß. „Ich wurde entführt und du vögelst mit dem Täter?“
    „Es war seine Gabe.“ Der Versuch, sich herauszureden, scheiterte, weil er sich insgeheim eingestehen musste, dass es nicht ausschließlich daran gelegen hatte. „Zamael kann sexuelle Gelüste kontrollieren.“
    „Pah!“ Seere machte eine abfällige Geste. „Wahrscheinlich nur, wenn man sexuell nicht ausgelastet ist.“
    „Danke“, knurrte Dantalion prompt verärgert, als Morten auf diese Eröffnung hin erst ungläubig den Mund offenstehen ließ und anschließend losprustete. Ja, er hatte in letzter Zeit zu wenig Sex gehabt, na und? Er hatte keine Lust mehr, jeden zweiten Tag neue Partner zu verschleißen!
    „Jetzt erinnere ich mich daran, warum ich dich eigentlich nicht ausstehen kann, Seere“, sagte Morten, nachdem er seinen Lachanfall im Griff hatte. „Du bist schrecklich gemein, sogar zu deinen Freunden.“
    Seere wirkte nicht beleidigt, sondern grinste breit. „Ach was, du liebst mich“, widersprach er und küsste Morten sanft.
    „Hmm, das muss ich wohl. Ich halte es schließlich schon fast ein Jahr mit dir aus“, erwiderte Morten und schlang seine Arme um Seeres Hals.
    Dantalion brummte genervt und drehte sich weg. Das Liebesgeschnulze der beiden war ja nicht auszuhalten. Sie waren durchaus ein nettes Paar. Allerdings war Seeres Schwäche für Morten eine große Gefahr für sie alle, das hatte sich heute deutlich gezeigt. Auf der anderen Seite konnte er Seere verstehen. Morten war eine starke Persönlichkeit. Wer mit einer Stehlampe gegen angriffslustige Engel antrat, musste Mumm in den Knochen haben. Darüber hinaus sah er verdammt gut aus. Wäre Morten nicht fest vergeben, wäre er ein idealer Kandidat für sein eigenes Bett gewesen. Wenn Dantalion ehrlich war, hatte er sich mehr als einmal vorgestellt, wie es sein musste, Morten durchzunehmen. Besonders, wenn Morten bei ihnen im Wächterhaus übernachtete. Diese Besuche waren zwar selten, kamen aber durchaus vor, vielleicht vor allem als Provokation in Leonards Richtung. Morten wusste genau, dass ihr Chef ihn nicht leiden konnte, und reizte ihn gern. Die nächste Eigenschaft, die ihm Dantalions Hochachtung verschaffte, denn Leonard war eine imposante Erscheinung. Wie dem auch sei, die Nächte, die Morten und Seere in der Dämonenvilla verbrachten, waren für Dantalion die sprichwörtliche Hölle, aufgrund Mortens ausgesprochen lauter und sehr geiler Stimme beim Sex. Dantalion war sich sicher, dass er Schwielen an den Händen hätte, würde Morten öfter bei ihnen übernachten.
    Zu dem schnulzigen Gesäusel, das Seere und Morten zwischen zahlreichen Zärtlichkeiten austauschten, empfing Dantalion zusätzlich die Gedanken der beiden und blies die Backen auf.
    „Mir wird schlecht, wenn ihr so weitermacht“, grummelte er.
    „Du wirst dich doch nicht etwa beschweren?“, fragte Seere stichelnd, der seinen Geliebten im Arm hielt und ihn liebevoll streichelte. „Ich hab dir vorhin beim Vögeln zusehen dürfen. Und erzähl mir nicht, du wärst freiwillig von ihm gestiegen, hätte ich dich nicht runter gezerrt!“
    Dantalion starrte Seere verärgert an. So eine Frechheit ließ er sich nicht einfach so gefallen.
    „Tu nicht so, als ob du mich das erste Mal nackt gesehen hättest. Wenn ich mich recht erinnere, hast du mir bereits öfter beim Vögeln zugesehen. Nämlich wenn ich mit DIR geschlafen habe.“
    Obwohl Morten wusste, dass das vor seiner Zeit gewesen war, trübte es sichtlich seine romantische Stimmung. Er hatte die Lippen zu einem ärgerlichen Strich

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