Federweiße Fluegel
verklagen, wenn sie nicht aufpassen würde! Scheinbar fanden sie und Brendan dass komisch... Aber denen hatte man ja auch keinen Ball vor die Nase gepfeffert... Meine Nase ließ sich eh nicht so einfach verarzten, weil so viel Blut raus lief. Wie viel Liter Blut hatte der Menschliche Körper noch gleich? Fünf Liter? Und wie viel könnte man davon wohl verlieren, ehe man starb? Bei mir würde es wohl nicht mehr lange dauern... Ich las schon die Schlagzeilen vor mir... Junges Mädchen stirbt an dramatischem Blutverlust, auf Grund eines Unfalls ihrer Lieblings Sportart! Wie schrecklich...
>Wie haben sie dass denn geschafft Miss Watson?< , fragte mich die Schwester während sie meine Nase säuberte.
>Sie hat von meiner Schwester einen Ball vor die Nase bekommen.< Brendan konnte schneller antworten als ich. Aber diesmal war ich ihm dankbar. Mir war gerade nicht so nach reden..
Die Schwester gab mir ein nasses Tuch was ich mir in den Nacken legen sollte und sagte, sie käme gleich wieder. Toll. Ich sah bestimmt gerade so richtig bescheuert aus. Im Nacken ein nasses Tuch, vor der Nase ein blutendes Tuch und mein T-Shirt auch total mit Blut beschmiert... Na gut, schlimmer würde es nicht mehr werden... Dachte ich zumindest.
>Du siehst lustig aus.< , sagte Brendan schmunzelnd nach einer ganzen Weile.
>Findest du?< , fragte ich leicht ironisch und zudem verärgert.
>Ja.< , antwortete er fröhlich.
>Schön wenn du deinen Spaß hast...< Ich war gerade dabei aufzustehen, da hielt er mich fest.
>Wo willst du hin? Du sollst sitzen bleiben!<
>Ich will mir ein neues Handtuch holen, wenn ich darf!< , sagte ich bissig.
>Bleib sitzen, ich mach das!<
Warum machte er das? Blieb hier sitzen mit mir und kümmerte sich um mich. Und das obwohl ich nicht gerade freundlich zu ihm war... Vielleicht war es Schadensbegrenzung weil seine Schwester den Unfall verursacht hatte...
>Brendan... Du musst nicht hier bleiben und meinen Aufpasser spielen. Ich komm schon gut alleine klar. Du kannst ruhig gehen.< , sagte ich höflich und dass es nicht so klang, als ob ich ihn los werden wollte. Ich wollte dass er blieb! Er gab mir ein frisches Tuch und unter Schmerzen wechselte ich das andere aus.
>Wenn ich aber bei dir bleiben möchte?<
Huch, damit hatte ich ja gar nicht gerechnet. Ich dachte er würde aufstehen und gehen. Hätte mich auch nicht gewundert, so wie ich mich ihm gegenüber aufgeführt hatte.
>Warum gibst du dich überhaupt mit mir ab, wo ich doch nicht immer freundlich zu dir bin?< , fragte ich traurig.
>Das ist eine gute Frage, aber eigentlich weiß ich das selbst nicht so genau! Es ist schön, in deiner Nähe zu sein... Du beruhigst mich irgendwie und ich fühle mich sehr wohl. Stört es dich?<
Meinte er das etwa ernst?
>Wieso sollte es mich denn stören? Aber wie kann ich dir denn gut tun, wo du mich doch gar nicht kennst... Ich bin doch völlig fremd für dich...<
>Du bist mir nicht fremd. Ein paar Tage kennen wir uns immerhin schon.< Dabei grinste er mich an. >Aber ich spüre dass... Du bist... Etwas ganz besonderes. Du hast eine besondere Aura an dir, die mich irgendwie fasziniert... Ich weiß nur noch nicht warum...< , sagte er und schaute mich an.
Mein Herz begann wieder zu rasen... Eigentlich nichts neues mehr in seiner Gegenwart.
>Ich bin nichts besonderes... Ich bin nur ein ganz normales und langweiliges Mädchen...< , murmelte ich vor mich hin.
Er setzte sich zu mir aufs Bett.
>Denk nicht so von dir. Du bist ganz und gar nicht langweilig Alyssa!< , sagte er und nahm meine, nicht mit Blut voll geschmierte Hand. Mich durchzuckte es und ich sah wieder Bilder vor meinen Augen...Was bedeutete das... Immer wenn ich ihn berührte, sah ich irgendwelche Dinge...
Trotzdem ließ ich seine Hände nicht los. Ich schaute ihm in die Augen... Sie leuchteten strahlend blau. In ihnen konnte man sich wirklich verlieren.
>Du bist weder langweilig, noch in irgendeiner Weise normal. Bitte rede doch nicht so. Du bist etwas ganz besonderes und das wirst du auch noch merken.< , sagte er fast flüsternd.
>Bin ich denn für dich etwas besonderes?< Die Frage entwich mir, ehe ich überhaupt darüber nachdenken konnte. Kaum dass sie über die Lippen gekommen war, bereute ich sie und fürchtete die Antwort.
>Nein, vergiss dass ich diese Frage gestellt habe! Antworte einfach nicht darauf. Denn falls es nicht das ist, was ich hören will, will ich es noch weniger hören.< , sagte ich etwas nervös. Obwohl, hätte mich die Antwort nicht
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