Federweiße Fluegel
hast du mir die irgendwie eingeflößt und bearbeitet bis es dir passte!<
>Liss, das stimmt doch gar nicht!<
>Hör auf!< , schrie ich. >Dir glaube ich kein Wort mehr!<
>Liss, du kannst mich nicht verlassen! Du weißt selbst, dass das keinem von uns gut tut! Du brauchst mich genauso sehr, wie ich dich!< , sagte er erstaunlich ruhig.
>Das ist mir scheiß egal! Ohne deine beschissenen Lügen geht es mir tausendmal besser. Und jetzt lass mich endlich los, du tust mir weh!< , schrie ich erneut, doch er ließ nicht locker.
>Ich will aber, das du mir mal kurz zu hörst.<
>Warum? Eben wolltest du mir auch nichts erzählen und jetzt will ich es nicht mehr hören. Werd doch glücklich damit! Ich werd auch glücklich ohne dich sein. Und jetzt lass verdammt noch mal endlich meinen Arm los und verschwinde aus meinem Leben!< Ich riss mich los von ihm und lief aus seinem Zimmer. Tränen liefen mir schon wieder über die Wangen...
>Alyssa warte!< , rief er und rannte mir hinter her.
>Lass mich in Ruhe! Hau ab, ich will dich nie wieder sehen du Arsch!<
Ich rannte aus dem Haus, hinein in die Dunkelheit... So schnell ich konnte, rannte ich... Nur weg von ihm und diesen elenden Lügen...
Als ich ein Stück gelaufen war, blieb ich stehen und drehte mich um... Er war nicht zu sehen, ein Glück... Ich atmete erst mal ordentlich durch... Ich hatte wirklich keine Lust ihn jetzt noch mal zu sehen... Dieser Mistkerl konnte mir gestohlen bleiben!
Da es nicht spät war, fuhren auch noch Busse. Ich stellte mich an die nächste Haltestelle und wartete auf einen. Glücklicherweise fuhr er in meine Richtung. Mein Auto stand leider zu Hause. Brendan hatte mich abgeholt und wollte mich morgen wieder nach Hause fahren.
Während ich im Bus saß, gingen mir die Unmöglichsten Dinge durch den Kopf... Brendan war doch tatsächlich der Mann vom See damals... Und vom Wald... Warum konnte ich mich daran nicht mehr erinnern? Was hatte er mit mir gemacht? Bis zu unserem ersten Kuss... Danach hatte ich auf einmal alles vergessen... Das war echt seltsam... Er küsste mich erst und löschte dann meine Erinnerungen? Was sollte das denn für einen Sinn haben? Wir wurden danach eh ein Paar... Ich kämpfte schon wieder mit den Tränen... Warum hatte er es mir nicht erzählt und wieso hatte er das überhaupt gemacht... Mir war, als ob jemand mein Herz zerstückelte... Mir standen bestimmt viele schlaflose Nächte bevor...
Als ich zu Hause ankam waren meine Eltern noch wach.
>Na nu, Schatz. Was machst du denn hier? Wir dachten du schläfst bei Brendan.< , sagte meine Mom ganz überrascht mich hier zu sehen. Ich musste meine Tränen unterdrücken, damit ich hier keinen Anfall bekam. Das würde peinlich werden...
>Das hatte ich eigentlich auch vor...< Die Worte brachen mir wieder ab...
>Lissy was ist denn los?< Dad stand mittlerweile auch im Flur und wunderte sich, genau wie Mom über mein Verhalten. Ich fing an, am ganzen Körper zu zittern...
>Ich hab mich von Brendan getrennt...< Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, fanden die Tränen keinen Halt mehr und liefen ungefragt über mein Gesicht...
>Ach Schatz... Komm mal her.< Mom kam auf mich zu, nahm mich in den Arm und ich heulte noch mehr los...
>Was ist denn passiert? Hat er dir weh getan?< , fragte mein Dad. Für ihn war ich immer noch das kleine Mädchen, wo er sich nur schwer vorstellen konnte, dass ich jetzt erwachsen war. Die beiden würden sich wohl auch noch um mich sorgen, wenn ich sechzig Jahre alt wäre...
>Nein Dad. Hat er nicht... Es hat einfach nur nicht gepasst mit uns...< , sagte ich und ich hoffte meine Eltern würden nicht weiter fragen.
>Das ist aber schade. Er war so ein netter junger Mann. Ihr habt gut zu einander gepasst.< , sagte Mom seufzend. Ja Mom, genau das wollte ich jetzt noch hören. Gieß ruhig noch mehr Öl ins Feuer...
>Jetzt geh erst mal schlafen mein Schatz! Du wirst sehen, morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.<
>Okay.< , sagte ich total verheult...
Dad gab mir noch einen Kuss auf die Stirn, die nicht Tränen überströmt war.
>Wenn irgendetwas ist, wir sind für dich da.< , sagte Mom.
>Danke...<
Dann ging ich ging auf mein Zimmer. Wie betrunken torkelte ich die Treppen hoch. Peanut kam nicht wie sonst angestürmt... Na nu, wo war sie denn? Ich fand sie schließlich am Fenster... Aber nicht allein... Da war noch etwas. Es war wieder dieser Falke. Jetzt fiel es mir wieder ein, auch ihn hatte ich schon mal gesehen. Damals im Park, als
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