Federweiße Fluegel
immer unterwegs zur Schule und es war echt scheiß Wetter. Es regnete und zu allem Übel waren auch noch die Straßen gefroren, richtig böses Glatteis.
Ich hörte einen etwas ruhigeren Musiksender und fuhr auch langsamer wie sonst. Bei solchem Wetter war ich noch ziemlich ängstlich was das Fahren betraf.
Da es noch dunkel war konnte ich auch nicht besonders gut sehen, nur so weit wie das Licht meiner Scheinwerfer reichte.
Mein Handy klingelte plötzlich. Es lag in meiner Tasche und die wiederum lag auf dem Beifahrersitz. Also musste ich ein bisschen wühlen und hatte meinen Blick teilweise nicht auf der Straße... Wo war denn bloß dieses blöde Ding... Wer rief mich denn überhaupt um die Zeit an?
Als ich plötzlich aufschaute sah ich einen Baum unmittelbar vor mir. So stark ich konnte, trat ich auf die Bremse. Ich glaub, ich trat sie durch. Doch nichts passierte, ich rutschte weiter über die Straße... Mein Herz blieb stehen... Ich schrie... Es gab einen fürchterlich lauten Knall...
Kapitel 7 - Peanut- Wer bist du wirklich?
Ich zitterte am ganzen Körper, versuchte mich ab zuschnallen. Der Gurt klemmte irgendwie. Oder lag es daran dass meine Hände so zitterten...? Ich sah dass meine Motorhaube qualmte... Mein Kopf tat fürchterlich weh, so wie auch mein rechtes Bein... Ich wollte nur noch raus aus dem Auto... Mein Handy hatte ich vor dem Knall noch greifen können. Ich zerquetschte es fast in meiner Hand.
Endlich hatte ich es geschafft den Gurt zu lösen... Ich stieg aus dem Auto, stopfte mein Handy in die Jackentasche und sah den Schaden... Ich war gegen den Baum geknallt... Da ich aber nicht sehr schnell gefahren war, nahm ich an dass nur die Motorhaube etwas verbeult war... Ich würde es später in die Werkstatt bringen... Als ich einige Schritte vom Auto weg ging, wurde mir plötzlich schlecht...
Ich sah etwas helles, musste mir die Hände vor die Augen halten, weil es mich blendete... Es waren Scheinwerfer. Ein Auto kam auf mich zu... Es hielt an und jemand stieg aus...
>Geht es ihnen gut?< Diese Stimme würde ich immer wieder erkennen, selbst wenn ich sie Jahrzehnte nicht gehört hätte. Es war Brendan...
>Brendan...< Ich lief zu ihm, so gut ich konnte und warf mich in seine Arme. Ich zitterte noch immer am ganzen Körper.
>Liss... Du? Was ist passiert? Ist das dein Auto? Geht es dir gut?< Es waren so viele Fragen auf einmal... Aber er war da, das war dass Wichtigste... Er hielt mich fest im Arm.
>Ich wollte nur mein Handy greifen, hab kurz nicht aufgepasst und dann war da dieser Baum... Es ging alles so schnell... Mein Kopf tut höllisch weh...< Ich erzählte wie ein Wasserfall, war völlig durcheinander...
>Es war ein ziemlicher Aufprall, wenn ich mir das Auto so anschaue. Es könnte sein dass du wohl eine Gehirnerschütterung hast. Aber das kann nur ein Arzt feststellen. Ich ruf erst mal bei der Polizei an, damit die kommen und den Unfall aufnehmen und dann einen Krankenwagen.<
>Nein, keinen Krankenwagen... Mir geht es gut, wirklich....< Es war gelogen... Mir war so übel dass ich mich gleich übergeben müsste...
>Liss du hattest einen Unfall. Du musst untersucht werden! Vielleicht hast du innere Verletzungen. Komm, setz dich erst mal in mein Auto und ich rufe einen Krankenwagen.<
Er umfasste meine Hüfte. Ich ging ein paar Schritte und dann wurde mir schwarz vor Augen... Ich hörte nur noch verschwommene Stimmen... Nahm gar nichts mehr richtig wahr... Alles war dunkel, fast schwarz... Ich hatte Angst. Was war das? War das etwa das Nichts? Oder war es die Hölle? Oder der Limbus? War ich gefangen zwischen der Welt der Lebenden und die der Toten? Aber wie würde ich hier wieder heraus kommen? Ich schloss die Augen, hielt es für besser nicht zu sehen, wo ich gerade herum irrte.
>Alyssa? Liss? Kannst du mich hören? Wenn ja, dann drück meine Hand.< Ich hörte die Stimme nur sehr schwach. Aber ich wusste dass es die Stimme des Mannes war, den ich über alles liebte. Den ich so sehr vermisste, dass es mir mein Herz zerriss... Ich drückte die Hand mit aller Kraft die ich noch hatte und das war wirklich nicht sehr viel... Es musste sich für ihn anfühlen wie ein streicheln...
>Liss, du bist im Krankenhaus. Du hattest einen Autounfall und bist zusammen gebrochen. Deine Eltern wissen Bescheid, sie werden gleich hier sein. Sie sprechen noch mit dem Arzt. Er sagt du hast eine Gehirnerschütterung und eine Prellung am Bein, die aber nicht ganz so schlimm ist.< Er streichelte mir über
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