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Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung

Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung

Titel: Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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erst ihre Atmung beruhigen, bevor sie antwortete.
    „Nächstes Mal.“ Aber sie wusste, bei einem Sprint besaß sie keine Chance gegen einen Mann, der regelmäßig joggte.
    „Hast du dir wehgetan?“
    Sie schüttelte den Kopf. Der Schreck saß ihr noch in den Gliedern.
    „Ich bin nur gestolpert.“
    Der Kerl vorhin im Wald. Er konnte nicht das Grauen ihrer Jugend sein. Wahrscheinlich sah sie Gespenster, verursacht von den Albträumen. Außerdem hatte sie den Typen nur kurz von der Seite gesehen, aus weiter Entfernung. Umso mehr sie darüber nachdachte, desto unwahrscheinlicher kam es ihr vor. Sie lebte nicht an dem gleichen Ort ihres früheren Lebens. Solche Zufälle gab es nicht.
    Verunsichert sah sie Miles an. Ahnte er etwas?
    „Wir möchten nicht, dass du alleine durch die Umgebung streifst. Man weiß nie, was einem passieren kann.“ Er sagte die Worte neckend, aber sie wusste, er meinte es verdammt ernst. Er trat einen Schritt näher, und sie presste ihren Rücken gegen die Tür.
    „Ich lasse dir die Lüge durchgehen. Du solltest mit John reden.“
    Mist.
    Sie wich ihm aus und er legte sanft seine Hand unter ihr Kinn.
    „Viola, du kannst uns alles anvertrauen, was dich belastet.“
    Sie schluckte den Kloß herunter, der in ihrer Kehle steckte. So gern sie sich ihm jetzt anvertraut hätte, es ging nicht. Zu lange schleppte sie es herum und es auszusprechen, entfachte Beklemmung.
    Sie senkte den Blick, unfähig, Miles in die Augen zu sehen.
    „Schon gut, Kleines, aber Vertrauen ist keine Einbahnstraße. John möchte dir genauso vertrauen können wie du ihm. Das Gleiche gilt für Dean und mich.“ Zärtlich zog er sie in seine Arme.
    „Sprich mit John.“ Er führte sie in die Küche, drückte sie auf einen Stuhl. Mit großen Schlucken trank sie den verdünnten Apfelsaft.
    „Komm zurück, wenn du geduscht hast. Ich bereite uns ein paar Sandwiches zu.“
    Sie sah ihn dankbar an, froh, dass er nicht bohrte.
    Sie schnitt Tomaten und Gurken in Scheiben. Miles stellte Dinkelbrot, Schinken und Käse auf den Tisch. Die Küche im modernen Landhausstil mit weiß lasierten Oberflächen beruhigte sie. Sie war hier zu Hause. Der Ahorntisch stand an der Terrassentür und sie blickte seufzend in den Garten. Gerade begann es zu regnen, der Duft von nasser Erde wehte in den Raum.
    „Ich mag Regen.“ Sie lächelte Miles an. „Danke.“
    „Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich weiß, wie du dich fühlst. Es ist schwer, schlimme Erlebnisse auszusprechen. Die meisten Menschen möchten solche Geschichten nicht hören. Vergessen wir das Thema für heute.“
    Woher wusste er genau, was sie empfand? Prägte ihn auch eine schreckliche Erfahrung? Noch besaß sie nicht genügend Mut, ihn zu fragen.
    Er schmierte Mayonnaise auf sein Brot und belegte es mit Schinken, der für drei reichte.
    „Lecker.“
    Ihre Gedanken kreisten um John. Wie sollte sie ohne ihn leben?
    „Du liebst ihn, nicht wahr?“
    Sie brach in Tränen aus. Miles strich ihr über die Schläfe, zog sie in eine brüderliche Umarmung.
    „Sie kommen morgen zurück. Jetzt hör auf zu weinen. Du willst doch nicht verheult aussehen. Hinterher denkt er, ich behandle dich schlecht und bindet mich an das Andreaskreuz, um mich auszupeitschen. Er kann sehr grausam sein. Mit mir wird er nicht so zärtlich umgehen wie mit dir.“
    Er sah sie schockiert an und sie warf ihm ein Geschirrhandtuch an den Kopf.
    „Mir scheint, die Vorstellung gefällt dir zu gut, Sklavin.“
    Sie wackelte mit den Augenbrauen.
    „Verdient hättest du es.“
    Er legte sein Maestrogesicht auf und zog ein schwarz eingefasstes Notizbuch hervor.
    „Was tust du da?“
    „Ich bringe dich einer Liaison mit dem Kreuz näher, kleine Schiava.“ Diabolisch grinsend schrieb er etwas hinein.
    Sie nahm einen Schluck Tee.
    „Ich kann es kaum erwarten.“ Die mutigen Worte ließen ihren Puls rasen. Ob sie es schaffte, ihm das Buch zu entreißen?
    Er sah nicht einmal hoch. „Trau dich.“
    Sie räumte das Geschirr in die Spülmaschine und streckte ihm die Zunge raus.
    „Vielleicht erlaubt John mir, dich an das Kreuz zu binden?“
    Oh.
    „Wir sehen uns zum Abendessen.“ Fluchtartig verließ sie die Küche, verfolgt von seinem schallenden Gelächter.
    Sie liebte die zwanglosen Mahlzeiten mit ihm. Sie kochten abwechselnd und heute war er dran. Zudem teilten sie eine gemeinsame Leidenschaft, True Blood. Nach dem Essen sahen sie meistens zwei Folgen.
    Morgen kam John zurück. Mit der Freude kam die

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