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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Saum seiner Jeans über seine Schuhe. Ela merkte, dass es ihm nicht leicht fiel über das zu sprechen, was jetzt kommen würde. Sie drückte kurz seine Hand.
    „Also, ich wurde hier geboren. Mein Vater ist der Kriegsherr dieses Stammes. Ich bin der älteste Sohn und ich wurde so erzogen, dass ich eines Tages in seine Fußstapfen trete.“
    „Lebt dein Vater noch?“, fragte Fee.
    „Ja, das tut er“, Tom lächelte, „wieso?“
    „Naja, es heißt doch immer, in der Vorgeschichte sind die Leute nicht so alt geworden. Und du bist ja, keine Ahnung, Ende dreißig? Da wäre es ja nicht unwahrscheinlich gewesen, wenn er nicht mehr lebt, oder?“
    „Jaaa“, sagte Tom gedehnt, „dazu komme ich noch. Also, unser Stamm lebte in Frieden und Wohlstand. Seit Generationen bestellen wir hier die Felder, jagen die Tiere des Waldes und leben nach den Gesetzen der Götter.“
    Tom schluckte. Schlotte hob die Augenbrauen, Fee schwieg und Ela biss sich die Unterlippe kaputt.
    „Nach den Gesetzen der Götter… unsere Vorfahren erwiesen den Himmelsgöttern die Ehre, die ihnen gebührt, verehrten ihre Größe und sangen ihre Namen und Legenden. Unser Stamm trägt nach den Göttern seinen Namen: das Sonnenvolk.“
    Ela überlief ein Schauer.
    „Dies sind die Gesetze, auf denen die Welt basiert“, seufzte Tom, „und Generationen um Generationen taten ihr Möglichstes, den Göttern zu gefallen. Und die Götter erkannten unser Streben an und schlossen ein Bündnis mit uns: Wir würden ihnen weiterhin dienen und ihren Willen erfüllen, und dafür würden sie uns beschützen und uns Wohlstand und Sicherheit schenken. Als Zeichen dafür, dass wir ihr auserwähltes Volk waren, schenkten sie uns das Geheimnis der Bronzeherstellung.“
    „Ach was“, platzte Schlotte heraus, „das haben die Götter euch verraten? Die sind eines Tages vorbeigekommen und haben euch gesagt, ,Jungs, wir finden das super, was ihr macht, macht so weiter und wir zeigen euch, wie man Bronze macht'?“
    „Unseren Vorfahren“, beharrte Tom und Ela sah, dass seine Unterlippe zitterte.
    „Das muss hart sein, uns das zu erzählen“, sagte sie mitfühlend, „nicht wahr? Nachdem du so lange im zwanzigsten Jahrhundert gelebt hast? Nun auf einmal wieder mit Göttern und so zu tun zu haben?“
    Tom sah sie dankbar an.
    „Ich hör mich reden und finde es selber abwegig. Aber gleichzeitig ist es real für mich. Es ist die Realität, in der ich aufgewachsen bin.“
    „Ich finde es überhaupt nicht abwegig“, sagte Fee zu Elas Überraschung, „ist das nicht genau das, was die Juden glauben? Dass sie einen Bund mit Gott haben und sein auserwähltes Volk sind, ist doch die zentrale Überzeugung im Judentum. Also, heute. Also, später. Also, ihr wisst, was ich meine.“
    Tom nickte.
    „Also ist doch der Gedanke gar nicht so selten. Gibt es wahrscheinlich in noch mehr Religionen und Kulturen, bloß uns modernen“, Fee deutete mit den Händen Anführungszeichen an, „aufgeklärten Menschen in unserer atheistischen Gesellschaft kommt das ungewöhnlich vor.“
    „Das stimmt.“ Tom sprach weiter. „Die Götter des Himmels schenkten uns also das Geschenk der Bronzeherstellung und unser Volk konnte nun haltbarere Gefäße herstellen, schärfere und härtere Waffen und kostbareren Schmuck. Die Götter hielten ihr Versprechen: Das Sonnenvolk wurde reicher und mächtiger. Wir schlossen Handelsabkommen mit Völkern in weit entfernten Ländern, und unsere Erzeugnisse, die das Zeichen meines Volkes, das Sonnenrad, tragen, wurden in alle Welt getragen.“
    „Ach, daher kommt das, dass sich auf allen bronzezeitlichen Fundstücken Sonnenräder finden“, kommentierte Schlotte sarkastisch.
    „Ja, daher kommt das“, antwortete Tom unerwartet scharf.
    „Is' klar.“
    „Erzähl weiter“, bat Ela und Tom sah sie an. Dann lächelte er schief, hob die Hand und strich ihr eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht.
    „Als Zeichen unseres Bündnisses mit den Himmelsgöttern schufen die Priester ein Zeichen, ein heiliges Symbol für unsere Verbundenheit. Es sprach von den Zyklen des Lebens in der Natur der Götter und von den Zeitpunkten, zu denen wir ihre Riten durchführten, damit sie uns weiterhin gütig gesonnen waren.“
    „Ich ahne, was kommt“, Fee sah Schlotte an.
    „Oh, bitte nicht“, sagte diese.
    Tom nickte.
    „Die Himmelsscheibe.“
    „Jupp“, machte Fee und Schlotte nickte.
    „Über Generationen war sie im Besitz meines Volkes und das Volk wuchs und gedieh. Wir

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