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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Schlottes Frage verstanden und Toms Antwort gesehen, trotzdem liefen in ihrem Gehirn keinerlei kognitive Prozesse ab, die diesem Austausch einen Sinn gaben. Einen kurzen Moment dauerte es, bis Fee merkte, dass Schlotte bleich wurde und nickte, während sie selbst keinen Impuls fühlte, irgendwie zu reagieren. Das wunderte sie. Sie merkte, wie sich ihr Mund öffnete.
    „Was?“, kam aus ihr heraus.
    „Das hier ist kein Rollenspiel, Feechen“, sagte Schlotte mühsam, „es ist wahr.“
    Fee fühlte sich wie beim Sport in der Grundschule, wenn sie einen Ball in die Magenkuhle bekommen hatte.
    „SolldasetwaheißenwirsindwirklichinderBronzezeit?“, stieß sie dann hervor.
    Tom nickte.
    Ela griff nach Toms Hand. „Ich muss mich setzen“, sagte sie, und Tom rief etwas in der merkwürdigen kehligen Sprache. Eine der Greisinnen reichte ihm eine Art hölzernen Klappstuhl, den er schnell aufstellte und Ela nahm Platz. Sie sah aus, als müsse sie sich übergeben. Ein Teil von Fees Gehirn registrierte den Stuhl und erinnerte sich, gelesen zu haben, dass man in bronzezeitlichen Gräbern Klappstühle gefunden hatte. In Dänemark, meinte sie. Fee sah sich um, sah die Häuser, die Menschen, das Feuer und wartete. Nichts passierte. Nach dem Gefühl im Magen kam nichts mehr.
    „Ha“, sagte sie dann nachdenklich, „aber wie sind wir denn hier hergekommen?“
    „Das weiß ich nicht“, sagte Tom zögernd.
    „Und was macht Herr Knüttel hier?“
    „Herr Knüttel?“, wiederholte Tom geflissentlich. „Der ist nicht hier. Da musst du dich irren.“
    „Quatsch, ich hab gerade mit ihm gesprochen.“
    Schlotte hatte Toms Zögern bemerkt.
    „Tom“, sagte sie, „ich glaube, du solltest uns alles erzählen.“
    Ela sah von ihrem Stuhl aus überrascht zu ihm hoch und Fee hob die Augenbrauen.
    „Ist es deine Schuld?“, fragte sie amüsiert.
    Tom öffnete den Mund und zum ersten Mal sah Fee ihren Dozenten sprachlos.
    „Ich kann nicht“, sagte er schließlich und wandte sich wieder an die Menschen. Sie tauschten einige schnelle Sätze aus, dann wandte er sich wieder zu Ela, Schlotte und Fee.
    „Es ist so“, sagte er, „dass diese Menschen hier meine Familie sind.“
    „Nä!“, rief Fee ungläubig und begann zu lachen. Tom ignorierte sie.
    „Ich war lange weg, sie dachten, ich wäre tot, und ich muss mit ihnen sprechen. Ich muss ihnen erklären, wo ich war und was passiert ist. Und ich hab keine Ahnung, was ich Ihnen sagen soll, ich verstehe es ja selber nicht. Ich weiß nicht einmal, wie viel Zeit hier vergangen ist. Ich bin nur ganz kurz vor euch hier angekommen. Ich weiß selbst nicht, wie das passiert ist, und noch weniger weiß ich, wieso
ihr
hier seid.“
    „Bist du etwa dieser Bronzezeitprinz?“
    „Was für ein Bronzezeitprinz?“
    „Der Knüttel hat mir gesagt, die Menschen hier freuen sich, weil ihr Fürst zurückgekehrt ist.“
    Tom schwieg einen Augenblick.
    „Das stimmt“, sagte er dann, „aber Herr Knüttel ist nicht hier.“
    „Klar ist er hier“, widersprach Fee.
    „Wie auch immer. Ich muss euch alleine lassen. Ich werde die ganze Nacht mit meinem Vater sprechen und mit den Ältesten. Aber man wird sich um euch kümmern, ich werde den Menschen sagen, dass ihr meine Freunde seid. Es scheint, dass mein Stamm in meiner Abwesenheit ein bisschen verarmt ist, aber sie werden ihr Möglichstes tun, damit ihr euch wohl fühlt.“
    „Ich hoffe, du hast ihnen gesagt, dass das auch für mich gilt“, seufzte Fee, „denn dein
Stamm
hat mich bisher nicht besonders gut behandelt.“
    „Ja, ähm, sie… dachten, du wärst jemand anderes. Ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns morgen.“
    „Komm, Fee“, Schlotte zog Fee mit sich fort und Fee verstand, dass sie dies tatsächlich tat, um Ela und Tom einen kurzen Augenblick allein zu geben. Was lief denn bloß ab?
    Sie setzte sich mit Schlotte zu den Greisinnen auf die Felle am Feuer. Ein junger Mann mit schwarzen Augen, der neben den Großmüttern saß, starrte Schlotte an. „Wir sind also in der Bronzezeit“, stellte Fee fest. „Kannst du dir das vorstellen? Abgefahren, oder?“
    „Naja“, Schlotte streckte die Beine aus, „ich würde mich besser fühlen, wenn jemand wüsste, wie wir hier hergekommen sind. Und vor allem, wie wir wieder wegkommen.“
    „Der Typ starrt dich an.“
    Schlotte drehte den Kopf und der junge Mann lächelte schüchtern. Schlotte wandte sich wieder ab.
    „Der Typ ist höchstens siebzehn.“
    Eine Frau mit braunem lockigem Haar kam

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