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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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gleich an, und das kann ich wenigstens behalten.“
    „Das hast du dir doch ausgedacht“, unterstellte Fee Tom.
    „Ningeldendingelendendendingdenyal bedeutet ,Krieger von großer Macht', aber ihr könnt mich weiterhin Tom nennen, oder meinetwegen Ning. Also, die Dorfältesten treffen die Entscheidungen gemeinsam. Aber sie sind erst rechtsgültig, wenn die Großmütter sie bestätigt haben.“
    „Ist das noch ein Überbleibsel aus der Zeit bevor die Indoeuropäer eingewandert sind?“, fragte Fee und einen Augenblick lang glaubte Schlotte, die beiden würden nun eine archäologische Fachdiskussion anfangen. Tom nickte nachdenklich.
    „Bestimmt. Und diese Greisinnen sind nicht zu unterschätzen. Fragt mich nicht, wie sie das machen, sie sitzen ja eigentlich nur den ganzen Tag herum und spinnen etwas Wolle, verscheuchen ein paar Kinder und beobachten, was passiert, aber trotzdem wissen sie immer mehr als die Dorfältesten. Es liegt nicht am Folm, der weiß genauso viel, wie wir, aber die Greisinnen wissen mehr, hören mehr, sehen mehr, keine Ahnung.“
    „Das ist mit alten Frauen heute noch so“, erklärte Fee nachsichtig, „Frauen sind so. Sie passen auf die Kinder auf, kochen dabei Essen, planen nebenbei die Einkaufsliste und brüten in einem anderen Teil ihres Gehirns darüber, wie die aktuelle Aufgabe auf der Arbeit zu lösen ist. Irgendwann macht das dann klick und sie haben die Lösung. Und dann gehen sie im Kopf die nächste Sache an. Und trotzdem kriegen sie noch mit, wo die Kinder ihre Gummistiefel verschlampt haben und wissen, welche Klamotten vom Mann gerade in der Wäsche sind und wo er seinen Schlüssel hat. Das ist ganz normal. Schön, dass das hier in dieser Gesellschaft sinnvoll eingesetzt wird, was die Greisinnen können!“
    Tom, Ela und Schlotte sahen Fee stumm an. Dann sprach Tom weiter.
    „Ich wuchs also heran. Ich wurde im Schwertkampf unterrichtet und ging mit Monal jagen. Wir waren geschickt im Umgang mit Pfeil und Bogen, im Speerwurf und im Ringen, wobei Monal immer mein Bruder, Gefährte und bester Freund war.“
    „Der hat dich nicht platt gemacht?“, fragte Fee skeptisch und Tom lachte.
    „Du wirst es mir nicht glauben, meine liebe Fee, aber ich war früher genauso kräftig wie Monal. Als wir junge Männer waren, waren wir gleichstark. Ich war früher auch genauso muskulös.“
    „Ja, ich war früher auch sehr muskulös“, pflichtete Fee ihm ironisch bei und Schlotte biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut herauszulachen.
    Ela funkelte Fee böse an, doch Tom ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    „Ihr glaubt mir nicht. Kann ich verstehen. Ich würde es selbst auch nicht glauben, wenn ich mich heute so sehe... aber es war tatsächlich so.“
    Er schwieg. Fee ließ den Blick über das Dorf schweifen. Der Himmel bezog sich und ein Wind war aufgekommen. Vermutlich würde es bald regnen.
    „Meinem Volk ging es gut“, fuhr Tom fort, „wir waren reich, wir waren gesund, wir waren von den Göttern begünstigt. Naturgemäß rief das den Neid unserer Nachbarn hervor. Es gibt einen Stamm, der nicht weit von hier lebt, das Schlangenvolk.“
    „Das Schlangenvolk?“, wiederholte Ela.
    „Ja. In den alten Geschichten, die die Großmütter am Herdfeuer erzählen, heißt es, dass wir ursprünglich ein Volk waren. Aber dann stritten sich zwei Freunde, oder zwei Brüder, ich weiß es nicht mehr genau, und dieses frühere Volk spaltete sich auf. Und als unser Stamm den Namen der Sonne annahm, um die Sonnengötter und das Bündnis zu ehren, suchten sich die anderen ebenfalls einen neuen Namen. Um sich von uns und den Sonnengöttern abzugrenzen, wandten sie sich der Erde zu, und nahmen den Namen der Schlange an, die in der Erde lebt und aus der Tiefe der Erde hervorkommt. Und das, so heißt es in den Geschichten, hat die Feindschaft zwischen unseren Stämmen noch verstärkt. Die Kinder der Schlange nehmen uns übel, dass wir unsere Erze aus dem Körper ihrer Erdmutter reißen, um Metalle zu verhütten und zu Bronze zu verarbeiten. Allerdings weiß jeder, dass das ein vorgeschobener Grund ist. Eigentlich sind sie nur eifersüchtig auf uns, weil sie nicht wissen, wie es geht.“
    „Wieso wissen sie es nicht?“, fragte Schlotte.
    „Weil die Erdgöttinnen es ihnen nicht verraten haben“, Ela nickte, „das hat er doch eben erklärt.“ Doch Schlotte und Fee sahen sich an.
    „Seid wann kennt ihr dieses Geheimnis?“, fragte Fee.
    „Seid zahlreichen Generationen.“
    „Und in all der

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