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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Bonn, hielt sich an keinerlei Regeln und machte, was sie wollte. Sie machte ihn krank. Aber die Vorstellung, dass ihr etwas geschehen könnte, war noch schlimmer.
    Fee fiel die Decke auf den Kopf. Tagaus, tagein saß sie in diesem Dorf fest. Es hatte seit der Wintersonnenwende nur geregnet, und sie versuchte, das Beste daraus zu machen. Sie rannte mit den Kindern zwischen den Häusern herum und spielte Verstecken, fiel in den Schlamm und kletterte auf Dächern und Bäumen herum. Es brachte nichts, sich vom Wetter abhalten zu lassen. Dann eher im Dreck toben. Schlotte hielt es auch nicht aus. Sie hatte sich wirklich lange bemüht und mit Slowen und ihren Freundinnen im Haus gearbeitet, in dem es dunkel und kalt war, es sei denn man setzte sich ans Feuer und dann brannte der Rauch in den Augen und den Atemwegen. In den letzten Tagen hatte Fee zweimal beobachtet, wie Schlotte sich aus dem Haus geschlichen, einen dicken Umhang umgelegt und sich mit Telfonal getroffen hatte. Wahrscheinlich verließen sie das Dorf und gingen im Regen spazieren. Wie in Braveheart, dachte Fee und zuckte mit den Achseln. Möglicherweise hatte der Folm Schlotte mit seiner steten Freundlichkeit schließlich doch weichgeklopft. Stören würde es Fee nicht. Sie mochte den Folm und Schlotte konnte schließlich nicht ewig ihrem Freund nachweinen, wenn es immer mehr danach aussah, als ob sie hier nie wegkommen würden.
    Als es wieder kälter wurde, fiel wieder Schnee. Eines Nachmittags stellte Fee fest, dass ihre treue Armbanduhr ihren Dienst aufgegeben hatte. Die Batterie war alle. Von nun an musste sie es Slowen und den anderen Dorfbewohnerinnen gleichtun und auf den Mond und ihren eigenen Zyklus achten, um nicht jedes Zeitgefühl zu verlieren. Es war Ende Januar, soviel wusste sie. Nun war sie schon neun Monate hier. Jeden Augenblick musste Ela ihr Kind bekommen, den kleinen Alemanni. Oder Teutoni. Naja, jeden Augenblick war übertrieben, sie wusste ja nicht, wann genau Ela schwanger geworden war, und das wären auch eindeutig zu viele Details gewesen, wenn sie es gewusst hätte. Fee stand vor Slowens Haus und blickte zu Nings Langhaus hinüber. Das Dorf sah schön aus, so frisch verschneit. Der Schnee auf den Dächern war unberührt und nur, wo Menschen gegangen waren, gab es Fährten im Schnee, es war noch alles weiß und noch nicht grau und matschig. Sie wusste nicht, wie lange das so bleiben würde, es war relativ warm. Einige Menschen waren unterwegs und die Kinder winkten ihr johlend zu. Fee wollte plötzlich weg, allein sein. Sie lief ins Haus, zog sich ihr Fleece und ihre Fellweste über und machte sich auf den Weg.
    Nach neun Monaten kannte sie sich in den Wäldern ums Dorf relativ gut aus. Ohne auf ihren Weg zu achten, stieg Fee durch den Schnee, atmete durch und sah sich um. Es tat gut, aus dem Dorf heraus zu sein. Die Welt sah nach den dunklen, verregneten letzten Wochen verändert aus. Schwarze Baumstämme hoben sich vor dem weißen Schnee ab, Eiszapfen glitzerten an den Zweigen. Der Himmel war grauweiß, schwanger mit noch mehr Schnee. Zwischen den Bäumen, vor ihren Augen versteckt, hörte sie Tiere, die sich durch den Wald bewegten. Rehe, Hirsche? Krähen riefen und sie hörte das dumpfe Rauschen, als Schnee von Ästen rutschte und zu Boden fiel. Fee steckte die Hände in die Taschen und ging weiter. Sie achtete darauf, nicht zu weit in den Wald hineinzugehen. So wenig sie sich einschränken lassen wollte – seit Lenyal sie gesehen hatte, war es ihre zweite Natur geworden, vorsichtig zu sein. Ning ging ihr trotzdem auf die Nerven mit seinem Gerede. Als ob hinter jedem Baum ein Schlangenkrieger lauerte! Er hatte ihr erklärt, sie müssten sich, so gut sie konnten, auf einen Angriff von Lenyal vorbereiten, und deshalb könne er niemanden entbehren, um ihr beizubringen zu kämpfen und sich selbst zu verteidigen. Stattdessen wollte er, dass sie sich bei ihm abmeldete, wenn sie irgendwo hinwollte, damit er ihr einen Krieger mitgeben konnte. Den konnte er dann entbehren, das war offenbar überhaupt kein Problem. Was für ein Quatsch. Er wollte bloß, dass sie ihn um Erlaubnis fragte, das war es. Es wäre viel effektiver gewesen, sie würde kämpfen lernen. Es begann wieder zu schneien. Fee stapfte weiter. So in ihr Brüten war sie vertieft, dass sie nicht merkte, dass ein Mann zwischen den Bäumen hervor trat, bis sie beinahe in ihn hineingelaufen war. Erschrocken hob Fee den Kopf und erschrak noch mehr: Lenyal. Direkt vor ihr! Er war

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