Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
Vom Netzwerk:
Gänseblümchen.
    „Ha!“, machte sie begeistert und lächelte Lenyal an, „eins der ersten.“
    Lenyal verzog einen Mundwinkel zu dem, was Fee als Andeutung eines Lächelns zu erkennen gelernt hatte.
    „Bin ich ihr sonst ähnlich?“
    „Nein.“ Das erste richtige Lächeln, das sie je bei ihm gesehen hatte, huschte über sein Gesicht. „Du ähnelst Ennaj kein bisschen.“
    Fee ließ ihren Blick wieder über die Grabhügel schweifen. Sie wusste nicht, welche Verbindung sie mit dieser toten Frau hatte. Aber sie, Fee, war lebendig, und die Sonne schien und es wurde Frühling. Und Lenyal war auch lebendig. Als könne er ihre Gedanken lesen, sagte er:
    „Ennaj ist tot, Fee. Und ich bin am Leben. Aber ich könnte nicht gehen, wenn meine Zeit jetzt gekommen wäre. Ich habe noch nicht damit abgeschlossen, dass sie tot ist, da gibt es zu viel, was ich an ihrem Tod noch nicht verstehe... Und deshalb muss ich Ning konfrontieren. Dann kann ich wieder leben.“
     
    Ela hatte ihre Tochter in Nings Abwesenheit bekommen. Es war die schlimmste Nacht ihres Lebens gewesen. Sie verstand immer noch nicht, wieso Herr Knüttel plötzlich der Nehr Keseke war, und wovon er geredet hatte, aber nach seiner Anschuldigung war im Dorf ein Tumult ausgebrochen. Die Menschen hatten eine Erklärung verlangt.
    „Vor vier Jahren“, hatte Ning vor versammelter Menschenmenge erklärt, „haben die Schlangen mich erpresst und gezwungen, die Sonnenscheibe meines eigenen Dorfes zu entwenden. Sie haben Elinorak getötet und spielen sich seitdem als Herrscher auf. Sie sind neidisch auf uns, deshalb hassen sie uns! Sie nehmen sich Unverschämtheiten heraus, entführen unsere Gäste, und glauben, wir nähmen das einfach so hin! Der Nehr selbst hat mich darauf hingewiesen, dass ich die Götter verärgert habe. Aber ich werde es wieder gutmachen! Ich werde die Sonnenscheibe zurückholen, das verspreche ich euch, und dann werden wir die Schlangen in ihre Schranken verweisen!“ Die Menschen hatten gejubelt. Ela hatte ihn dafür bewundern müssen, wie er die Menschen mit seinen Worten im Griff hatte, auch wenn Fee strenggenommen, von ihrem rechtlichen Status im Dorf her, kein Gast des Sonnenvolks gewesen war. Er schaffte es, sich so darzustellen, als sei es seine eigene Idee, und nicht etwas, was der Nehr ihm aufgetragen hatte. „Ich bitte euch um Verzeihung, dass ich dies über euch gebracht habe. Aber wir sind noch immer das von den Göttern geliebte Volk, und ich bin euer Anführer! Ich werde wiedergutmachen, was ich angerichtet habe, und unser Volk in eine glänzende Zukunft führen. Wir werden die Schlangen vernichten. Wir werden stärker und größer werden, als wir waren!“
    Die Menschen hatten vor Begeisterung getobt. Ning und Monal allerdings hatten sich die halbe Nacht gestritten. Am Morgen hatten bei ihr die Wehen eingesetzt, und sie hatte Ning gebeten, nicht fortzureiten, aber er war trotzdem aufgebrochen. Sie hatte den ganzen Tag Schmerzen gehabt, es war immer schlimmer geworden. Pash und die Geburtshelferin hatten ihr beigestanden, während Udiske selbst gekommen und für sie gesungen hatte. Doch sie hatte solche Angst gehabt und sich so einsam gefühlt, dass sie schließlich eine Magd geschickt hatte, die Schlotte bitten sollte, zu ihr zu kommen. Da erst hatte sie erfahren, dass Schlotte verschwunden war.
    Die Geburt hatte die halbe Nacht gedauert und schließlich, als sie vollkommen erschöpft war, hatte Ela ihre Tochter zur Welt gebracht. Nun lag sie glücklich mit dem Säugling im Arm in ihrem Alkoven, hatte ein wenig Suppe gegessen und fühlte sich matt und erschöpft. Wenn Elena erwachte, stillte sie sie, und Ning konnte bleiben, wo immer er steckte. Er hatte sie allein gelassen, obwohl sie ihn brauchte, und er dies gewusst hatte. Das war kaltherzig. Abgesehen davon war er dumm. Er war so dumm gewesen, sich die Geburt des absolut schönsten Mädchens entgehen zu lassen, dass jemals gelebt hatte.
     
    Inzwischen hatte Ning auf dem Mittelberg beinahe den gesamten Innenraum des Erdrings durchwühlt. „Irgendwo hier muss sie doch sein!“, heulte er wütend. Er hatte die Himmelsscheibe hier im Inneren des Edwalls vergraben, und zwar, wenn er sich recht erinnerte, irgendwo in der Südhälfte. In der Südhälfte war sie nicht, er hatte sorgfältig darauf geachtet, kein Fleckchen zu übersehen, doch er hatte sie nicht gefunden. Die Priesterinnen und Priester würden Anfälle kriegen, wenn sie sahen, was er mit dem heiligen Bereich im

Weitere Kostenlose Bücher