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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Brust. Die Spiralen an seinen Oberarmen blinkten in der Sonne. Er blickte hart auf sie herunter.
    „Das geht nicht. Und es geht auch nicht, dass du mit beiden Völkern befreundet bist. Du musst dich entscheiden, auf welcher Seite du stehst.“
    Fee starrte ihn fassungslos an. Sie fürchtete, dass ihm vollkommen bewusst war, was er da von ihr verlangte. Und sie wusste nicht, was sie tun sollte.
    Svepjas erster eigener Angriff war ein voller Erfolg. Sie kam am Nachmittag mit ihren Kriegern ins Dorf zurück und sie brachte eine Gefangene mit. Lenyal, Masral und die anderen Krieger saßen in der Versammlungshalle und planten den nächsten Angriff, Fee saß in der Hoffnung auf einen Rat bei den Großmüttern am Dorfplatz, als Svepja, gefolgt von ihrer Truppe, auf Senna vorbeigeprescht kam und vor der Halle hielt. Sie sprang von der Stute und zerrte das Bündel herab, das sie vor sich quer über Sennas Rücken gehalten hatte. Fee schrie erschrocken auf. Es war Slowen, gefesselt und verletzt. Ihre Haare klebten in getrocknetem Blut an ihrer Schläfe und ihr Kleid war zerrissen. Es war ein Kleid, das Fee gemacht hatte. Slowen hielt sich stolz aufrecht und zeigte keine Angst. Svepja stieß sie in die Halle. Ohne nachzudenken sprang Fee auf und rannte über den Dorfplatz. Sie stieß die Tür zur Versammlungshalle auf und blieb wie erstarrt stehen.
    Slowen stand in der Mitte des Raumes. Ihre Hände waren gefesselt. Lenyal und Masral standen vor ihr und sahen sie hasserfüllt an. Slowen erwiderte die Blicke. Lenyals andere Kriegerinnen und Krieger saßen an den Längswänden der Halle auf Decken, Matten und Fellen und lauschten Svepjas Bericht.
    „Wir haben ihre Bronzewerkstatt in Brand gesteckt und diese Frau geraubt“, sagte Svepja in dem Moment, als Fee hereinstürmte, „sie stammt nicht aus Nings Familie und hat keinen Wert für ihn, aber wir können sie als Sklavin nach Süden verkaufen. Sie ist gesund und stark.“
    Lenyal betrachtete Slowen von oben bis unten.
    „Sie würde vermutlich keinen herausragenden Preis erzielen...“
    „Nein!“, schrie Fee entsetzt. Slowen wandte den Kopf. Sie riss die Augen auf, als sie Fee erkannte. Fee lief an ihr vorbei. Die Kriegerinnen und Krieger am Boden steckten die Köpfe zusammen und tuschelten empört. Fee achtete nicht darauf. Sie eilte direkt zu Lenyal und blieb vor ihm stehen. Sie hatte noch nie vor seinen Kriegern mit ihm gesprochen, und sie nahm an, dass es jetzt wichtiger denn je war, ihn nicht auf dem falschen Fuß zu erwischen.
    „Lenyal“, sagte sie und sah ihn an. Sie war so entsetzt, dass sie kaum atmen konnte. „Du darfst diese Frau nicht in die Slaverei verkaufen. Sie hat einen kleinen Sohn, der sie braucht... als ich im Sonnendorf war, war sie meine Freundin. Ich bitte dich, tu es nicht. Meinetwegen.“
    Lenyals Gesicht war eine steinerne Maske. Aber Fee hatte gelernt, diese Maske zu lesen, die kleinen Anzeichen zu finden. Seine grauen Augen hatten sich verdunkelt. Er war wütend. Sie hatte ihn noch nicht überzeugt. Fee dachte, dass es am sichersten wäre, zu schweigen. Aber er hatte sie noch nie berührt, und er würde ihr auch jetzt keine Gewalt zufügen, und sie
musste
für Slowen sprechen. Sie hoffte sehr, dass sie sich nicht irrte.
    „Bitte lass sie gehen“, sagte Fee, „tu es für mich, und ich“, ihre Stimme brach, „wähle deine Seite.“
     
     

Frejas Abschied
     
    Fee nahm Slowen mit zu den Großmüttern. Es war ihr egal, ob und wenn ja wie Lenyal den Kriegerinnen und Kriegern erklärte, warum er auf ihren Wunsch eingegangen war. Sie war so entsetzt darüber, dass Lenyal bereit gewesen war, Slowen in die Sklaverei zu verkaufen, dass sie gar nicht wissen wollte, was er tat. Sie konnte es jetzt auch nicht ertragen, sein Haus zu betreten. Die Greisinnen stellten keine Fragen. Fee wusch Slowens Wunden und gab ihr etwas zu essen.
    „Es tut mir so leid“, sagte sie fassungslos, „was sie dir angetan haben. Ich freu mich wahnsinnig, dich zu sehen, Slowen. Ich hab dich so vermisst.“
    „Wie geht es dir, Fee?“, fragte Slowen. „Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht!“
    Fee schüttelte aufgewühlt den Kopf. „Mir geht’s gut. Ich bin im Moment sehr durcheinander. Ich hab ihn bisher noch nie so erlebt, er war ganz anders...“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Er war nie grausam, er hat mich sehr gut behandelt.“
    Slowen sah sie an.
    „Sie haben dir Kleider gegeben.“
    Fee nickte langsam. Sie bemerkte, wie Slowens Blick an den

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