Fee und der Schlangenkrieger
Inneren des Erdring gemacht hatte, aber das war im Moment nebensächlich. Er musste diese Scheibe finden! Ning richtete sich auf und sah sich um. Er hatte begonnen, über die Südhälfte hinaus zu suchen. Vielleicht täuschte ihn sein Gedächtnis, und er hatte die Scheibe an einer anderen Stelle vergraben. Einen Moment lang gönnte er sich eine Pause und stemmte die Hände in den schmerzenden Rücken. Als der Nehr ihn anklagte, hatten die Menschen ihm eine kurze Weile lang nicht mehr getraut. So etwas durfte nicht vorkommen. Er brauchte starke Krieger, die bedingungslos zu ihm standen und die an ihn glaubten. Sonst konnte er Lenyal nicht besiegen. Und Fee zurückholen. Bei dem Gedanken daran, dass sie in den Händen dieses dreckigen Halbwilden war... er könnte ausrasten, wenn er daran dachte. Das durfte nicht sein, und er würde sie befreien!
Ning begann wieder zu suchen. Er wusste, dass seine Chancen, die Scheibe schneller zu finden, besser stünden, wenn er Männer zum Helfen mitgenommen hätte, aber dann hätte er erst ewig mit ihnen diskutieren müssen. Sie hätten niemals innerhalb des heiligen Erdrings graben wollen und wenn er sie so weit gehabt hätte, wären sie ängstlich und langsam gewesen. Und es hätte nicht besonders gut ausgesehen, dass er nicht mehr genau wusste, wo die Scheibe lag. Dass sie hier irgendwo sein musste, stand fest. Er selbst hatte sie vergraben und Professor Knüttel hatte vor einem Jahr in der Zukunft bestätigt, dass man die Scheibe im Inneren des Erdrings gefunden hatte. Also, irgendwo hier
war
das blöde Ding, er musste es nur finden!
Ning suchte und grub den ganzen Tag. Als es dunkel wurde, schlug er sein Lager in der Nähe auf, brütete die halbe Nacht und fand keinen Schlaf. Jeden Augenblick, den er hier vertrödelte hatte Lenyal Fee in seiner Gewalt. Dieser ungebildete Barbar, der es mit seinen Pferden trieb, bildete sich wahrscheinlich ein, er habe Ennaj zurück. Wenn Ning sich vorstellte, diese Schlange könne Fee anrühren, wurde ihm vor Wut schwarz vor den Augen. Sobald die Sonne aufgegangen war, war er wieder im Erdring und suchte. Er grub die gesamte Fläche um, bis seine Nägel abgebrochen waren und seine Knöchel bluteten. Es half nichts. Die Sonnenscheibe blieb verschwunden.
Als es wiederum dunkel wurde, aß er ein wenig getrocknetes Obst aus seinem Beutel. Sein Pferd knabberte das spärliche Gras ab, das den Schnee überstanden hatte. Ning betrachtete den Hengst wütend. Er konnte nicht zurück ins Dorf reiten und eingestehen, dass er die Sonnenscheibe nicht hatte finden können. Nein, er musste eine Lösung finden... Ning machte ein Feuer. Dann setzte er sich, streckte die Beine aus und dachte nach.
Pash und Hadfal waren die glücklichsten und stolzesten Großeltern, die Ela sich für Elena hätte wünschen können. Pash verbrachte beinahe den halben Tag bei Ela und hätte Elena am liebsten die ganze Zeit gehalten, hätte Ela nicht angefangen, Elena zu vermissen, sobald sie sie nicht mehr selbst hielt. Sie half Ela beim Stillen und kümmerte sich um die Wöchnerin. Dass Ning nicht da war, störte Ela nicht. Sie nahm ihm immer noch übel, dass er sie allein gelassen hatte, und so brauchte sie ihre Tochter mit einer Person weniger zu teilen. Was sie allerdings beunruhigte war, dass Schlotte verschwunden blieb. So stand sie schließlich auf und bat Pash, ihr zu Monal zu helfen. Dieser machte sich große Sorgen. Er war sich sicher, dass es diesmal nicht die Schlangen gewesen waren. Ela nickte.
„Das passt nicht zu Schlotte“, stimmte sie zu, „Fee lässt sich entführen,
der
passiert so etwas. Aber Schlotte hat was vor, da bin ich sicher.“
Elena schlief friedlich in ein Tuch vor Elas Bauch gebunden. Ela saß erschöpft an Monals Feuer und sah sich um. Sie war überrascht, wie ordentlich sein Haushalt war. Ning hielt keine Ordnung. Aber Ning war gewohnt, der Anführer und der leuchtende Stern im Dorf zu sein. Ning war der Sonnensohn, nicht Monal. Es gab immer Mägde im Langhaus, die ihm alles hinterherräumten. Sie musste sich eingestehen, dass sie selbst sich schnell daran gewöhnt hatte. Monal hatte keine Mägde.
„Warum hab ich nur während der Rede des Nehr nicht auf Schlotte geachtet?“, stieß Monal wütend hervor. „Vor der Ansprache hab ich noch mit ihr geredet, aber in der Aufregung danach ging alles drunter und drüber. Da muss sie verschwunden sein.“
„Aaah“, machte Ela gedehnt, „dann weiß ich, wo sie ist. Ich verstehe.“
Monal
Weitere Kostenlose Bücher