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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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schaut es euch an, und kommt dann wieder. Jetzt lautet die Frage: Was machen wir als Nächstes?«

    Bei der Wahlkampagne von Kongressfrau Kirsten Wagman habe ich etwas Wichtiges über Politik gelernt: Manchmal ist die Erscheinung wirklich wichtiger als der Inhalt. Nun reden wir hier nicht über eine der großen politischen Denkerinnen unserer Zeit, wenn wir mal ehrlich sind. Wir reden über eine ehemalige Stripperin, die ihren Sitz im Kongress durch das Versprechen gewonnen hat, für je tausend Stimmen ein weiteres für die politische Bühne unangemessenes Kleidungsstück zu tragen. Nach ihrem ersten, lawinenartigen Wahlsieg zu urteilen werden wir auch lange nach ihrer Amtszeit noch Kongresssitzungen mit Damen in Reizwäsche sehen.
    Aber gewonnen hat sie nicht. Auch wenn es mit den Wählern nicht mehr allzu weit her ist und die Leute in neun von zehn Fällen das Interessante höher bewerten als das, was gut für sie ist, war Wagmans Versuch, Präsidentin zu werden, eben dieser zehnte Fall. Warum? Teilweise gebe ich die Schuld Senator Peter Ryman, einem Mann, der gezeigt hat, dass man Erscheinung und Inhalt zu beiderseitigem Vorteil in Einklang bringen kann, und, was noch wichtiger ist, dass es tatsächlich noch so etwas wie Integrität gibt.
    Außerdem gebe ich die Schuld Nach dem Jüngsten Tag und Georgia Mason, die sich auf eine Art und Weise in den Wahlkampf eingebracht hat, die man in diesem Land nur selten erlebt. Ihre Berichterstattung ist nicht unparteiisch oder perfekt, aber sie verfügt über etwas, das man sogar noch seltener sieht als Integrität.
    Sie kommt von Herzen.
    Mit großer Freude gebe ich zu Protokoll, dass Amerikas Jugend nicht durch und durch gleichgültig und apathisch ist; dass man der Wahrheit nicht gänzlich zugunsten reiner Unterhaltung abgeschworen hat; dass es auf dieser Welt immer noch geschätzt wird, wenn jemand so genau und konzise wie möglich über Tatsachen berichtet und es den Leuten ermöglicht, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.
    Noch nie war ich so stolz darauf, Mitglied eines Teams zu sein.
    Aus Und noch ein Stückchen Wahrheit,
dem Blog von Richard Cousins, 18. März 2040

16
    Die Diskussion dauerte bis in die späten Morgenstunden. Einer nach dem anderen verließen die Leute die Konferenzschaltung, bis nur noch Rick, Mahir und ich übrig waren. Shaun war längst an seinem Platz eingeschlafen und hing schnarchend in seinem Stuhl. Ricks neue Katze hatte sich auf seiner Brust zusammengerollt und den Schwanz über ihre Nase gelegt. Gelegentlich öffnete sie ein Auge und schaute durchs Zimmer.
    »Das gefällt mir nicht, Georgia«, sagte Mahir. Besorgnis und Erschöpfung ließen seine normalerweise exakte britische Aussprache verschleifen. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Das tat er bereits seit Stunden immer wieder, weshalb seine Haare inzwischen in alle Richtungen abstanden. »Das klingt, als sei die Lage nicht mehr besonders sicher.«
    »Du befindest dich auf der anderen Seite des Planeten, Mahir. Ich glaube kaum, dass dir etwas passieren wird.«
    »Um meine Sicherheit mache ich mir auch keine Sorgen. Wollt ihr diese Sache wirklich weiterverfolgen? Ich würde nur ungern einen Nachruf auf euch schreiben.« Er klang so besorgt, dass ich nicht wütend auf ihn sein konnte. Mahir war etwas konservativ und neigte generell dazu, Risiken zu meiden, aber er war ein guter Kerl und ein fabelhafter Newsie. Wenn er nicht begriff, warum wir die Sache weiterverfolgten, musste ich es ihm einfach besser erklären.
    »Alle, die auf der Ranch gestorben sind, sind ermordet worden«, sagte ich. Auf dem Bildschirm zuckte er zusammen. »Die Leute, die in Eakly gestorben sind, sind auch ermordet worden, und unter den Todesopfern hätten sich beinahe Shaun und ich befunden. Irgendjemand will etwas im Zusammenhang mit diesem Kandidaten und dieser Wahlkampagne zerstören, und diesem Jemand macht es nichts aus, ein paar Kollateralschäden anzurichten. Du fragst, ob wir die Sache weiterverfolgen wollen. Ich frage, wie du auf die Idee kommst, dass wir es uns leisten könnten, das nicht zu tun.«
    Mahir lächelte und rückte seine Brille zurecht. »Ich bin davon ausgegangen, dass du etwas in der Art sagen würdest, aber ich wollte sichergehen. Du kannst beruhigt sein, dass wir dich alle unterstützen. Wenn ich irgendwie helfen kann, musst du es nur sagen.«
    »Mahir, du weißt doch, dass ich mir bei dir deswegen noch nie Sorgen gemacht habe. Möglicherweise habe ich sehr bald etwas für dich«, sagte

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