Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
Vom Netzwerk:
Entsetzen wie gelähmt, mein Körper fühlte sich allmählich wie taub an.
    Shaun hielt neben Ricks Auto. »Meinst du, dass da draußen noch ein Schütze ist?«
    »Ich bezweifle es.« Ich steckte die Pistole in die Tasche. »Das war eine gezielte Operation. Sie haben unsere Autos abgeschossen. Wenn sie hätten sichergehen wollen, dass wir tot sind, dann hättest du noch mehr Kugeln abgekriegt. Und ich habe ein verdammt gutes Ziel abgegeben, als ich mein Motorrad angehalten habe.«
    »Hoffentlich hast du recht.« Shaun öffnete die Fahrertür.
    Rick beobachtete durchs Seitenfenster, wie wir uns näherten, und winkte, damit wir sahen, dass er noch lebte. Der Airbag hatte ihn zur Hälfte eingeklemmt, und Blut tröpfelte ihm von einem kleinen Schnitt an der Stirn ins Haar, aber ansonsten schien es ihm gut zu gehen. Lois war in ihrer Box auf dem Platz daneben festgeschnallt. Ich wollte nicht diejenige sein, die sie rausließ.
    Ich klopfte ans Glas und rief: »Rick? Kannst du die Tür aufmachen?« Inmitten dieses Schlamassels war ich unwillkürlich beeindruckt von der Widerstandskraft seines kleinen Autos. Es musste sich mindestens einmal überschlagen haben, bevor es auf dem Dach liegen geblieben war, trotzdem waren nur ein Kratzer und ein Sprung im Beifahrerfenster zu sehen. Die Leute bei VW verstanden ihr Handwerk.
    »Ich glaube schon!«, rief er zurück. »Kannst du mich rausholen?«
    Wenig hoffnungsvoll rief ich zurück: »Ich glaube schon!«
    »Keine besonders ermutigende Antwort«, sagte er und wand sich in seinem Sitz, bis er gegen die Tür treten konnte. Anschnallgurt und Airbag schränkten seine Bewegungsfreiheit ein. Beim zweiten Tritt griff ich nach der Tür und zog. Ich musste mich nicht allzu sehr anstrengen: Obwohl das Auto auf dem Dach lag und einiges eingesteckt hatte, schwang sie leicht auf. Rick zog seinen baumelnden Fuß ins Auto zurück. »Und jetzt?«
    »Jetzt kümmere ich mich um deinen Gurt, und du bereitest dich aufs Fallen vor.« Ich beugte mich ins Auto.
    »Beeilung, George«, sagte Shaun. »Die Sache gefällt mir nicht.«
    »Sie gefällt niemandem«, sagte ich und öffnete Ricks Gurt. Die Schwerkraft übernahm den Rest und ließ Rick ans Autodach plumpsen.
    »Danke«, sagte er und beugte sich rüber, um Lois’ Box loszumachen, bevor er aus dem Auto kraxelte. Zischend und fauchend bekundete die Katze ihr Missfallen. Rick straffte sich und betrachtete sein Auto. »Wie sollen wir das wieder umgedreht kriegen?«
    »Eins nach dem andern«, sagte ich. »Ab in den Wagen. Wir müssen nach Buffy sehen.«
    Erbleichend nickte Rick und stieg ein. Shaun und ich folgten ihm dichtauf. Es wunderte mich nicht, dass Shaun ebenfalls eine Pistole dabeihatte, die sehr viel größer war als meine 45er, die nur für Notfälle gedacht war. Seine verfügte über spezielle, modifizierte Munition, die in menschlichem oder ehemals menschlichem Gewebe so viel Schaden anrichtete, dass man sie nur mit einer ganzen Reihe Genehmigungen tragen durfte, die Shaun allesamt vor seinem sechzehnten Lebensjahr erlangt hatte. Er verließ sich nicht auf meine leicht dahingesagten Behauptungen über unsere Sicherheit. Umso besser. Ich verließ mich auch nicht darauf.
    Shaun war kaum überrascht, als ich mich ans Steuer setzte, und schnallte sich auch gar nicht erst an, als ich das Gaspedal durchtrat und mit dem Sendewagen über den harten Boden zwischen uns und dem Truck raste. Der Truck würde schon nicht in Flammen aufgehen – das passiert nur in Filmen, was fast schon ein Jammer ist, wenn man bedenkt, wie viele Zombies sich jedes Jahr von Autounfällen erheben. Wenn wir trödelten, konnten Buffy und Chuck an Rauchvergiftung sterben … vorausgesetzt, sie waren nicht bereits tot.
    Rick hielt sich am Sitz fest. »Hat Buffy sich gemeldet?«
    »Nicht, seit es den Truck erwischt hat«, sagte Shaun.
    »Warum zum Teufel habt ihr sie nicht zuerst geholt?«
    »Ganz einfach.« Ich fuhr über die Reste eines Truckreifens. »Wir wussten, dass du noch lebst, und vielleicht brauchen wir die Verstärkung.«
    Danach sagte Rick nichts mehr, bis wir neben dem Truck hielten. Shaun griff zwischen die Sitze und holte eine doppelläufige Schrotflinte hervor, die er Rick reichte. »Was soll ich damit?«, wollte Rick wissen.
    »Wenn du etwas siehst, das sich bewegt und das nicht wir, Chuck oder Buffy ist, dann schießt du«, sagte Shaun. »Mach dir nicht die Mühe, nachzusehen, ob es tot ist. Wenn du es triffst, ist es tot.«
    »Und wenn ich einen Notarzt

Weitere Kostenlose Bücher