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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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treffe?«
    »Wir sind im Nirgendwo, und wir sind Opfer eines bösartigen Angriffs in einem Gebiet, das möglicherweise Zombieterritorium ist«, sagte ich, schaltete den Motor ab und öffnete die Tür. »Wenn du dich auf Johnston berufst, kriegst du eine Medaille anstelle einer Verurteilung wegen Totschlags.« Manuel Johnston war ein Truckfahrer, der mehrmals durch Trunkenheit am Steuer aufgefallen war, aber als er vor Birmingham, Alabama, ein Dutzend Zombies in Straßenpolizeiuniformen niederschoss, wurde er zum Nationalhelden. Seit Johnston ist es legal, Menschen für nichts weiter zu erschießen als dafür, dass sie sich in ländlichen Gefahrenzonen aufhalten. Normalerweise verfluchen wir seinen Namen, da der Präzedenzfall, den er geschaffen hat, für den Tod einer Menge guter Journalisten verantwortlich ist. Doch unter den gegebenen Umständen war er unser Retter. »Shaun und ich kümmern uns um den Truck. Du gibst uns Deckung.«
    »Alles klar«, sagte Rick grimmig und stieg aus, während Shaun und ich uns dem noch rauchenden Truck näherten.
    Ganz offensichtlich hatte es den Ausrüstungstruck am übelsten erwischt. Da er weder so wendig war wie mein Motorrad, noch so gut gepanzert wie Ricks Auto und auch nicht über die paranoiden Sicherungssysteme unseres Sendewagens verfügte, hatten zwei Kugeln in den linken Vorderreifen genügt, um ihn erledigen. Die halbe Fahrerkabine war eingedrückt worden, als der Truck sich überschlagen hatte. Der Rauch war inzwischen dünner, hatte sich aber nach wie vor nicht ganz verzogen, weshalb wir wenig sehen konnten, als wir uns der Kabine näherten.
    »Buffy?«, rief ich. »Buffy, bist du da?«
    Ein durchdringender Schrei war die einzige Antwort, gefolgt von einer Pause, einem zweiten Schrei und Stille. Zombies können schreien. Meistens tun sie es nur nicht.
    »Buffy? Antworte!« Ich legte das restliche Stück Weg zum Truck rennend zurück, packte den Türgriff und zerrte mit aller Kraft daran. Ich merkte kaum, wie ich mir dabei eine Hautschicht abschürfte. Es half nichts. Die Tür war zusammengedrückt worden, als der Truck umgekippt war, und gab nicht nach. Ich versuchte es noch mal, zerrte kräftiger und spürte, wie sie in den Angeln erzitterte. »Shaun! Hilf mir mal hier!«
    »George, wir müssen die Umgebung sichern, für den Fall dass … «
    »Rick kann sich um die gottverdammte Deckung kümmern! Hilf mir, solange noch eine Chance besteht, dass sie am Leben ist!«
    Shaun senkte die Pistole, steckte sie sich in die Hose und platzierte die Hände oberhalb von meinen. Gemeinsam zählten wir: »Eins, zwei, drei «, und zogen. Ich legte mich so ins Zeug, dass es sich schon so anfühlte, als würde ich mir gleich eine Schulter auskugeln. Die Tür schwang ächzend aus dem gebrochenen Rahmen. Buffy stürzte hustend auf den scherbenübersäten Asphalt.
    Das Husten war beruhigend. Zombies atmen, aber sie husten nicht. Das Gewebe in ihrem Hals ist ohnehin schon so gereizt von der Infektion, dass sie Kleinigkeiten wie Rauch und chemische Verbrennungen gar nicht bemerken, solange sie den Körper nicht funktionsunfähig machen.
    »Buffy!« Ich ging neben ihr auf die Knie und spürte, wie das Glas unter dem verstärkten Jeansstoff meiner Hose knirschte. Ich würde sie später auf Splitter überprüfen müssen. Ich legte Buffy die Hand auf den Rücken und versuchte, sie zu beruhigen. »Liebes, es ist in Ordnung, dir geht es gut. Atme einfach, Liebes, dann bringen wir dich hier weg. Komm schon, Liebes, atme.«
    »Georgia … «
    Shauns Stimme klang krank vor Anspannung. Ich schaute hoch, die Hand noch immer auf Buffys Rücken. »Was … «
    Shaun bedeutete mir zu schweigen. Seine Aufmerksamkeit war auf das Innere der Fahrerkabine gerichtet. Seine Rechte bewegte sich ganz langsam zu der Pistole, die er sich in den Hosenbund geschoben hatte. Was es auch war, das er ansah, es befand sich außerhalb meines Sichtfelds, und so stand ich auf, ließ Buffy hustend am Boden zurück und nahm meine Sonnenbrille ab. Der Rauch würde meinen Augen dadurch auch nicht mehr schaden, und ohne sie würde ich besser sehen. Zuerst war im Innern der Fahrerkabine nichts als undeutliche Bewegung auszumachen. Langsam und unregelmäßig, wie von jemandem, der versucht, durch erstarrenden Zement zu schwimmen. Dann weiteten sich meine Pupillen um jene zusätzlichen zwei Millimeter, meine durch das Virus verstärkte Sehkraft kompensierte die plötzliche Veränderung der Lichtintensität, und mir wurde klar, was

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