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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Antworten zu suchen, sollten sie nur. »Hervorragend. Dann gehen wir einfach auf unser Zimmer, wenn das in Ordnung ist. Es sei denn, du möchtest uns unbedingt begleiten.«
    »Ich verlasse mich darauf, dass ihr beiden euch auf dem Weg von hier bis zum Fahrstuhl nicht umbringen lasst«, sagte Steve.
    »Danke für dein Vertrauen«, sagte ich. Shaun salutierte zackig, und wir folgten mit der maunzenden Lois in ihrem Korb den Schildern an der Wand, die den Weg zu den Fahrstühlen in der Lobby wiesen.
    Da das Hotel alt war, fuhren die Fahrstühle hier immer noch in Schächten ohne Verzweigungen auf und ab. Wäre ich nicht derart erledigt gewesen, hätte ich das als interessantes Detail empfunden. Doch im Moment starrte ich nur die verspiegelten Wände an und versuchte, meine zunehmenden Kopfschmerzen und Lois’ immer heftigere Beschwerden zu ignorieren. Sie wollte raus aus ihrer Box, und zwar sofort . Ich verstand sie nur zu gut.
    Unser Zimmer war ebenso alt wie der Fahrstuhl, mit potthässlichen, grün, gelb und braun gestreiften Tapeten und einem stahlverstärkten Fenster mit Blick auf den Innenhof. Drei Stockwerke weiter unten befand sich ein Swimmingpool, der das gleißende Licht der Sonne direkt zu uns zurückwarf. Unwillkürlich wimmerte ich, wandte ruckartig den Kopf ab und schloss fest die Augen. Shaun drängte sich an mir vorbei und zog die Vorhänge zu. Ich stolperte blind ins Zimmer und ließ die Tür hinter mir zufallen.
    Es brannte kein Licht, und sobald Shaun die Vorhänge festgemacht hatte, war das Zimmer in wohltuende Dunkelheit getaucht. Er kam zu mir zurück und legte mir eine Hand an den Ellbogen. »Jetzt ist es sicher«, sagte er. »Die Betten sind hier drüben.«
    »Das war ein ganz mieser Trick«, klagte ich und ließ mich von ihm führen.
    »Aber lustig.«
    »Nicht lustig.«
    »Ich musste lachen.«
    »Ich weiß, wo du heute Nacht schläfst.«
    »Und trotzdem irgendwie lustig.« Er blieb stehen und drückte mich an den Schultern runter, während er mir den Katzenkorb abnahm. Setz dich. Ich mache alles fertig.«
    »Vergiss nicht die EMP-Abschirmung.« Ich setzte mich aufs Bett und ließ mich auf den Rücken plumpsen. Die Matratze war frischer als die Dekorationen. Ich wippte. »Und fahr die Server hoch.«
    »Ich mache das nicht zum ersten Mal«, sagte Shaun. Die Belustigung in seinem Tonfall war nicht zu überhören, aber seine Sorge klang noch immer durch. »Du siehst total elend aus.«
    »Das weißt du, obwohl das Licht aus ist?«
    »Du hast schon elend ausgesehen, bevor der böse Stern da draußen dir eins in die Fresse verpasst hat. Jetzt siehst du wie das fleischgewordene Elend in einem dunklen Zimmer aus. Nicht so schlimm anzusehen, aber kein bisschen weniger Elend.«
    »Warum hast du das nicht früher gesagt?«
    »Überall um uns herum waren Leute, und du hast gerade deine Kommt-mir-nicht-in-die-Quere-Nummer abgezogen. Da erschien mir das unpassend.« Ich hörte, wie er im Zimmer umherging, und dann das Geräusch einer Glühlampe, die aus der Fassung gedreht wurde. »Ich tausche die Birnen in den Nachttischlampen aus.«
    »Danke.«
    »Keine Ursache. Du bist umgänglicher, wenn du keine Migräne hast.«
    »In dem Fall, kannst du mir meine starken Schmerztabletten rüberschmeißen, wenn du fertig bist?«
    Einen Moment lang kam keine Antwort. »Willst du die wirklich?«
    »Nach unserem Gespräch werde ich sie brauchen.« Gegen die Kopfschmerzen, die von meinen Augen herrühren, nehme ich eine Menge der üblichen Medikamente. Das ist allerdings etwas anderes als meine »starken Schmerzmittel«, bei denen es sich um eine fiese, betäubende Mischung von Mutterkorn-Alkaloid, Codein, Koffein und einigen schwerer auszusprechenden chemischen Wirkstoffen handelt. Sie schalten den Schmerz ab. Außerdem schalten sie für mindestens sechs Stunden alle höheren Hirnfunktionen ab. Wenn möglich vermeide ich es, mich unter Drogen zu setzen, weil ich normalerweise keine Zeit zu verschwenden habe, aber langsam kriegte ich das Gefühl, dass das hier für eine ganze Weile unser letztes bisschen Freizeit sein würde. Wenn ich sie total zugedröhnt verbrachte, dann gab mir das vielleicht genug Kraft, um den Rest zu überstehen, und es gab schließlich Schlimmeres, was einem widerfahren konnte.
    »Georgia … «
    »Widersprich mir nicht.«
    »Ich wollte nur sagen, dass wir vor unserem Gespräch Zeit für ein Nickerchen haben, und wenn du willst, kannst du danach dein Schmerzmittel nehmen. Die Töchter der

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