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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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»Was für eine Lizenz hast du?«
    »A-15. Die wollte Wagman sehen, als sie angefangen hat, es eurem Goldjungen nachzumachen.« Er holte ein Datenpad aus seinem Mantel. »Meine Bewerbungsunterlagen sind hier drauf und können abgerufen werden, ebenso wie meine aktuelle Krankenakte und meine Bluttestergebnisse.«
    »Fabelhaft.« Ich steckte das Datenpad in die Buchse an meinem Arbeitsplatz. Sofort erschienen Dateien auf meinem Monitor. Ich überflog sie, während ich das Pad wieder rauszog und es Rick zurückgab. »Bis vor zwei Jahren keine Veröffentlichungen, und trotzdem arbeitest du bereits mit einer A-15-Lizenz? Ich bin mir nicht sicher, ob ich das beeindruckend oder selbstmörderisch finden soll … «
    »Ich bin für ›hat das Lizenzvergabekomitee bestochen‹«, warf Shaun ein.
    »Genau genommen … «, begann Rick.
    »Öffne die Datei über seine Printveröffentlichungen«, sagte Buffy, die aus ihrer Kammer zurückkehrte. »Dann wird dir alles klar. Nicht wahr, Ricky?«
    »Printmedien?« Shauns Brauen hoben sich. »Du meinst Magazine?«
    »Eher Zeitungen«, erwiderte Buffy, ohne die Augen von Rick abzuwenden. Eins musste ich ihm lassen: Er ertrug ihre Sticheleien mit Würde, anstatt sich vor Unbehagen zu winden. Zumindest noch. »Er ist nämlich einer von der alten Schule.«
    »Zeitungen«, wiederholte ich ungläubig und öffnete die nächste Seite seiner Akte. Seine restlichen Bewerbungsunterlagen erschienen auf dem Monitor. Ich schob meine Brille wieder hoch, um meine Überraschung zu verbergen. »Da haben wir’s – Buffy hat recht. Fünf Jahre Hausautor beim St. Paul Herald . Drei Jahre Feldberichterstatter für die Minnesota News . Wie alt bist du?«
    »Ich habe mein Zertifikat für die virtuellen Medien vor achtzehn Monaten erhalten. Ich bin auf anständigem Weg in Wagmans Team gelangt«, sagte Rick und fügte dann hinzu: »Und ich bin vierunddreißig.«
    »Anständig heißt, dass du aufgesprungen bist, als ihr klar wurde, dass Ryman die richtige Idee gehabt hat, und dich an ihren Notarztwagen drangehängt hast?«, fragte Buffy zuckersüß.
    »In Ordnung, das reicht.« Ich setzte meine Brille ab und schaute zwischen Rick und Buffy hin und her. »Was läuft zwischen euch beiden?«
    »Richard ›Rick‹ Cousins, Newsie, nach eigenem Bekunden linker Demokrat, allerdings nicht im ernsthaft unzurechnungsfähigen Bereich, ordentlicher Autor, gut im Einhalten von Deadlines, kann nicht besonders mit Bildern umgehen, und der Mistkerl hat mich vor sechs Jahren bei einem Essay-Wettbewerb geschlagen«, sagte Buffy.
    »Das kannst du mir nicht zum Vorwurf machen«, protestierte Rick. »Das war kein Jugendwettbewerb, und du warst erst sechzehn.«
    »Ich kann dir alles zum Vorwurf machen, was ich will«, sagte Buffy und starrte ihn einen Moment lang finster an, bevor ein breites Grinsen auf ihr Gesicht trat. »Du hast nicht gesagt, dass du Ricks Daten willst, Georgia. Bist du jetzt endlich mal auf der Suche nach einer echten Story, du perverser Notarzttrittbrettfahrer?«
    »Bild dir nichts ein, Buffy. Eine Story, mit der du etwas zu tun hast, kann unmöglich echt sein«, gab Rick zurück.
    Shaun und ich wechselten einen Blick. »Glaubst du, dass die beiden sich kennen?«, fragte er.
    »Langsam krieg ich das Gefühl. Buffy?«
    Sie warf mir einen kurzen Blick zu, als wollte sie die Sache eigentlich nicht erklären. Dann zuckte sie mit den Schultern. »Nachdem Rick mich geschlagen hat, haben wir angefangen, uns zu schreiben. Er ist ein ziemlich cooler Typ, wenn man erst mal darüber hinweg ist, dass er so ewig alt ist.«
    »Das verstehe ich mal lieber so, wie es gemeint war«, sagte Rick. »Insbesondere, da es von jemandem kommt, der Edgar Allen Poe für gesellschaftlich relevant hält.«
    Buffy rümpfte die Nase.
    »Alles klar, ihr kennt euch«, sagte ich. »Und wie gut ist die Bestechung, die er mitgebracht hat? Wollen wir ihn einstellen?«
    »Er hat gutes Videomaterial über Wagman aus den letzten sechs Monaten, ein paar Exklusivinterviews und eine vollständige Aufzeichnung der Telefongespräche ihres Stabchefs anlässlich ihres Rückzugs«, sagte Buffy.
    Ich warf Rick einen verblüfften Blick zu.
    Er grinste. »Er hat nicht gesagt, dass ich es nicht aufnehmen soll.«
    »Wenn ich mich für Jungs interessieren würde, könnte ich dich jetzt küssen«, sagte Shaun trocken. »George, was bedeutet das auf Newsie-Englisch für unsere Quoten?«
    »Für den Anfang einen Zuwachs von drei Prozent, mehr, wenn er gut genug

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