Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)
dass ich keine von euch bin ..."
"Und das tut mir sehr leid", merkte Fiona mitfühlend an. "Ich hätte dir gern geholfen." Dann hellte sich ihr Gesicht auf. "Wir haben dich trotzdem gern bei uns. Du kannst so schön malen und singen. Und bald wirst du schon fast so gut Flöte spielen wie ich." Als hätte sie damit Dhalia genügend aufgemuntert, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Bild zu. Etwas schien da ihr Interesse zu wecken, denn sie zog augenblicklich wieder den Spiegel hervor und betrachtete aufmerksam ihre Nase.
"Ich weiß, dass du mir gern helfen würdest", führte Dhalia Fiona wieder auf ihr Anliegen zurück. "Ich könnte wirklich deine Hilfe gebrauchen.
"Was? Oh, natürlich", sagte Fiona abgelenkt. Dann riss sie sich ein wenig zusammen. Immerhin war Dhalia ihre Freundin und konnte nicht mit ihnen im See schwimmen, also musste sie für sie da sein, auch wenn sie manchmal sehr nervig sein konnte. "Wenn du willst, können wir heute wieder mit der Flöte üben." So, das sollte aber reichen. Immerhin verzichtete sie dafür auf einen Ausflug zu der Weißen Grotte.
"Das meine ich doch gar nicht!" entfuhr es Dhalia gereizt. Hier ging es um weitaus wichtigere Dinge. Doch Fiona schien ihr nicht einmal zuhören zu wollen. Jetzt starrte sie schon wieder in ihren albernen Spiegel! Noch bevor Fiona auf diese aggressiven Gedanken reagieren konnte, riss Dhalia ihr den störenden Spiegel aus der Hand. Irgendwie musste sie das Mädchen doch dazu bringen, ihr endlich ernsthaft zuzuhören.
Doch die Wirkung, die ihre Aktion auf Fiona hatte, hätte Dhalia niemals vorhersehen können.
Das Mädchen wurde kreidebleich. "Gib ihn mir wieder!" rief sie zitternd aus.
"Ich möchte, dass du mir zuhörst", antwortete Dhalia ruhig. Angesichts der Bestürzung ihrer Freundin tat ihr ihre unbedachte Handlung nun schon fast leid. Aber zumindest hatte sie jetzt unzweifelhaft Fionas ganze Aufmerksamkeit.
"Das ist meiner", sagte Fiona beinahe weinerlich. "Gib ihn mir sofort wieder!"
Überrascht spürte Dhalia die Panik in ihren Gedanken. Dann schossen ihr plötzlich die Verse des alten Kinderlieds durch den Kopf:
Doch solltest du es irgendwie schaffen, ihr ihren Spiegel zu stehlen, ist sie bereit, für dich alles zu machen und du kannst ihr alles befehlen.
Konnte das Lied einen wahren Kern haben? Das war doch absurd! Oder doch nicht? Ein Versuch konnte jedenfalls nicht schaden. "Keine Angst, du bekommst ihn schon noch zurück, aber dafür musst du etwas für mich tun."
"Ich dachte, du wärst meine Freundin", beschwerte sich Fiona. Hilfe suchend blickte sie sich im Raum um, doch keiner der Anwesenden schien gewillt, sich da einzumischen.
"Natürlich bin ich deine Freundin", erwiderte Dhalia zutiefst betroffen. "Und ich brauche deine Hilfe."
Fiona blickte sie noch immer vorwurfsvoll und erschüttert an. Vermutlich hätte die Reaktion nicht schlimmer sein können, wenn Dhalia ihr mit einem Messer in ihren Rücken gestochen hätte.
"Es ist ein neues Spiel", wagte sie dennoch einen letzten Versuch, um Fiona wieder auf ihre Seite zu bringen.
"Und was soll ich dabei tun?" fragte Fiona misstrauisch. Es war deutlich, dass ihr Spiele, bei denen ihr ihre Lieblingssachen weggenommen wurden, nicht besonders gefielen.
Dhalia dachte kurz nach. "Du hilfst mir, eine Möglichkeit zu finden, wie ich unter Wasser atmen kann."
"Das ist alles?" fragte Fiona verwundert nach. "Dafür brauchst du nicht so gemein zu mir zu sein. Du hättest mich doch auch einfach fragen können."
Verdattert starrte Dhalia sie an. "Aber du hattest mir doch gesagt, du wüsstest nicht, wie das geht. Erinnerst du dich nicht?"
"Nein." Fionas stimme klang trotzig, als würde sie sich für etwas rechtfertigen, das in ihren Augen keine Rechtfertigung erforderte. "Du hast mich gefragt, ob ich dich zu einer von uns machen könnte. Und ich sagte, das kann ich nicht. Und das stimmt ja auch."
"Aber alles, was ich wollte, war doch, mit euch zu schwimmen", erklärte Dhalia fassungslos.
"Das hast du aber nicht gesagt!" Auch Fionas Ton wurde langsam gereizt, als würde sie mit jemandem reden, der besonders schwer von Begriff war. "Außerdem hätte ich dir auch diesen Wunsch nicht erfüllen können", fügte sie nach einer kurzen Pause erläuternd hinzu. "Du könntest nie im Leben mit uns mithalten, nicht ohne Flossen." Ihr Blick wurde weicher und sie sah Dhalia mitfühlend an. "Ich wollte keine falschen Hoffnungen in dir wecken."
Entgeistert starrte Dhalia die junge Nixe an. Sie hatte so viel Zeit
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