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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
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sie je gesehen hatte. Es gab sie in den verschiedensten Größen und alle waren sie in reich verzierte Rahmen gefasst.
"Der ist ja traumhaft", entfuhr es ihr begeistert, als sie einen kleinen Handspiegel aufhob, um ihn näher zu betrachten.
"Du hast gesagt, du wolltest die Phiole", wandte Fiona nervös ein. "Du hast sie dir ausgesucht!"
"Ist ja gut", beruhigte Dhalia sie. "Ich will den Spiegel nicht mitnehmen, ich finde nur, dass er sehr schön ist."
"Ja, das ist er", stimmte Fiona ihr ernsthaft zu. "Das war lange mein Lieblingsspiegel gewesen, doch nun habe ich diesen hier." An einer dünnen Kette, die um ihre Taille hing, holte sie einen anderen kleinen Spiegel aus einer tiefen Rocktasche hervor.
Dhalia hatte ihn natürlich schon zuvor gesehen. Immerhin war sie oft genug dabei gewesen, wenn Fiona da hinein geschaut hatte. Sie hätte nur nie vermutet, dass Fiona noch so viele andere besaß. "Gehören sie wirklich alle dir?" fragte sie. Und warum? schwang die Frage in ihren Gedanken mit.
"Ja, es sind alles meine", verkündete Fiona. "Niemand hier hat mehr", setzte sie stolz hinzu. "Nicht einmal Vater. Und dabei hat er viele von meinen selbst angefertigt."
"Dein Vater sammelt Spiegel?" entfuhr es Dhalia fassungslos.
"Aber natürlich", entgegnete Fiona arglos. "Wir alle tun es." Sie lächelte sehr selbstzufrieden. "Doch mit deinem Bild habe ich sogar eine dauernde Darstellung meiner Schönheit." Mit diesen Worten musterte sie kritisch ihr Regal und schob einige Spiegel beiseite, um einen Ehrenplatz für ihr Porträt zu schaffen. "Ist es nicht toll?" Erwartungsvoll blickte sie Dhalia an.
"Wunderbar!" Dhalia zwang sich zu einem begeisterten Lächeln. "Aber wozu brauchst du so viele Spiegel?"
Fiona runzelte die Stirn. Anscheinend hatte sie sich noch nie diese Frage gestellt. "Ich mag sie eben. Doch für dich könnte ich vielleicht auf einen verzichten", bot sie in einem plötzlichen Anflug von Großmut an. "Dann hättest du auch einen, den du immer bei dir tragen könntest." Sie dachte kurz nach. "Allerdings müsstest du dann noch etwas Anderes zum Tauschen haben." Fiona musterte ihre Freundin kritisch. Viel zum Tauschen hatte sie nicht gerade. "Für dein Silberblatt könnte ich dir diesen Spiegel hier geben", entschied sie schließlich.
"Das ist sehr freundlich", sagte Dhalia. "Doch ich möchte das Blatt lieber behalten."
"Aber sonst hast du nichts zum Tauschen", erklärte Fiona ihr beinahe traurig. Es tat ihr sehr leid für Dhalia, dass sie nun doch keinen eigenen Spiegel bekommen würde.
"Ist schon gut", versuchte Dhalia sie zu beruhigen. "Vielleicht tausche ich später", fügte sie hinzu, um Fiona ihr unverständliches Verhalten plausibler zu machen.
"Wie du willst", beugte Fiona sich ihrem Entschluss. "Wir sollten jetzt lieber gehen, die anderen sind bestimmt schon alle versammelt."
"Ich stoße später zu euch", entschied Dhalia sich plötzlich. "Ich muss noch etwas erledigen."
"Wie du willst." Fiona wartete ab, bis Dhalia ihre Kammer verlassen hatte, und rauschte dann selbst davon.
Nachdem Fiona verschwunden war, wanderte Dhalia ziellos in den verflochtenen Gängen umher. Sie musste nachdenken. Sie hatte ihr Ziel zu lange außer Acht gelassen.
Fiona hatte sie in diese Welt gebracht, also müsste sie ihr auch helfen können, sie wieder zu verlassen. Und sie brauchte mehr Informationen über das geheimnisvolle Monster, das angeblich die neue Quelle bewachte. Erst wenn sie alle Fakten kannte, konnte sie beginnen, sich einen Plan zurecht zu legen. Und es gab nur eine Person, von der sie die Informationen bekommen konnte.

Wie erwartet traf sie Fiona in der großen Halle. Im Gegensatz zu ihrer Gewohnheit saß sie etwas abseits ihrer Freunde. Als Dhalia näher kam, erkannte sie auch den Grund dafür. Anscheinend hatte Fiona die Zeichnung wieder hervorgeholt und war nun darin vertieft, ihr Spiegelbild mit der Zeichnung zu vergleichen.
"Fiona, hast du etwas Zeit für mich?" fragte Dhalia, als sie zu ihr getreten war.
"Aha", murmelte diese, blickte jedoch nicht auf.
Dhalia zog sich einen Hocker heran und setzte sich ihr gegenüber hin. "Bitte, es ist sehr wichtig", fuhr sie fort und berührte Fiona sanft am Handgelenk, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Von der Berührung aufgeschreckt blickte Fiona hoch. "Ach, du bist es."
"Ja, ich bin es. Ich möchte mit dir reden."
"Gut", stimmte sie mit einem Seitenblick in den Spiegel zu.
"Es geht um mich", fing Dhalia zögernd an. "Du weißt, dass ich nicht hierher gehöre,

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