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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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oder?"
"Ja, die Kleine hatte auch so ein Ding um den Hals. Ich habe es genau gesehen, als sie versucht hatte, sich loszureißen." Neugierig sah er Eliza an. "Was ist das? Ein Erkennungszeichen? Ein Amulett?"
"Hier stelle ich die Fragen", fuhr sie dem Mann über den Mund. Mit einem herrischen Blick zu den beiden Wächtern machte sie Matthew seine Lage wieder bewusst.
"Wer könnte noch über die Kleine Bescheid wissen?"
"Ich weiß es nicht." Die Art des Verhörs hatte sich nun verändert. Matthew hatte das Gefühl, unter Elizas ungeduldig bohrenden Blicken zu schrumpfen.
"Dann denk nach. Wo kam sie her?"
Matthews Gehirn ratterte. Er wusste es wirklich nicht. Er hatte jedoch so eine Ahnung, dass er der Dunkelfee irgendeine Information liefern musste, wenn er noch ein Weilchen weiter leben wollte. Das Mädchen war aus dem Stadtzentrum gekommen. Der Mann überlegte fieberhaft, was alles auf ihrem Weg gelegen haben musste. "Die Bibliothek!" entfuhr es ihm plötzlich. "Die Kleine hat bestimmt die Bibliothek besucht!"
"Wie sicher bist du dir? Würdest du zum Beispiel dein Leben darauf verwetten?"
Matthew konnte das Zusammenzucken seines Körpers nicht verhindern, doch sein trotziger Blick schrie Eliza entgegen: ‚Geh zur Bibliothek. Du hast ja doch nichts zu verlieren.'
Die Ermittlerin nickte. "Gut, wir prüfen das nach." Sie überlegte, ob sie den Räuber mitschleppen sollte, entschied sich aber dagegen. Sie war sich sicher, dass er kaum imstande sein würde zu stehen, obwohl sein Kopf durch den Schreck, den sie ihm versetzt hatte, bereits erstaunlich klar war.
"Du bleibst hier", befahl sie ihm schließlich. "Wenn wir bis zum Einbruch der Nacht nicht zurückkommen, bist du frei zu gehen. Sollte ich jedoch früher kommen und du bist nicht hier, werde ich dich finden, egal, wo du bist." Sie lächelte süffisant. "Ich habe da so meine Mittel, verlass dich drauf."
Matthew schluckte und nickte eifrig mit dem Kopf.

Kaum hatte er die Dunkelfee und ihre Männer unten das Haus verlassen gehört, rappelte Mathew sich auf und stolperte eilig auf die Tür zu.
Unten auf der Straße kräuselte ein belustigtes Lächeln Elizas Lippen - sie hatte nichts anderes von ihm erwartet.

Jonah führte Eliza und ihre Begleiter zur Bibliothek und nahm selbst geduldig auf der großen weißen Marmortreppe Platz, während die Dunkelfee und die zwei Männer das Gebäude betraten. Hoch erhobenen Hauptes und ohne die Menschen, die ihr hastig Platz machten, auch nur eines Blickes zu würdigen, schritt Eliza zügig auf die Informationsinsel im Zentrum der großen Eingangshalle zu.
Eine der beiden Frauen, die hinter dem Schalter Bücher sortierten, blickte hoch, als sie Elizas Gegenwart bemerkte, die andere, eine rundliche, ältere Frau, schien völlig in ihre Aufgabe vertieft.
Dennoch nahm die Dunkelfee eine starke Beunruhigung in der Aura der zweiten Frau wahr, die darauf hindeutete, dass sie die Ankunft des Einsatztrupps durchaus bemerkt hatte.
"Ich möchte wissen, wer hier vor zwei Tagen Dienst gehabt hatte", fragte Eliza die erste Frau, die ihre Angst erfolgreich hinter der Maske höflicher Zuvorkommenheit verbarg. Dabei beobachtete sie selbst ganz genau die Reaktion der anderen Frau.
"Es waren viele Mitarbeiter da, ich, unter anderem, Ma'am. Wie kann ich Euch helfen?"
"Ich suche eine junge Frau, die vor einigen Tagen hier gewesen war." Zufrieden bemerkte Eliza, dass die Hände der älteren Frau leicht zitterten, als sie das Buch, das sie in den Händen hielt, auf einen Stapel legte.
"Wie sah die Frau denn aus, Ma'am?"
"Jung, blond, grüne Augen. Sie hatte ein helles blaues Kleid an."
Die Bibliothekarin dachte kurz nach. "Es tut mir leid, Ma'am, ich kann mich nicht an sie erinnern. Vielleicht hat jemand von den Kollegen sie ja gesehen. Wenn Ihr wollt, kann ich sie morgen danach fragen, wenn alle hier versammelt sind."
"Das ist mir zu spät, ich möchte die Auskunft auf der Stelle haben."
Die Miene der jungen Frau ihr gegenüber wurde ratlos.
"Vielleicht kann mir ja diese Kollegin weiterhelfen." Eliza deutete auf die ältere Frau, die den Schalter mit einem Stapel Bücher unter dem Arm gerade hatte verlassen wollen. Ein ertappter Ausdruck schlich sich auf ihr Gesicht und sie wurde kreidebleich.
"Sie würde Euch sicher gern helfen, Ma'am, aber Kalla hatte die letzten Tage frei gehabt."
"So, hatte sie das?" Eliza machte Traian ein Zeichen, Kalla, die ihren Weg gerade fortsetzen wollte, festzuhalten. "Ich bin sicher, sie kann mir trotzdem etwas darüber

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