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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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Häufchen auf dem achteckigen Sockel lag. Vorsichtshalber nahm sie noch einige weitere Metallplättchen vom Regal und packte sie in ihre Tasche. Dann wandte sie sich zum Gehen.
Bevor Dhalia die große Höhle verließ, füllte sie einen zweiten Lederbeutel randvoll mit dem geheimnisvollen Feenstaub. Dann trat sie entschlossen durch die Geheimwand, durch die sie die Höhle betreten hatte, wieder in das gewaltige Tunnelsystem hinaus.
"Ich habe gefunden, wonach ich gesucht habe", rief sie laut in die Dunkelheit. Sofort spürte sie den ‚Toten Wind' herannahen. Doch dieses Mal empfand sie keine Angst mehr, als er sie umhüllte und die Stimmen in ihm sie begrüßten.
Ehe sie sich versah, stand sie schon am Ausgang der Feenhöhle und wurde vom hellen Tageslicht geblendet, während der hilfreiche Wind wieder in die Tiefen der Erde hinabrauschte.

Kapitel 5

    Dhalia blinzelte, als sie ins Freie trat. Nach dem magischen Glanz der Höhle kam ihr die reale Welt irgendwie grell und unwirklich vor. Sie blickte zum Himmel. Der Tag neigte sich dem Abend zu, doch davon abgesehen hatte sie keine Ahnung, wie lange sie unter der Erde gewesen war. War es nur ein Tag, war es eine Woche gewesen? Sie vermochte es nicht zu sagen. Sie blickte sich suchend nach Bruno um. Da sie ihn nirgends entdecken konnte, rief sie ihn mit einem kurzen, schrillen Pfiff zu sich.
Wenige Minuten später kam der Hengst aus dem Wald heran getrabt und neigte seinen Kopf, damit Dhalia ihn liebevoll tätscheln konnte. Anscheinend hatte sich Bruno von dem Baum, an dem sie ihn angebunden hatte, losgerissen. Ansonsten schien es ihm gut zu gehen und er hatte sie noch nicht übermäßig vermisst. Sie konnte also nicht sehr lange fort gewesen sein. Während sie in ihrem Rucksack nach einem verirrten Apfel suchte, um ihn ihrem vierbeinigen Freund anzubieten, schnaubte er plötzlich unruhig und richtete seine Ohren auf.
Blitzschnell drehte Dhalia sich um, doch sie konnte nichts entdecken, das Bruno beunruhigt haben konnte. Trotzdem spürte sie ein starkes Kribbeln im Nacken, das sichere Gefühl beobachtet zu werden.
Rasch schwang sie sich in den Sattel. Ob ihr Zuschauer nun gute oder schlechte Absichten hatte, es war am besten, wenn sie so schnell wie möglich von ihm fort kam. Sie musste zurück nach Annubia reiten. In der Bibliothek wurden die besten Karten des Landes aufbewahrt. Dort würde sie bestimmt herausfinden können, wo der See und der Vulkan lagen, die ihr das Feenbuch gezeigt hatte.
Sie beugte sich vor und tätschelte Bruno sanft den Hals, bevor sie ihn mit einem leichten Druck ihrer Schenkel in den Wald lenkte.

    * * *

Allmählich kam sich Chris richtig albern vor. Schon viel zu lange bewachte er nun den Höhleneingang, in dem das Mädchen verschwunden war, in der zweifelhaften Hoffnung, dass die Unbekannte wieder herauskommen würde.
"Ich vergeude hier doch nur meine Zeit!" entfuhr es ihm halblaut. Er schaute zur Sonne und beschloss, ihr noch eine Stunde zu geben. "Dann bin ich hier aber endgültig weg", murmelte er grimmig. Eigentlich verstand er selbst nicht, wieso er diese Frist setzte, wieso er immer weitere Gründe fand, auf sie zu warten. Er glaubte ja nicht ernsthaft daran, dass sie in der nächsten Stunde auftauchen würde. So einfach entkam man einer Feenhöhle in der Regel nicht. Erst recht nicht, wenn man sie so unvorbereitet betrat wie die Kleine. Und doch konnte er seinen Wachposten nicht einfach verlassen. Nicht, bevor er das Geheimnis der Fremden kannte. Die Erinnerung daran, mit welcher Leichtigkeit sie die Höhle betreten hatte, während ihm der Einlas verwehrt blieb, ließ ihm keine Ruhe. Die Kleine hatte eindeutig großes Potenzial. Und wie es aussah, hatte er sie als erster entdeckt. Es lag nun an ihm, dieses Potenzial zu fördern und auszubeuten. Vielleicht konnte er ihr Mentor werden, ihr die große weite Welt zeigen. Er lächelte träumerisch.
Irgendwo über seinem Kopf zwitscherte ein Vogel und riss ihn in die Realität zurück. Nun, er hatte also noch eine Stunde, um zu sehen, ob sich die Träume, denen er sich in der Zwischenzeit hingegeben hatte, erfüllen sollten.
Chris nahm sein Messer zur Hand und blickte sich nach einem geeigneten Holzstück um. Die Erde um ihn herum war bereits mit Spänen übersäht. Fast mechanisch fing er an, ein weiteres "Original-Feenamulett" zu schnitzen, das ihm in schweren Zeiten einige Münzen auf dem Markt einbringen konnte.
Einige Zeit später betrachtete er resigniert den vor ihm liegenden kleinen

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