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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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denn so nennen konnte, hatte ihn tief berührt. Sie konnte nur erahnen, wie viel dieser geheimnisvolle Mann ihrem Begleiter bedeutet haben mochte.
Nach einer sehr langen Weile blickte Christopher schließlich auf und bemerkte, dass sie ihn anschaute. "Das Buch zeigt nur den Weg, aber nicht die Schätze, die wir suchen", stellte er ruhig fest. "Woher wisst Ihr, dass sie existieren?"
Dhalia lächelte zufrieden und schloss ihre müden Augen. Er hatte sich anscheinend von seinem Schock bereits gut erholt und war wieder ganz der alte. Jetzt konnte sie beruhigt schlafen. "Ich habe sie in einem anderen Buch gesehen", murmelte sie schläfrig. "Doch das war mir zu schwer, um es mitzunehmen." Sie drehte sich auf die andere Seite und kuschelte sich eng zusammen.
Christopher nickte. Das Mädchen war also doch halbwegs praktisch veranlagt.

Dhalia erwachte, als ihr ein sehr appetitlicher Duft nach gebratenen Eiern in die Nase stieg. Sie lächelte, zumindest ein Gutes hatte der zwischen ihr und Christopher so eigenartig entbrannte Wettstreit - sie ernährten sich sehr gut in letzter Zeit. Wer von den beiden auch mit dem Kochen an der Reihe war, achtete peinlichst darauf, nicht hinter dem anderen zurück zu bleiben. Und so langsam hatte sie sich an seine Gegenwart gewöhnt. Es war wirklich besser, als allein unterwegs zu sein.
Träge öffnete sie die Augen und ließ ihren Blick über ihr kleines Lager schweifen. Das Wasser im Topf kochte über dem Feuer und auf den heißen Kohlen lag die Pfanne, die den leckeren Duft verbreitete. Christopher selbst saß etwas abseits und durchwühlte ungeniert ihren Rucksack.
Schlagartig wurde Dhalia wach. "Was tut Ihr da?" fuhr sie ihn an.
Falls er sich ertappt fühlte, zeigte er das nicht. "Oh, gut, dass Ihr wach seid. Was ist das hier?" Neugierig hielt er die kleine Metallscheibe in die Luft, die er gerade untersucht hatte.
"Was fällt Euch ein, meine Sachen zu durchwühlen? Legt das sofort wieder hin!"
"Ich habe Eure Sachen nicht durchwühlt. Ich wollte Euer kostbares Buch zurücklegen und da habe ich die hier entdeckt." Er deutete auf die anderen Metallscheiben, die sauber aufgereiht zu seinen Füßen lagen. "Ihr solltet mir endlich mal vertrauen."
"Das würde ich ja gern", sagte sie etwas versöhnlicher. "Aber Ihr macht es mir wirklich schwer."
"Trotzdem würde ich gerne wissen, was das hier ist." Er legte die kleine Scheibe auf seine Handfläche und betrachtete neugierig die darauf eingeritzten Runen.
"Ihr wisst es also nicht?" fragte sie, um Zeit zu gewinnen. Die Plakette schien kaputt zu sein. Als sie selbst eine davon berührt hatte, hatte sich sofort eine Art Kraftfeld gebildet.
"Nein, aber ich bezweifle, dass sie einen hohen Wert besitzen", murmelte Christopher, als er die nächste Scheibe in die Hand nahm und sie mit der ersten verglich.
"Das habt Ihr über das Buch auch gemeint", sagte Dhalia schadenfroh. "Wenn Ihr keine Ahnung habt, was die sind, wie könnt Ihr dann sicher sein, dass sie wertlos sind?" Dhalias Gedanken rasten. Auch die zweite Plakette hatte auf Christophers Berührung nicht reagiert. Vielleicht lag es ja doch an ihm.
Der junge Mann schenkte ihr einen gönnerhaften Blick. "Wenn sie etwas wert wären, hätte ich davon gehört."
"Wir sind heute Morgen ja überhaupt nicht eingebildet", entgegnete Dhalia spöttisch. "Wie dem auch sei", ihr Ton wurde hart. "Das sind meine Sachen, packt sie also bitte wieder ein."
"Wie Ihr meint", sagte Christopher verärgert und begann, die Sachen in ihren Rucksack zu stopfen. Als seine Hände einen kleinen Lederbeutel berührten, zögerte er kurz.
"Wenn ich das nächste Mal eingeschlafen bin, könnt Ihr ja nachschauen, was
    da
drin ist", bemerkte Dhalia spitz.
Statt einer Antwort schnitt Christopher ihr eine Grimasse. Darauf kannst du Gift nehmen, Mädel, dachte er.
"Lasst uns essen, damit wir bald weiter können", forderte er sie auf, als er mit dem Einpacken fertig war.
Ungeduldig riss Dhalia ihm ihren Rucksack aus den Händen. "Ganz meine Meinung."
Verärgert nahm er zur Kenntnis, wie hastig sie ihr Frühstück verschlang, ohne es zu würdigen. Dabei war er so stolz auf sich gewesen, als er noch ein spätes Entennest entdeckt hatte. Er wusste doch, wie gern sie Eier aß.

"Meint Ihr, dass wir es riskieren können, auf die Landstraße zu gehen?" fragte Dhalia, während sie Bruno sattelte. Wie auch immer ihre persönlichen Gefühle für Christopher sein mochten, sie durfte ihre Mission nicht gefährden, indem ihr Groll auf ihn ihr

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