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Feentod

Feentod

Titel: Feentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Breinl
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wie die Aufregung sie verließ und sich die pure Freude am Musikmachen einstellte. Mutig öffnete sie die Augen.
    Unten vor der Bühne standen so viele Menschen und sie empfand eine unwahrscheinliche Verbundenheit mit jedem einzelnen von ihnen. Eine Verbundenheit, die in diesem Moment nur von dem Gefühl zu ihrer Band getoppt werden konnte. Ihr war, als würde mit jedem Ton eine Art Magie zwischen ihnen entstehen, die ihr Spiel zu einer Einheit werden ließ. Ja, wenn Noraya zu Vale, Chris, Anton und Gereon blickte, dann sah sie auf deren Gesichtern ein glückseliges Grinsen – genau so ein Grinsen musste auch auf ihrem Gesicht liegen. In diesem Moment empfanden sie alle das Gleiche, da war sich Noraya sicher. Obwohl sie hoch konzentriert war, verspürte sie ein unglaublich starkes Bedürfnis, jeden Einzelnen von ihnen zu umarmen, mehr noch, am liebsten hätte sie die ganze Welt umarmt.
    Das Konzert verging wie im Rausch und Noraya schaffte es sogar, Alina in der Masse zu entdecken und ihr zuzuwinken. Und dann, als sie ihren vorletzten Song Feentod begann, stieg ein schwarzer Herzballon in den Himmel. Scheinbar gefiel auch jemand anderem der Song. Als der letzte Ton verklungen war, klatschten und johlten die Zuhörer so laut, dass es eine Zugabe geben musste. Erst nach drei weiteren Songs räumten sie die Bühne endgültig.
    Â»Wow, war das eine geile Mugge! Ich hätte noch stundenlang weiterspielen können«, freute sich Chris und die anderen stimmten ihm begeistert zu.
    Ihre erhitzten Gesichter strahlten, und kaum standen sie neben der Bühne, waren sie umringt von all ihre Freunden, Familienangehörigen und Fans, die sie johlend empfingen. Sogar Antons Opa war da. Trotz der Euphorie spürte Noraya einen Stich im Herzen, als sie sah, wie die Familien ihrer Bandkollegen an deren Erfolg teilhatten. Aber die Traurigkeit währte nicht lang.
    Â»Du warst genial!«, schrie Alina immerzu. Nach und nach traten immer mehr Leute an sie heran und versicherten Noraya, was für einen tollen Auftritt sie eben hingelegt hatte. Unter ihnen waren auch ein paar Bekannte und Mitschüler und sogar ein kleines Mädchen, das ein Autogramm haben wollte. Auch Kati gratulierte ihr und Noraya freute sich ehrlich darüber. So viel Begeisterung löste bei ihr gleich wieder das Weltumarmungsgefühl aus, das sie da oben auf der Bühne empfunden hatte.
    Als die erste Flasche Sekte knallte, ordnete Vale an: »Bitte nur die Band backstage. Dort ist es sowieso schon ziemlich eng. Wir packen unsere Sachen und kommen wieder hierher. Und dann wird angestoßen!«
    Â»Bis gleich«, verabschiedete Alina Noraya und verschwand mit Kati im Gedränge.
    Im Backstage-Bereich wandte sich Vale mit glänzenden Augen an die Band: »Das war heute eine super Leistung. Und vielleicht sogar unser Einstieg in eine größere Geschichte. Ich habe seit ein paar Wochen Kontakt zu einem Typen, der mit uns vielleicht eine CD produzieren wird. Treffen wir uns am kommenden Sonntagvormittag bei Chris, dann weiß ich mehr darüber.«
    Â»Cool. Dann haben wir endlich eine Studio-CD«, freute sich Gereon und Noraya war, neben der Freude über diese Chance, auch erleichtert, dass sie zu diesem Bandtreffen keine faulen Ausreden benötigen würde. Solange sie nicht am Abend unterwegs war, interessierte sich ihr Vater nur am Rande für ihre Termine. Schnell packten die Jungs ihre Instrumente ein und Noraya half, die Kabel zu verstauen.
    Â»Wie ist der denn in meinen Gitarrenkoffer gekommen?« Gereon hielt plötzlich einen schwarzen verschrumpelten Herzluftballon hoch.
    Â»Ist so einer nicht vorhin, während des Konzerts, aufgestiegen?«, dachte Anton laut nach. Er nahm Gereon den Ballon aus der Hand und betrachtete ihn genauer.
    Â»Da hängt ja ein Zettel dran!« Sofort griff Gereon nach der Schnur des Luftballons und entrollte das Papier. Bist wie Sommerluft, so warm und weich, wie ein Regenbogen bunt. Bist wie Meeresduft, so verheißungsvoll. Bist wie eine Melodie.
    Â»Da hast du wohl einer jungen Dame das Herz gebrochen«, kommentierte Chris das Schriftstück. Alle lachten.

5.
    S uchend schaute sich Noraya neben der Bühne um. Alina und Kati waren noch nicht wieder aufgetaucht und so blieb ihr nichts anderes übrig, als auf sie zu warten. Die Jungs waren schon aufgebrochen und Noraya hörte mit halbem Ohr der Band zu, die nach ihnen auf die Bühne

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