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Feentod

Feentod

Titel: Feentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Breinl
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nicht mehr, wie die heißt. Das war so ’ne Wasserstoffblonde.«
    Â»Na ja. Ist ja auch nicht wichtig«, meinte Noraya und hörte, dass unten das Telefon läutete.
    Â»Meldest du dich, wenn dir wegen Sonntag was einfällt?«
    Â»Logo«, versprach Vale.
    Â»Da hat jetzt schon wieder jemand falsch angerufen. Unmöglich finde ich das, wenn man sich nicht entschuldigt, sondern einfach einhängt!«, hörte Noraya ihren Vater laut vor sich hin schimpfen, während sie sich im Bad die Haare kämmte. Gleich hatte sie Gesangsstunde.
    Ihr lag eine boshafte Bemerkung auf der Zunge, die sie dem Vater gerne entgegengeschrien hätte, aber sie beherrschte sich.
    Ohne Verabschiedung verließ sie wenig später das Haus. Kaum war sie drei Schritte gegangen, läutete ihr Handy. Überzeugt davon, dass es Papa war, der ihr vorpredigen wollte, wie Töchter sich von ihren Vätern zu verabschieden haben, zog Noraya genervt das Telefon aus der Tasche. Es war Alina. Schnell nahm sie ab und spürte, wie ihr Herz vor Freude ein Stückchen in die Höhe hüpfte.
    Â»Nicht erschrecken. Hier ist Hagen.«
    Augenblicklich verdüsterte sich ihre Stimmung wieder. »Oh!«
    Â»Ich habe bei dir daheim immer nur deinen Vater dran gehabt. Jetzt habe ich mir einfach Alinas Handy genommen und dort deine Mobilnummer gefunden.«
    Â»Aha.« Noraya wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Â»Hast du einen kurzen Moment?«
    Â»Ja klar. Weiß Alina denn, dass du mich anrufst?«
    Â»Gott bewahre. Die würde mir den Kopf abreißen.« Hagen lachte leise und Noraya konnte sich lebhaft vorstellen, wie Alinas Tobsuchtsanfall aussehen würde.
    Â»Und was willst du von mir?«
    Â»Weiß auch nicht. Vermitteln vielleicht? So wie ich das sehe, streitet ihr, seit es mich in Alinas Leben gibt, oder?«
    Â»Na ja«, meinte Noraya zögerlich. Sie konnte Hagens Anruf nicht einordnen. Am Ende spielten er und Alina ein ganz mieses Spiel mit ihr?
    Â»Also ich bin jetzt einfach mal ganz ehrlich. Mir hat Alina gesagt, du hättest sie vor mir gewarnt, würdest mich für einen Vollidioten halten, der sie nur mit seinem Sportwagen beeindrucken will, und dass du so Leute wie mich verabscheuen würdest. Und deshalb hast du ihr die Freundschaft aufgekündigt.«
    Â»So ein Quatsch!«, entfuhr es Noraya. »Das ist völliger Unsinn, Hagen. Mich hat lediglich genervt, dass du gleich ein Urteil über meine Situation gefällt hast, obwohl du mich gar nicht kennst. Aber am meisten hat mich geärgert, dass Alina sich sofort an deine Meinung drangehängt hat. Sie m üsste es doch besser wissen! Und die Freundschaft, die hat Alina aufgekündigt. Nicht ich!«
    Â»Redest du von der Geschichte mit der SMS?«
    Â»Ja. Und die war und ist nicht harmlos.«
    Â»Okay, Nora. Aber das habe ich auch nie behauptet.«
    Â»Alina hat gesagt, du hättest behauptet, ich wäre hysterisch. Ich würde überschnappen, weil mir der kleine Erfolg des Festivals gleich zu Kopf gestiegen wäre.«
    Hagen schwieg und antwortete dann langsam. »Also. Was soll ich sagen? Ich höre das zum ersten Mal.«
    Seine Stimme klang traurig. Und Noraya war sprachlos. Sie konnte sich überhaupt keinen Reim auf das Ganze machen. Warum hatte Alina solche Behauptungen in den Raum gestellt?
    Â»Ich muss jetzt Schluss machen«, meldete sich Hagen leise zu Wort. Dann war die Verbindung unterbrochen.
    Verwirrt starrte Noraya ihr Handy an. Sie hatte alle Mühe, Hagens Worte einzuordnen. Weshalb hatte Alina das getan? Sie hätte Hagen gerne noch gefragt, was er von der Sache hielt und ob er vielleicht eine Erklärung für Alinas merkwürdiges Verhalten hatte. Eigentlich war es ja ziemlich nett von ihm, mich anzurufen, dachte Noraya, während sie sich beeilte, noch pünktlich zu kommen.
    In der Gesangsstunde konnte sie sich kaum konzentrieren, was sich sofort bemerkbar machte: Ihre Intonation ließ zu wünschen übrig und schon nach wenigen Takten ging Noraya die Luft aus.
    Â»Deine Stimme sitzt wohl irgendwo in Timbuktu«, lachte Korinna. «Du bist total verspannt. Ich koche uns jetzt erst mal einen Tee und dann will ich wissen, was los ist.«
    Missmutig setzte sich Noraya auf die Couch. Sie wusste nicht, ob sie mit Korinna reden wollte. Ihr kam das alles ja selbst so unwirklich vor.
    Die Gesangslehrerin brachte zwei große Tassen Tee und stellte sie auf den

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