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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Verbindung aufzunehmen. Wenn die Hüter ihn und den Rest des Ältestenrates abschirmten, und davon musste ich ausgehen, dann kam ich kaum an ihn heran. Die besten magischen Abwehrzauber erzeugen einen Irrgarten irreführender Ergebnisse, wenn ein übernatürliches Wesen oder ein Magier sie mit einem Spruch ausfindig machen will.
    Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, Murphy um Hilfe zu bitten. Der Rat dachte gewöhnlich nicht an die Methoden der Sterblichen, die ohne Sprüche und Magie auskommen mussten. Murphys Kontaktleute bei der Polizei konnten den Ältestenrat vermutlich auch mit ganz altmodischen Methoden finden. Dann entschied ich mich dagegen. Selbst wenn sie eine Telefonnummer herausbekam, ging Ebenezar vielleicht gar nicht dran, und wenn ich versuchen würde, an den Hütern vorbei zu ihm vorzudringen, dann würde ich Morgan genau den Vorwand liefern, den er brauchte, um mir den Kopf abzuhacken.
    Ich rubbelte mir die Haare trocken und warf das Handtuch auf das schmale Bett. Na schön, dann musste ich eben ohne die Hilfe des Rates zurechtkommen.
    Ich zog frische Jeans und das letzte weiße Hemd an, das im Schrank hing. Die Ärmel krempelte ich bis über die Ellbogen hoch. Meine Halbschuhe waren völlig verdreckt, also holte ich die Cowboystiefel aus dem Schrank. Na bitte – jetzt zog ich mir die Stiefel an. Vielleicht nützte das was.
    Ich holte meine große Sporttasche, die groß genug war, um darin einen Hockeyschläger zu transportieren. Dort hinein steckte ich meinen Sprengstock, den Magierstab und den Schwertstock, dazu einen Rucksack mit einigen Kerzen, Streichhölzern, eine Tasse, ein Messer, ein Tütchen Salz, eine Feldflasche mit Weihwasser und verschiedene andere magische Hilfsmittel, die ich vielleicht brauchen würde. Außerdem kamen noch eine Schachtel alter Eisennägel und ein kräftiger Klauenhammer mit einem schwarzen Gummigriff hinein. Als Letztes steckte ich mir zwei Stücke Kreide in die Hosentasche.
    Dann warf ich mir die Tasche über die Schulter, ging ins Wohnzimmer und wirkte den Spruch, der mich zu einem der wenigen Leute führen würde, die mir helfen konnten.
    Eine halbe Stunde später bezahlte ich den Taxifahrer und betrat eines der Hotels am O’Hare International Airport. Der sanfte Zug des Spruchs führte mich ins Hotelrestaurant, in dem gerade das Frühstück serviert wurde. Der Raum war mit Geschäftsleuten ungefähr zur Hälfte besetzt. Ich fand Elaine an einem Tisch in der Ecke, auf zwei Tellern lagen die Überreste ihres Frühstücks. Das volle braune Haar hatte sie zu einem strengen Zopf geflochten, der sich um ihren Hals ringelte. Sie war blass und müde und hatte tiefe Schatten unter den Augen. Während sie Kaffee trank, las sie in einem Taschenbuch. Sie trug jetzt ein anderes Paar Jeans, die lockerer saßen, und eine weite weiße Bluse über einem dunklen Tanktop. Als mein Blick sie traf, fuhr sie auf und hob müde den Kopf.
    Ich ging an ihren Tisch, zog den Stuhl neben ihr heraus und setzte mich. »Guten Morgen.«
    Mit undurchdringlicher Miene musterte sie mich. »Wie hast du mich gefunden?«
    »Das Gleiche habe ich gestern Abend auch gedacht«, erwiderte ich. »Aber dann wurde mir klar, dass du nicht mich, sondern mein Auto gefunden hast. Du hast darin gesessen und warst beinahe bewusstlos, als ich dort eintraf. Also habe ich mich umgesehen.« Ich zog die Kappe eines Reifenventils aus der Hosentasche. »Eine von denen hier fehlte. Ich dachte mir, dass du sie mitgenommen und benutzt hast, um den blauen Käfer zu finden. Deshalb nahm ich eine Kappe von einem anderen Reifen und benutzte sie, um die fehlende Kappe zu finden.«
    »Hast du dein Auto wirklich nach einem Superhelden aus The Electric Company benannt?« Elaine griff in die braune Lederhandtasche, die neben ihr auf dem Stuhl lag, und holte eine Ventilkappe heraus. »Das war raffiniert.«
    Ich betrachtete die Handtasche. Flugtickets lugten heraus. »Du läufst weg.«
    »Du bist ein wahrer Zauberkünstler, wenn es darum geht, das Offensichtliche zu erraten.« Sie wollte mit den Achseln zucken, dann schnitt sie eine schmerzliche Grimasse. Sie holte langsam Luft und wiederholte die Geste mit der unverletzten Schulter. »Ich bin stark motiviert, mich abzusetzen.«
    »Glaubst du wirklich, ein Flugticket könnte dich aus der Reichweite der Königinnen bringen?«
    »Jedenfalls ziehe ich mich vom Schlachtfeld zurück. Das ist besser als gar nichts. Es bleibt nicht mehr genügend Zeit, um herauszufinden, wer den

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