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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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gelaufen.«
    »Schlimm?«
    »Sehr schlimm. Löcher im Gewebe der Realität.«
    »Und das wäre schlecht?«
    Ich beäugte ihn. »Allerdings, Billy. Das wäre übel. Es würde bedeuten, dass etwas Schwerwiegendes passiert ist.«
    »Aber wenn…«
    Jetzt riss mir tatsächlich der Geduldsfaden. »Ich habe weder Zeit noch Lust, heute Morgen einen Vortrag zu halten. Hör endlich auf damit.«
    Beschwichtigend hob er eine Hand. »Schon gut, Mann. Wie du willst.« Dann wanderten wir durch den Park und sammelten Kröten ein. »Jedenfalls ist es schön, dich mal wieder zu sehen. Ich und die Bande haben uns gefragt, ob du vielleicht am Wochenende mal vorbeikommen und mit uns abhängen willst.«
    Ich hob eine Kröte auf und betrachtete ihn unsicher. »Wozu?«
    »Wir könnten Arcanos spielen, Mann«, grinste er. »Allmählich macht die Kampagne wirklich Spaß.«
    Rollenspiele. Ich gab irgendetwas Einsilbiges von mir. Die alte Dame wanderte an uns vorbei, die wackligen Räder ihres Einkaufswagens quietschten.
    »Das ist echt klasse«, versicherte Billy mir. »Wir stürmen Lord Malocchios Festung, aber wir müssen es verkleidet und im Schutze der Nacht tun, damit der Rat der Wahrheit nicht erfährt, wer die Freischärler waren, die ihn erledigt haben. Es gibt Zaubersprüche, Dämonen und Drachen und alles andere. Hast du Lust?«
    »Klingt zu sehr nach Arbeit.«
    Billy schnaubte verächtlich. »Harry, hör mal, ich weiß ja, dass du wegen dieses Vampirkriegs ziemlich nervös und grantig bist. Trotzdem kannst du nicht dauernd in deinem Keller hocken.«
    »Was für ein Vampirkrieg?«
    Darauf verdrehte er die Augen. »So was spricht sich rum. Ich weiß, dass der Rote Hof der Vampire den Magiern den Krieg erklärt hat, nachdem du im letzten Herbst Biancas Haus niedergebrannt hast. Ich weiß auch, dass sie seitdem mehrmals versucht haben, dich umzubringen. Außerdem kommt bald der Weiße Rat in die Stadt, um zu beratschlagen, was zu tun ist.«
    »Was für ein Weißer Rat?«, knurrte ich.
    Er seufzte. »Es ist nicht gut, wenn du zum Einsiedler wirst.
    Ich meine, sieh dich doch mal an. Wann hast du dich das letzte Mal rasiert oder geduscht? Wann hast du dir die Haare schneiden lassen? Wann bist du das letzte Mal rausgegangen, um deine Wäsche zu waschen?«
    Ich kratzte meine Bartstoppeln. »Ich war draußen. Sogar öfter.«
    Billy schnappte sich eine weitere Kröte. »Wann denn?«
    »Ich war mit dir und den Alphas bei diesem Footballspiel.«
    »Ja, das war im Januar, Dresden. Jetzt haben wir Juni.« Er schüttelte den Kopf und sah mich mit gerunzelter Stirn an. »Die Leute machen sich deinetwegen Sorgen. Klar, du hast an irgendeinem Projekt gearbeitet oder so. Aber dieser ungewaschene Mann mit diesem wilden Blick, das bist du nicht.«
    Ich bückte mich und hob eine Kröte auf. »Du weißt ja nicht, was du da redest.«
    »Das weiß ich besser, als du denkst«, sagte er. »Es hat mit Susan zu tun, stimmt’s? Im letzten Herbst ist etwas mit ihr passiert. Etwas, das du rückgängig machen willst. Vielleicht haben ihr die Vampire etwas angetan. Deshalb hat sie die Stadt verlassen.«
    Ich schloss die Augen und musste mich beherrschen, um nicht die Kröte zu zerquetschen, die ich in der Hand hatte. »Lass das Thema fallen.«
    Billy blieb stehen und schob trotzig das Kinn vor. »Nein, Harry. Verdammt, du bist wie vom Erdboden verschwunden, du lässt dich kaum noch in deinem Büro blicken, du gehst nicht ans Telefon und reagierst nicht, wenn es an der Tür klingelt. Wir sind deine Freunde und machen uns Sorgen um dich.«
    »Es geht mir gut«, wehrte ich ab.
    »Du bist ein erbärmlicher Lügner. Wie es heißt, holen die Roten frische Kräfte in die Stadt. Sie haben sogar eine Belohnung ausgesetzt. Wenn dich eines ihrer Groupies erledigt, wird es sofort als voller Vampir aufgenommen.«
    »Bei den Toren der Hölle«, murmelte ich. Allmählich bekam ich Kopfschmerzen.
    »Es ist kein guter Augenblick, allein hier draußen herumzulaufen. Nicht einmal tagsüber.«
    »Ich brauche keinen Babysitter.«
    »Harry, ich kenne dich besser als die meisten anderen. Ich weiß, dass du Dinge tun kannst, die anderen Leuten nicht möglich sind – aber deshalb bist du noch lange kein Superman. Jeder braucht hin und wieder mal Hilfe.«
    »Nicht ich. Nicht jetzt.« Ich stopfte die Kröte in den Sack und hob eine weitere auf. »Dazu habe ich keine Zeit.«
    »Oh, da fällt mir was ein.« Billy zog einen zusammengefalteten Zettel aus der Hosentasche. »Du hast um drei einen

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