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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Mord begangen hat, und ich habe keine Lust, noch einmal von einem Meuchelmörder überfallen zu werden. Schließlich bin ich dem ersten nur mit Mühe und Not entkommen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir sind nahe daran. Das ist offensichtlich, denn sie haben es gestern Abend auch bei mir versucht. Außerdem glaube ich zu wissen, wer es in beiden Fällen war.«
    Abrupt sah sie mich an. »Wirklich?«
    Ich nahm ein Stück Toast, das sie weggelegt hatte, tupfte es in ein wenig übriggebliebenes Ei und aß es. »Ja. Aber du musst ja sicher gleich deine Maschine erreichen.«
    Elaine verdrehte die Augen. »Ich sag dir was. Du bleibst hier und fühlst dich neunmalklug. Ich hole noch einen Teller und komme zurück, wenn du damit fertig bist.« Etwas steif stand sie auf und ging zum Buffet. Sie lud Eier, Speck, Würstchen und etwas Toast auf den Teller und kehrte zum Tisch zurück. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.
    Sie schob mir den Teller herüber. »Iss.«
    Ich gehorchte, aber zwischen den Bissen fragte ich: »Kannst du mir erzählen, was dir zugestoßen ist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich habe erst mit Mab und dann mit Maeve gesprochen und wollte gerade in mein Hotel zurückkehren, als jemand mich auf dem Parkplatz anfiel. Der ersten Attacke konnte ich größtenteils ausweichen, und es gelang mir, genug Feuer heraufzubeschwören, um ihn zu vertreiben. Dann fand ich dein Auto.«
    »Warum bist du zu mir gekommen?«, fragte ich.
    »Weil ich nicht wusste, wer es getan hatte. In dieser Stadt vertraue ich niemandem.«
    Das schnürte mir die Kehle zu. Ich spülte den Speck mit einem Schluck von ihrem Kaffee hinunter. »Es war Lloyd Slate.«
    Elaine riss die Augen weit auf. »Der Winterritter. Woher weißt du das?«
    »Als ich bei Maeve war, brachte er ihr ein Messer in einer Kiste, und er hatte Brandwunden. Auf dem Messer klebte vertrocknetes Blut. Maeve war ziemlich wütend, weil es ihr nichts mehr nützte.«
    Nachdenklich kniff Elaine die Augen zusammen. »Slate… also hat er mein Blut für sie besorgt, damit sie einen Spruch gegen mich wirken konnte.« Sie suchte es zu verbergen, doch mir entging nicht, dass sie schauderte. »Wahrscheinlich hat er mich beschattet und verfolgt. Ein Glück, dass ich Feuer eingesetzt habe.«
    Ich nickte. »Allerdings. Getrocknetes Blut ist nutzlos, was immer Maeve auch damit vorhatte.« Ich schob mir hastig noch ein paar Bissen in den Mund. »Letzte Nacht sind Auftragskiller und ein paar Biester aus dem Feenland über mich hergefallen.« Ich berichtete ihr über die Ereignisse im Supermarkt, ließ Murphy jedoch unerwähnt.
    »Maeve«, sagte Elaine.
    »Mehr habe ich nicht«, sagte ich. »Es passt nicht gut zu ihr, allerdings…«
    »Natürlich passt es zu ihr«, widersprach Elaine abwesend. »Sag mir nicht, dass du auf ihren dilettantischen Auftritt als Nymphomanin hereingefallen bist.«
    Ich blinzelte und nuschelte mit einem Mund voll Toast: »Nein, natürlich nicht.«
    »Sie ist gerissen, Harry. Sie spielt mit deinen Erwartungen.« Den nächsten Bissen kaute ich etwas gründlicher. »Das ist eine gute Theorie, aber eben nur eine Theorie. Wir müssen mehr herausfinden.«
    Elaine beobachtete mich mit gerunzelter Stirn. »Du willst mit den Müttern reden.«
    Ich nickte. »Möglicherweise machen sie ein paar Andeutungen, wie alles zusammenhängt. Leider weiß ich nicht, wie ich sie erreichen kann. Ich dachte, du könntest jemanden am Sommerhof fragen.«
    Sie klappte ihr Taschenbuch zu. »Nein.«
    »Weil sie dir nicht helfen werden?«
    »Weil ich die Mütter nicht aufsuchen werde, Harry. Das ist der helle Wahnsinn, sie sind viel zu stark. Mit einem unbedachten Gedanken könnten sie dich töten oder dir noch Schlimmeres antun.«
    »Mir steht das Wasser sowieso schon bis zum Hals. Von jetzt an spielt es keine Rolle mehr, wie tief es noch wird.« Ich schnitt eine Grimasse. »Außerdem bleibt mir sowieso nichts anderes übrig.«
    »Da irrst du dich«, widersprach sie leise, doch mit Nachdruck. »Du musst nicht hierbleiben. Du musst ihr Spiel nicht mitspielen. Geh weg.«
    »Wie du?«
    »Wie ich«, bestätigte Elaine. »Du kannst nicht aufhalten, was da in Bewegung gekommen ist. Dafür könntest du bei dem Versuch umkommen. Wahrscheinlich hat Mab genau das beabsichtigt.«
    »Nein, ich kann es noch verhindern.«
    Sie lächelte mit schmalen Lippen. »Nur weil du glaubst, du seist im Recht? Harry, so funktioniert das nicht.«
    »Als ob ich das nicht wüsste. Aber

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