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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Lischka
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Extrastunden, die meiste Zeit geht fürs Knotentraining drauf. Sie können aber auch das Schnüren ganz bleiben lassen und schicke Sneaker mit Klettverschlüssen tragen. Erfunden hat den ein Schweizer. Aus blanker Not - wo kann man in den Alpen schon Segeln und Knoten lernen.

Technikärgernis Signalverzögerung
    Digitales Deutschland jubelt deutlich später
    Bei der letzten EM war es schon so, und bei der WM 2010 wird es garantiert nicht besser: Schon 2008 nervten die verzögerten Fernsehbilder übers digitale Antennen-TV ganz Deutschland. Digital-TV dominiert nun auch bei Kabel und Satellit. Die Signalverzögerung lässt das einheitliche Live-Erlebnis verschwinden.
    Bei jedem EM-Tor geht diese akustische La-Ola-Welle durch mein Viertel: Erst jubeln die Öffentlichgucker am Heiligengeistfeld, dann die Gäste beim Italiener unten und zuletzt, aber am lautesten, mein Nachbar. Es scheint, dass er sich für alle Teams freut - in gleicher Lautstärke und immer zu spät. Wenn sein Gebrüll einsetzt, sehe ich dann meist auch das Tor - ein paar gefühlte Sekunden später als alle anderen Hamburger da draußen.
    Ein Kollege berichtet ganz entsetzt, dass ihm die Zuschauer im Restaurant gegenüber jedes Tor mit ihrem Gejubel ankündigen, bevor er etwas davon sieht. Dabei habe er doch einen Kabelanschluss, das war zumindest bei der WM 2006 noch der schnellste Empfangsweg.
    Das hat sich geändert. Denn nun wird das Signal des Kabelfernsehens
von vielen Anbietern auch digital übertragen. Für alle Übertragungswege gibt es inzwischen Digitalstandards: Antenne (DVB-T), Satellit (DVB-S), Kabel (DVB-C).
    Über Antenne und Satellit bekommt man heute fast nur noch digitale Fernsehsignale. Aber diese Modernisierung der Übertragungstechnik hat dem Live-Erlebnis geschadet statt genützt. Schon in der Vergangenheit war zu beobachten, dass das digitale Fernsehsignal über Antenne (DVB-T) die Fußballbilder deutlich später übermittelte als das analoge Kabelsignal.
    Heute ist die Digitaltechnik im Fernsehbereich viel weiter verbreitet.
    Nun wäre denkbar, dass alle Digitalgucker mit mehr Verzögerung schauen als zuvor. Der Vorteil: Wenn alle später die Tore mit derselben Verzögerung mitkriegen, merkt das keiner.
    Aber so funktioniert das nicht bei modernen Übertragungsstandards. Im Gegenteil: Das Verzögerungsdurcheinander ist heute größer denn je.
    Sven Hansen, Redakteur für Videotechnik beim IT-Fachmagazin c’t beurteilt die Lage so: »Je weiter die Digitalisierung voranschreitet, desto weiter entfernen wir uns von einem einheitlichen Live-Erlebnis. Bis aus den digitalen Signalen ein Livebild wird, vergeht nicht nur deutlich mehr Zeit als beim alten Analogsignal - es vergeht vor allem bei jeder Geräte-Anbieter-Kombination ganz unterschiedlich viel Zeit.«
    Denn bei digitalen Signalen beeinflussen sehr viele Faktoren die Verzögerung. Es beginnt bei den Fernsehsendern. Einige wenige arbeiten vollständig digital. Die meisten müssen analoge Signale vor dem Einspeisen noch konvertieren. Das braucht Zeit.

    Und die Empfangsgeräte beim Zuschauer arbeiten die digitalen Signale dann noch einmal um - egal, ob das nun digitale Antennen-, Kabel- oder Satellitensignale sind. Die Daten werden entpackt, gepuffert, Algorithmen zur Fehlerkorrektur laufen ab - je nach Gerät geht das unterschiedlich schnell.
    Das Ergebnis laut Hansen: »Welche Empfangsart am schnellsten, sozusagen am livesten ist, lässt sich heute nicht mehr pauschal sagen.« Der Kollege zum Beispiel, der überzeugt war vom Geschwindigkeitsvorteil des Kabelfernsehens, irrte. Bei der WM 2006 galt noch: Analoges Kabelfernsehen überträgt am schnellsten.
    Heute empfängt man analoge Signale fast nur noch über das Kabel. Aber die sind nicht mehr am schnellsten. Denn viele Kabelkopfstationen empfangen heute die Fernsehsignale nicht per Direkteinspeisung, sondern wandeln digitale Satellitendaten um und geben die dann analog ins Kabelnetz. Fachredakteur Hansen: »Dann ist der Geschwindigkeitsvorteil natürlich verloren, den haben nur komplett analog arbeitende Verteilstellen.«
    Fazit: Mit der ältesten Technik jubelt man bei der WM 2010 wahrscheinlich als Erster. Und wer keinen Uralt-Analog-Kabelanschluss mit komplett analoger Kopfstation hat, muss fürs überzeugendste Live-Erlebnis zum Öffentlichgucken - die Menschenmasse wird schon jeden verfrühten Freudenruf abblocken.
    TIPP:
    Fahren Sie mit einem Radio (und Ersatzbatterien!) raus, weit weg von allen Fernsehern,

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