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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Lischka
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einige Webnutzer zu riskantem Verhalten drängen: Wer mangels Anzeige der gerade eingetippten Zeichen seine Passwörter immer wieder falsch eingibt, wird sie vielleicht der Einfachheit halber in einem Textdokument speichern und fortan von dort korrekt kopieren und im Sternchenfeld einfügen. Abgesehen davon hilft es kaum beim Auswendiglernen von Kennwörtern, dass man sie nie sieht. Je mehr Sinne man regelmäßig mit etwas zu Lernendem beschäftigt, umso besser prägt es sich ein.
    Aber auch eine abschaltbare Sternchenmaskerade dürfte kaum der entscheidende Impuls sein, der es einem normal begabten
Menschen ermöglicht, sich die von Sicherheitsexperten geforderten 20 und mehr unterschiedlichen Passwörter samt diverser Sonderzeichen für all die Onlinedienste zu merken. Zumindest gegen die unbemerkten Vertipper bei der Passworteingabe haben einige Hersteller ganz pfiffige Methoden entwickelt: Gibt man bei Blackberry-Handys und Apples iPhone Kennwörter ein, wird für ganz kurze Zeit das eben getippte Zeichen im Klartext angezeigt und verwandelt sich dann in ein Sternchen. Medieninformatiker Andreas Butz, an dessen Lehrstuhl an der Universität München auch die Bedienbarkeit von IT-Geräten erforscht wird, lobt diesen Kompromiss: »So bleibt das ganze Passwort unlesbar, gleichzeitig kann man aber die häufigen Vertipper wegen der schlechten Tastatur besser korrigieren.«
    Apple-Programmierer haben die Bedienbarkeit der Sternchenfelder bei der Passwortabfrage für Funknetzwerke erheblich verbessert: Standardmäßig sind die oft sehr langen Zeichenketten maskiert, der Anwender kann aber auch auf ein Feld namens »Passwort anzeigen« klicken und sieht dann im Klartext, was er gerade eintippt. Für IT-Sicherheitsexpertin Rütten ist das der »perfekte Kompromiss«. »Wenn der Anwender das Getippte sehen möchte oder muss, kann er selbst am besten entscheiden, ob Gefahr durch Shoulder Surfing besteht oder ob er diese vernachlässigen möchte.«
    Den Menschen selbst entscheiden zu lassen, wie sicher oder genervt er gerade sein muss, ist eine recht naheliegende Idee. Warum nur ein verschwindend geringer Anteil der Webdienste und Programme das den Anwendern zutraut, ist erstaunlich, hat aber Tradition bei der Softwareentwicklung.

    TIPP:
    Wenn die Software nicht anzeigt, was man schreibt, muss der Anwender eben schreiben, was die Programme zeigen. Spricht etwas gegen Passwörter wie *******?

Technikärgernis Schnürsenkel
    Verflixt und zugeschnürt
    Ihre Schnürsenkel halten nie? Dann binden Sie die falschen Knoten. Millionen Menschen stolpern deswegen über ihre eigenen Füße. Dabei sind perfekte Schuhschleifentechniken leicht zu erlernen. Mathematiker haben die besten erforscht.
    Diesen Anblick wird Paul Ives nie vergessen - er war zu lustig: Als der Brite im August 2008 von der Arbeit nach Hause kam, hing da im eingeschlagenen Erdgeschossfenster seines beschaulichen Häuschens im britischen Dartford ein Mann. Kopfüber, am Schnürsenkel seines Turnschuhs, der sich außen am Fensterrahmen verfangen hatte. Der ins Wohnzimmer hängende Mann hatte einen Hammer in der Hand und schwor den herbeigerufenen Polizisten: »Ich habe einen Einbrecher verfolgt.« Zwei Monate später wurde der Einbrecher verurteilt. Die BBC titelte: »Knast für den Schnürsenkel-Einbrecher«.
    Der Schnürsenkel-Einbrecher ist eine von vielen Nachrichten auf der Seite von Ian Fieggen, einem australischen Informatiker, der seit Jahren gegen sich im falschen Augenblick öffnende Schuhschleifen kämpft. Manche der Schnürsenkelunfälle in
Fieggens Archiv sind absurd, viele tragisch: Menschen ertrinken, werden überfahren, rasen mit ihren Autos in Gebäude - alles wegen Schuhschleifen, die sich im falschen Augenblick öffnen.
    Das passiert ziemlich oft - mir bei manchen Schuhen mehrmals täglich, anderen Leidgeplagten noch häufiger. Da wird schnell der verzweifelte Ruf laut nach ein paar Tipps, damit die Schnürsenkel wieder besser halten.
    Ian Fieggen hätte da ein paar. Der 46-jährige Programmierer analysiert nach eigener Aussage seit 1982 verschiedene Methoden zum Binden von Schuhschleifen, betreut die wohl umfangreichste Webseite zum Thema und hat eins der Standardwerke auf diesem Gebiet veröffentlicht ( Laces: 100s of Ways to Pimp Your Kicks ).
    Ein Grund dafür, dass die Schleifen bei manchen Schuhbändern immer wieder aufgehen: das Material. Fieggen: »Das kommt heute viel häufiger vor, da viele Synthetikschnürsenkel sehr glatt sind, vor

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