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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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freundliche Erinnerung, die beide erfaßte.
    – Vielleicht hat es einen Unfall mit einem der Fischerboote gegeben, schlug sie vor.
    – Dann sollte Pernik seinen Kummer mit mir teilen, wie es angemessen ist.
    – Ja.
    – Aber Pernik versteckt sich hinter einer Fassade der Korrektheit.
    – Ist Eysk zu sprechen?
    – Einen Augenblick.
    Syrinx spürte, wie das Bewußtsein ihres Voidhawks nach draußen griff, und dann verschmolzen Eysks Gedanken mit den ihren. Immer noch das gleiche alte, freundliche Familienoberhaupt mit jener dicken harten Schale, die ihn zu einem so klugen Geschäftsmann machte.
    – Syrinx! rief er fröhlich. – Wir hatten uns schon gefragt, wohin Sie verschwunden waren!
    – Haben Sie wirklich geglaubt, ich würde versuchen, Sie über den Tisch zu ziehen?
    – Mich? Er projizierte gespieltes Entsetzen. – Nicht eine Sekunde lang. Der Steckbrief, den wir auf Ihren Namen ausgestellt haben, war eine reine Vorsichtsmaßnahme.
    Syrinx lachte. – Ich habe Ihnen Ihre Norfolk Tears mitgebracht.
    – Wieviel?
    – Sechzig.
    – Ah, schön. Meine Familie wird sie wahrscheinlich ausgetrunken haben, bevor die Woche zu Ende ist. Kommen Sie noch heute nacht herunter?
    – Wenn es nicht zu spät ist?
    – Überhaupt nicht. Ich werde ein paar Servitoren abstellen, die Ihren Flieger entladen können, sobald Sie gelandet sind.
    – Ausgezeichnet. Ist auf Pernik Island sonst alles in Ordnung?
    Ein kurzes Zögern und ein Gedankenblitz von verwirrtem Unverständnis, dann: – Ja, danke der Nachfrage.
    – Ist Mosul zu sprechen?
    – Ihr jungen Leute denkt wohl immer nur an Sex, wie?
    – Wir orientieren uns an den älteren Vorbildern. Ist er da?
    – Ja. Aber ich glaube nicht, daß Clio erfreut reagieren wird, wenn ich die beiden unterbreche.
    – Ist sie hübsch?
    – Ja. Er generierte ein Bild vom Gesicht der lächelnden jungen Frau, halb versteckt unter langem, schwarzem Haar. – Und intelligent dazu. Die beiden stehen kurz vor einer formellen Verbindung.
    – Das freut mich für ihn. Und für sie natürlich auch.
    – Danke sehr. Verraten Sie Mosul nicht, daß ich es gesagt habe, aber Clio würde eine wunderbare Ergänzung unserer Familie abgeben.
    – Das ist gut. Wir sehen uns in ein paar Stunden.
    – Ich freue mich darauf. Und vergessen Sie nicht, Mosul hat alles, was er kann, von mir gelernt.
    – Als könnte ich das jemals vergessen! Sie beendete die Affinitätsverbindung.
    – Und? erkundigte sich die Oenone.
    – Ich weiß nicht. Nichts, worauf ich mit dem Finger zeigen könnte, aber Eysk wirkte entschieden steifer, als ich es gewohnt bin.
    – Soll ich mich mit den anderen Inseln in Verbindung setzen?
    – Um Gottes willen, nein! Ich finde schon heraus, was ihnen Sorgen bereitet, sobald wir erst gelandet sind. Mosul wird mir alles erzählen, das ist er mir schuldig.
     
    Syrinx war mit den Sensoren des Fliegers verbunden. Sie war nicht sicher, aber Pernik wirkte irgendwie … älter. Zugegeben, es herrschte dunkelste Nacht, doch die Wohntürme sahen heruntergekommen aus, beinahe vermodert. Sie erinnerten Syrinx an das Empire State Building auf der Erde, das heutzutage sorgsam als Denkmal behütet unter einer eigenen Kuppel im Zentrum der New Yorker Arkologie stand. Strukturell noch immer stabil, aber außerstande, das graue Gewicht der vielen Jahrhunderte abzuleugnen.
    Mit zweiunddreißig Jahren sieht man wahrscheinlich alles nur noch in Grautönen, sagte sie sich müde. Eine Schande, daß Mosul eine permanente Verbindung eingehen will. Er hätte einen guten Vater abgegeben.
    Sie biß sich auf die Zunge und riß sich gewaltsam zusammen. Andererseits … ihre Mutter hatte mit dreißig bereits zwei Kinder empfangen.
    – Du hast immer noch Ruben, sagte die Oenone.
    – Das wäre ihm gegenüber nicht fair. Nicht einmal die Frage danach. Er würde sich verpflichtet fühlen, ja zu sagen.
    – Ich wünsche mir ein Kind für dich. Du fühlst dich unvollständig. Es macht dir zu schaffen, und das gefällt mir überhaupt nicht.
    – Ich fühle mich nicht im geringsten unvollständig!
    – Doch, das tust du. Du hast bis jetzt noch nicht einmal Zygoten für meine Kinder vorbereitet. Du solltest wirklich an diese Dinge denken.
    – O mein Gott! Du klingst ja bereits wie Mutter!
    – Ich weiß nicht, wie man lügt.
    – Unsinn.
    – Nicht dir gegenüber. Und schließlich warst du es, der in dieser Hinsicht an Mosul gedacht hat.
    – Ja. Syrinx versuchte nicht länger, mit der Oenone zu streiten; es war dumm von

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