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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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war vollkommen. Nicht die leiseste Spur von der Insel-Persönlichkeit war im Affinitätsband zu entdecken.
    – Syrinx?
    Nichts.
    – Oenone, irgend etwas geht auf Pernik vor! Kannst du Syrinx erreichen?
    – Sie ist dort, antwortete der zutiefst beunruhigte Voidhawk. – Aber ich kann nicht mit ihr reden! Irgend etwas stört die Verbindung.
    – Verdammt! Er schwenkte den Flieger herum und ging auf Gegenkurs, zurück zur Insel.
    Das dünne Band aus Affinität zu dem Voidhawk im Orbit weitete sich aus zu einem Strom zahlloser Bewußtseine, die sich zu einer homogenen Entität vermischten und ihm geistigen Beistand leisteten. Er war nicht mehr allein, und er fürchtete sich nicht mehr länger. Zweifel und persönliche Ängste verloren sich, wurden abgelöst von Zuversicht und Entschlossenheit, eine willkommene Verstärkung von Oxleys kampfbereiter Psyche. Einen Augenblick lang war er in seiner winzigen Maschine allein über dem riesigen Ozean gewesen, schrecklich allein, doch dann hatten sich andere von seiner Art zu ihm gesellt, vom eifrigen Enthusiasmus sechzehnjähriger Jugendlicher bis hin zu den kühlen Gedanken der Insel-Persönlichkeiten selbst. Oxley fühlte sich zurückversetzt in seine Kindheit, beschützt von den liebenden Armen eines Erwachsenen, der weiser und stärker war als er selbst. Es war eine Bestätigung, die ihn mit unendlicher Dankbarkeit erfüllte. Er war froh über das Privileg, einer von ihnen zu sein.
    – Ich bin Thalia Island, Oxley. Wir sind uns Perniks Rückzug aus der Affinität bewußt, und wir haben einen planetaren Konsensus einberufen, der sich mit diesem Problem befassen soll.
    – Dieses merkwürdige rote Leuchten macht mir angst, antwortete Oxley. Der Flieger war inzwischen wieder unter Schallgeschwindigkeit gefallen. Pernik leuchtete acht Kilometer voraus in einem schwachen Zinnoberrot.
    Überall auf dem Planeten war der Konsensus im Entstehen begriffen. Jedes bewußte Wesen, jede denkende Entität wurde in einer affinitiven, von den Inseln errichteten Union vereinigt. Informationen – soweit sie zur Verfügung standen – wurden ausgewertet, Hypothesen entwickelt und wieder verworfen oder verfeinert. Zwei Sekunden nach den ersten Betrachtungen des Problems verkündete der Konsensus: – Wir glauben, daß Laton dahinter steckt. Gestern abend traf ein Schiff von der gleichen Klasse wie die Yaku über Atlantis ein, und ein Raumflugzeug landete auf Pernik Island. Seit diesem Zeitpunkt ist die Kommunikation mit Pernik um sechzig Prozent zurückgegangen.
    – Laton? Die entsetzte Frage kam von der Oenone und ihrer Besatzung.
    – Ja. Der Konsensus von Atlantis übermittelte eine Zusammenfassung der Informationen, die zwei Tage zuvor durch einen Voidhawk-Kurier übermittelt worden waren. – Da wir nicht über orbitale Stationen verfügen, sind unsere Möglichkeiten, eintreffende Schiffe zu überprüfen, weniger als ideal. Wir sind ganz und gar von den Satellitensensoren der zivilen Raumflugkontrolle abhängig. Das Schiff ist bereits wieder abgeflogen, doch das Raumflugzeug ist geblieben. Pernik und seine Bevölkerung sind ganz offensichtlich von Latons Energievirus sequestriert worden.
    – O nein! schrie Oxley am Boden zerstört. – Nicht Laton! Nicht schon wieder er!
    Voraus erstrahlte Pernik mit einemmal in brillantem goldenen Licht, als würde die Sonne über dem Ozean aufgehen. Der Flieger machte einen heftigen Satz nach Steuerbord und verlor an Höhe.
     
    Syrinx beobachtete, wie der kleine Ionenfeldflieger im östlichen Nachthimmel verschwand. Die Nacht war kühler, als sie sie von ihrem letzten Besuch in Erinnerung hatte, und unter ihrem Bordanzug bildete sich eine Gänsehaut. Mosul, der ein weites ärmelloses Sweatshirt und Shorts trug, schien von der Kühle völlig unbeeindruckt. Sie musterte ihn mit einem Anflug von Ärger. Dieser an das Leben im Freien gewöhnte Machotyp!
    Diese Clio hatte wirklich ein verdammtes Glück.
    – Kommen Sie, sagte Eysk. – Die Familie kann es kaum erwarten, Sie wieder zu begrüßen. Sie müssen den Kindern erzählen, wie es auf Norfolk war.
    – Sehr gerne.
    Mosuls Arm legte sich ein wenig fester um ihre Schultern, als sie auf den nächstgelegenen Wohnturm zugingen. Fast besitzergreifend, dachte sie.
    – Mosul? fragte sie im Singularmodus. – Irgend etwas stimmt nicht hier unten. Ihr wirkt alle so angespannt. Sie hatte Mühe, ihrer Frage das emotionale Gewicht zu verleihen, das sie wünschte.
    – Was soll denn nicht stimmen? Alles ist

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