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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Störpulse im Megawattbereich. Zielsuchende und passive kinetische Munition wurde freigesetzt. Mitten im Raum bildeten sich zwei scheibenförmige Schwärme mit Durchmessern von vielleicht fünfhundert Kilometern, und ein wahres Gewitter von Tarnimpulsen und falschen infraroten Signaturen entstand. Elektronenstrahlen zuckten auf, vollkommen gerade Blitze, die grell vor der Schwärze des Raums dahinrasten. Dann folgten die ersten Explosionen. Auf beiden Seiten detonierten Nuklearsprengsätze im Kilotonnenbereich. Kleinere Explosionen folgten, als mehrere Kombatwespen dem wilden Ansturm von Energie nicht mehr gewachsen waren und sich auflösten.
    Die Fregatten starteten eine zweite, kleinere Salve, um die Verluste zu kompensieren.
    »Admiral, die Myoho meldet, daß der von ihr verfolgte Blackhawk im Begriff steht, aus dem System zu springen«, rief Lieutenant Rhoecus über die Brücke. »Sie erbittet Genehmigung zur weiteren Verfolgung.«
    »Erteilt. Folgen und abfangen. Der Blackhawk darf unter keinen Umständen mit bewohntem Territorium der Konföderation in Kontakt kommen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Ein weiter Kreis im Raum erstrahlte im Licht pyrotechnischer Vernichtung, als die beiden gegnerischen Schwärme von Kombatwespen kollidierten. Es sah aus, als hätte sich mitten im Herzen eines nahen Sterns ein gigantisches Wurmloch geöffnet. Riesige Wirbel zogen durch den ringförmigen Plasmasturm. Die freigesetzte Strahlung durchlief in Sekundenschnelle das gesamte elektromagnetische Spektrum, bis nur noch nebulöse dunkelrote Wolken übrig waren.
    Die Sensorbündel der Ankara hatten alle Mühe, das gesamte Chaos zu erfassen und eine genaue Repräsentation der Ereignisse auf das taktische Display zu projizieren. Auf beiden Seiten hatten mehrere von den Kombatwespen abgefeuerte Geschosse den Zusammenprall überstanden. Jetzt beschleunigten sie auf ihre einprogrammierten Ziele zu. Alle vier Schiffe leiteten hektische Ausweichmanöver ein.
    Die Myoho und der von ihr verfolgte Blackhawk verschwanden von den Schirmen. Die Granth und die Ilex schossen eine Salve von Kombatwespen auf ihre respektiven Ziele ab.
    Die Nahverteidigungsmaser der Haria begannen zu feuern, als die verbliebenen Projektile und Lenkraketen in Reichweite gekommen waren. Kleine lebendige Explosionen zuckten in der Nähe des Schiffes auf. Maschinenkanonen spuckten eine Wolke aus Eisen aus, ein verzweifelter letzter kinetischer Verteidigungswall. Acht überlebende feindliche Drohnen entdeckten ihn, drei davon Gamma-Pulslaser. Sie feuerten Sekundenbruchteile, bevor sie auf den Wall trafen.
    Große ovale Sektionen der Fregatte erstrahlten unter dem Aufprall der Energien in hellem Kirschrot. Die Molekularbindungsgeneratoren heulten überlastet auf in dem Versuch, die monogebundene Struktur des Siliziumrumpfs aufrechtzuerhalten. Das supraleitende Energieverteilungsnetz unter der Siliziumschicht kämpfte darum, den intensiven Einfall zu absorbieren und zu speichern. Die Sensorbündel auf der Außenhaut verdampften entweder oder brannten durch. Sofort wurden Reservesensoren ausgefahren, doch für den Zeitraum von drei Sekunden war das Raumschiff vollkommen blind.
    Im Verlauf dieser drei Sekunden traf die verbliebene Submunition auf den kinetischen Abwehrschirm. Sie wurde vollkommen vernichtet, doch die Fragmente schossen mit Hypergeschwindigkeiten in alle Richtungen davon. Ein Teil traf den Rumpf des Schiffes und verdampfte. Die bereits an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit operierenden Molekularbindungsgeneratoren konnten den zusätzlichen Ansturm von Energien nicht mehr kompensieren. Der Rumpf wurde an einem halben Dutzend Stellen durchschlagen. Plasmafäuste bahnten sich einen Weg in das Schiff. Interne Systeme schmolzen zusammen, als sie getroffen wurden. Treibstofftanks rissen auf und sandten hundert Meter lange Fontänen verdampfenden Deuteriums in das All hinaus.
    »Bellah, bitte unterstützen Sie die Haria«, befahl Commander Kroeber. »Maßnahmen zur Rettung und Bergung einleiten.«
    Die Notsignale der getroffenen Fregatte heulten auf den entsprechenden Frequenzen auf. Die Kapseln der Lebenserhaltungssysteme hatten den Schlag problemlos überstanden. Noch während Kroeber auf weitere Informationen aus den Rechnern wartete, zeigten die Sensoren die Abgasschweife von Ionentriebwerken, die das wilde Taumeln der Fregatte verlangsamten.
    Nachdem die Datura und die Cereus bereits beim ersten Angriff sämtliche Kombatwespen gestartet hatten, blieben den beiden

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