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Fehlfunktion

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Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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als sie abgeflogen ist.
    – Diese Raumschiffe kommen aber nicht von Lalonde. Es sind Söldner, die in irgendeinem anderen System rekrutiert wurden.
    – Trotzdem hätte ich etwas tun können. Die Menschen in Appartements unterbringen, die näher bei den Rettungsbooten liegen. Irgend etwas! Wie geht es Candre und den anderen?
    – Ich habe sie in mir. Aber jetzt ist kein geeigneter Zeitpunkt, um mein Bewußtsein in den Stand einer Multiplizität zu heben.
    – Nein. Und du? Wie geht es dir?
    – Ich hatte Angst. Ich war wütend. Jetzt spüre ich nur noch Trauer. Es ist ein trauriges Universum, wo derartige Gewalt herrscht.
    – Es tut mir leid, daß wir dich erschaffen haben. Du hast etwas anderes verdient als das hier.
    – Ich bin froh, daß ich lebe, Gaura. Und vielleicht ist mein Leben noch gar nicht zu Ende. Keine meiner Wunden ist tiefer als zwanzig Meter. Allerdings habe ich sehr viel Nahrungsflüssigkeit verloren, und meine mineralverdauenden Organe wurden von den Schockwellen beschädigt.
    Gauras Hand umklammerte den Haltegriff fester. Wut und Hilflosigkeit waren ihm fremde Gefühle, doch jetzt verspürte er sie mit erschreckender Macht in sich. – Die physischen Schäden können repariert werden. Und sie werden repariert, zweifle nicht daran. Solange auch nur ein Edenit am Leben bleibt.
    – Ich danke dir, Gaura. Du bist ein guter Aufseher. Ich fühle mich geehrt, daß du und deine Leute über das Heraufdämmern meines Bewußtseins wachen. Eines Tages werden Gatje und Haykal durch meinen Park laufen, und ich werde mich an ihrem Lachen erfreuen.
    Plötzlich fiel unerträglich intensives weißes Licht durch das einzige, stark abgeschirmte Bullauge der Rettungskapsel. Der Raum wurde von einer weiteren Serie greller Fusionsexplosionen erhellt. Die Kinder fingen wieder an zu weinen.
    Durch Aethras stark beeinträchtigte Wahrnehmungsorgane sah Gaura den langen Abgasschweif des dritten Raumschiffs. Es war auf dem Weg zu ihrer Rettungskapsel und verzögerte stark. Bei der gewaltigen Geschwindigkeit konnte es sich nur um ein Kriegsschiff handeln, doch außer dem kurzen Funkspruch einer Frau, daß sie das Notrufsignal deaktivieren sollten, hatte es keinerlei Kontakt gegeben. Wer waren diese Leute? Wer waren die Leute an Bord der beiden anderen Schiffe? Warum hatten sie Aethra angegriffen?
    Nichts zu wissen war für einen Edeniten gar nicht leicht.
    – Bald bist du in Sicherheit, sagte Aethra. Das Habitat erweiterte sein Affinitätsband und sprach zu allen Edeniten an Bord der beiden Rettungsboote. – Bald seid ihr alle in Sicherheit.
    Gaura begegnete dem ängstlichen und dennoch unbeugsamen Blick seiner Frau. – Ich liebe dich, sagte er zu ihr allein.
    Das Licht der Explosionen verebbte. Gaura blickte durch das Bullauge nach draußen, und sein Bewußtsein hieß die neugierigen Kontakte der Kinder willkommen. Er zeigte ihnen, wo sich ihr Retter näherte.
    Wer auch immer der Pilot war, er kam verdammt nah. Und er war viel zu schnell!
    Der Raum direkt außerhalb der Rettungskapsel war erfüllt vom strahlenden Licht seiner Abgase. Gaura zuckte zusammen und wich unwillkürlich vom Bullauge zurück. – Er wird uns treffen!
    Hinter ihm ertönten Schreie.
    Dann verschwand der Abgasstrahl, und ein großes kugelförmiges Raumschiff tauchte in hundert Metern Entfernung auf. Kleine Sensorbündel ragten aus der schwarzen metallischen Hülle wie Insektenfühler. Die äquatorialen Korrekturtriebwerke stießen kleine Fontänen blau leuchtender Ionen aus und hielten das Schiff exakt auf Kurs.
    – Verdammt, das war knapp! Es war ein kollektiver Erleichterungsseufzer der Erwachsenen.
    Das Raumschiff bewegte sich auf das Rettungsboot zu, als liefe es auf Schienen. Plötzlich schwang der ausgefahrene Andockschlauch herum und legte sich mit einem lauten Klang! an die Luftschleuse der Kapsel.
    Gaura benötigte einen Augenblick, um seine Fassung zurückzugewinnen. Selbst der beste Voidhawk hätte Mühe gehabt, derart präzise zu manövrieren.
    Die BiTek-Prozessoren der Rettungskapsel meldeten eine eingehende Kurzstreckensendung.
    »He, ihr da in der Rettungskapsel! Sobald die Schleuse sich öffnet, macht ihr, daß ihr durch den Schlauch und in die Messe kommt!« befahl die weibliche Stimme, die sie früher schon einmal gehört hatten. »Ein bißchen Beeilung bitte! Uns gehen nämlich die Kombatwespen aus, und wir müssen eure Freunde auch noch einsammeln.«
    Das Siegel der Luftschleuse öffnete sich mit einem Poppen, und die Luke

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