Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Parametern. Die Toleranzen für den schlimmsten Fall waren bedrohlich nah an einer Katastrophe, und das gefiel ihr nicht ein Stück. »Ich würde sagen ja, mit Einschränkungen. Aber dreißig ist das absolute Limit, Joshua. Falls die Söldner noch weitere Flüchtlinge finden, dann müssen sie selbst dort unten zurückbleiben.«
    »In Ordnung. Also nehmen wir sie an Bord. Ashly?«
    Der Pilot schenkte Joshua ein ansteckendes Grinsen. »Ich hab’s dir doch gesagt, Joshua, von Anfang an. Ich habe ihnen versprochen, sie wieder abzuholen.«
    »Sehr gut. Damit sind nur noch Sie übrig, Gaura. Sie waren sehr still.«
    »Es ist Ihr Schiff, Joshua.«
    »Sicher, aber wir haben Ihre Kinder an Bord, Ihre Freunde und Ihre Familie. Sie sind einem erheblichen Risiko ausgesetzt, falls die Lady Macbeth versucht, nach Lalonde zurückzukehren. Daher haben auch Sie das Recht, Einwände vorzubringen.«
    »Wir danken Ihnen sehr, Joshua, und wir sagen folgendes: Wären wir dort unten auf Lalonde gestrandet, würden wir wollen, daß Sie kommen und uns evakuieren.«
    »Sehr schön. Damit wäre das geklärt. Wir werden also versuchen, die Söldner und die Kinder zu retten.«
    »Ein Punkt noch, Joshua«, sagte Melvyn laut. »Wir stecken immer noch in diesem Ring fest, und wir verfügen nur noch über eine einzige Kombatwespe. Bis zum Rand des Gravitationstrichters sind es vierzigtausend Kilometer. Sobald wir auch nur den Kopf heben, schießen sie uns aus dem Weltraum!«
    »Ich war vor nicht ganz einem Jahr schon einmal in einer Situation wie dieser.«
    »Joshua!« schimpfte Sarha.
    Er ignorierte sie. »Es war im Ruinenring, als Neeves und Sipika mir eine Falle gestellt haben. Seht euch an, wo die Maranta und die Gramine im Augenblick stehen.«
    Alle klinkten sich in das Navigationsdisplay ein, und in ihren Köpfen materialisierten neonhelle Diagramme. Die beiden suchenden Raumschiffe befanden sich an den Spitzen zweier gelber Linien, die parallel zu dem dünnen Ausschnitt des Rings verliefen, welcher die untere Hälfte der Projektion ausfüllte. Die Lady Macbeth lauerte unter der Ringoberfläche wie eine fremdartige, schlafende Meereskreatur.
    »Die Maranta und die Gramine stehen im Augenblick sechstausend Kilometer weit auseinander«, sagte Joshua. »Sie haben eine ungefähre Vorstellung von der Gegend, in der wir uns versteckt halten, und sie haben ihre Höhe über dem Ring im Verlauf der letzten fünfzehn Stunden zweimal geändert, um verschiedene Sektionen abzusuchen. Falls sie sich weiterhin an dieses Muster halten, wird der nächste Positionswechsel in vier Stunden fällig.« Joshua befahl dem Rechner, die Positionen der beiden Schiffe zu extrapolieren. »Die Gramine wird sich dann ungefähr dreihundert Kilometer von uns entfernt aufhalten; sie passiert unsere gegenwärtige Position in ungefähr anderthalb Stunden. Die Maranta befindet sich genau am entgegengesetzten Ende, circa siebeneinhalbtausend Kilometer entfernt. Danach werden die beiden Schiffe ihre orbitalen Bahnen wechseln und einen neuen Suchlauf beginnen.
    Wenn es uns gelingt auszubrechen, während die Maranta siebeneinhalbtausend Klicks entfernt ist, dann besitzen wir genügend Vorsprung, um ihr zu entkommen.«
    »Und was ist mit der Gramine?« fragte Melvyn. Joshuas leiser Tonfall gefiel ihm nicht – als hätte der junge Kommandant der Lady Macbeth Angst vor dem, was er seinen Leuten als nächstes sagen würde.
    »Da wir wissen, wohin die Gramine sich bewegt, können wir einen der Megatonnen-Sprengköpfe aus der Kombatwespe ausbauen und so positionieren, daß er auf sie wartet. Wir verminen den Ring an der Stelle, wo sie über uns hinwegfliegt. Meinetwegen befestigen wir den Sprengkopf an einem großen Felsen. Der EMP, die Plasmafront und die Splitter sollten ausreichen, um das Schiff außer Gefecht zu setzen.«
    »Und wie schaffen wir den Sprengkopf hin?« fragte Melvyn.
    »Das weißt du verdammt noch mal ganz genau!« sagte Sarha. »Einer von uns wird ihn hinbringen, mit einem Manövriertornister, stimmt’s, Joshua? Genauso, wie du es im Ruinenring gemacht hast.«
    »Ja. Sie können keine einzelne Person im Ring entdecken, nicht, wenn sie mit Hilfe von komprimiertem kalten Gas manövriert.«
    »Halt, Augenblick mal!« sagte Dahybi. Er hatte die ganze Zeit über geschwiegen und Simulationen im Navigationsdisplay ablaufen lassen. »Selbst wenn es uns gelingt, die Gramine außer Gefecht zu setzen, und das steht gar nicht mal so eindeutig fest, wären wir immer noch nicht

Weitere Kostenlose Bücher