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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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voran?«
    »Perfekt«, antwortete der große Kosmonik.
    »Wo bist du?« Warlow sollte in zwanzig Minuten wieder zurück an Bord sein, falls alles nach Plan lief. Joshua hatte mitgeholfen, den Kursvektor durch den Ring auszuarbeiten.
    »Zwanzig Kilometer vor der Gramine.«
    »Was?«
    »Ich kann sie sehen.«
    »Heilige Scheiße, Warlow! Was zur Hölle spielst du für ein Spiel? Unser Plan läßt uns keinen Raum für derartige Fehler!«
    »Ich weiß, Joshua. Deswegen bin ich hier. Ich will sicherstellen, daß die Gramine bei der Explosion auch wirklich zerstört wird. Ich zünde den Sprengkopf, sobald das Schiff in optimaler Reichweite ist.«
    »Mein Gott, nein! Warlow, mach auf der Stelle, daß du deinen eisernen Arsch zurück an Bord der Lady Macbeth schaffst!«
    »Tut mir leid, Captain. Die Maranta ist nur siebentausenddreihundert Kilometer entfernt, wenn die Gramine in die Luft fliegt, aber dadurch habt ihr achtzehn Sekunden Vorsprung vor ihren Kombatwespen. Das sollte wirklich ausreichen.«
    »Warlow, hör augenblicklich auf damit! Wir warten bis zum Ende des nächsten Vorbeiflugs und postieren die Bombe noch einmal. Es sind nur fünf Stunden bis dahin. Wir sind immer noch zurück über Lalonde, bevor es auf Amarisk Abend wird.«
    »Joshua, du hast noch sechs Minuten bis zur Zündung. Stell sicher, daß alle angeschnallt sind. Bitte.«
    »Nicht, Warlow. Mach das nicht. Mein Gott, ich flehe dich an!«
    »Joshua, du weißt, daß dieser Job erledigt werden muß. Und ich kann sicherstellen, daß er sauber erledigt wird.«
    »Aber nicht auf diese Weise, Warlow. Bitte komm zurück.«
    »Mach dir keine Gedanken um mich, Josh. Ich habe lange und breit darüber nachgedacht, mir wird es gutgehen.«
    »Warlow!« Joshuas Gesicht war verzerrt zu einer Fratze aus Wut und Verzweiflung. Er ruckte herum und starrte Ashly an. Der Pilot bewegte lautlos die Lippen, und aus seinen Augen rannen Tränen. »Sag was!« herrschte Joshua ihn an. »Schaff ihn hierher zurück!«
    »Warlow, um alles in der Welt, komm zurück!« rief Ashly per Datavis. »Nur weil du nicht vernünftig navigieren kannst, mußt du noch lange nicht so einen Unsinn anstellen! Das nächste Mal gehe ich raus und mache es.«
    »Würdest du mir einen Gefallen tun, Ashly?«
    »Was denn?«
    »Wenn du das nächste Mal aus deiner Null-Tau-Kapsel steigst, in fünfzig Jahren oder so, dann möchte ich, daß du hierher zurückkehrst und mich besuchst.«
    »Dich besuchen?«
    »Ja. Ich transferiere meine Persönlichkeit zu Aethra. Ich werde Teil der Multiplizität, Ashly. Ich werde nicht sterben.«
    »Du verrückter alter Bastard!«
    »Gaura!« rief Joshua. »Ist das möglich? Warlow ist kein Edenit!«
    »Die Datavis-Übertragung hat bereits eingesetzt«, antwortete Gaura. »Er macht es wirklich, Joshua.«
    »Verdammte Scheiße!«
    »Sind alle sicher angeschnallt?« fragte Warlow. »Ich verschaffe euch die Chance, die ihr braucht, um zu entkommen. Du wirst sie nicht verschwenden, Joshua, versprich mir das.«
    »Scheiße!« Ein Band aus glühendem Eisen schnürte Joshuas Brustkorb zusammen, viel schlimmer als jede Beschleunigung. »Sie gehen in diesem Augenblick auf ihre Liegen, Warlow.« Er schaltete sich per Datavis auf die Kameras der Kabinen und beobachtete, wie die Edeniten ihre Gurte anlegten. Melvyn schwebte von einem zum anderen und überzeugte sich, daß sie es richtig gemacht hatten.
    »Was ist mit den Wärmepaneelen, Joshua? Hast du sie schon eingezogen? Uns bleiben nur noch fünf Minuten.«
    Joshua befahl dem Bordrechner, die Paneele einzufahren. Vor seinem geistigen Auge erschienen Systemdiagramme, während er die Generatoren und Antriebe hochfuhr: größtenteils grün, doch einige leuchteten gelb. Das alte Mädchen war in guter Verfassung. Sarha ging mit Joshua zusammen durch die Checkliste.
    »Warlow, bitte.«
    »Flieg die Bastarde in Grund und Boden, Joshua. Ich weiß, daß du es kannst.«
    »Warlow, mein Gott … ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Versprich mir was.«
    »Ja.«
    »Ha! Du hättest erst fragen sollen was!«
    Joshua hustete und zwang sich zu einem traurigen Lachen. Seine Sicht verschwamm aus einem unerkannten Grund. »Was denn, Warlow?«
    »Pech, was? Ich hab’ dich. Du sollst ein wenig rücksichtsvoller mit deinen Mädchen sein. Du weißt gar nicht, was du bei ihnen anrichtest. Einige von ihnen leiden sehr darunter, Joshua.«
    »Meine Güte, ein Kosmonik als Sozialarbeiter!«
    »Versprochen?«
    »Ich verspreche es.«
    »Du warst ein guter

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