Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
dem Hafen verschwunden. Seit dem Konvoi heute früh hat ein ständiger Strom von Fischerbooten und kleinen Händlern und sogar ein paar Leichtern den Hafen verlassen, deswegen ergibt es sowieso keinen rechten Sinn.«
    »O.K.«, sagte Rexrew und stützte den Kopf in die Hände. »Machen Sie, was Sie für richtig halten.« Er starrte zum Fenster hinaus auf die sonnenüberfluteten Dächer Durringhams. Nirgendwo ein Zeichen der Feuer, die im Verlauf der letzten Wochen die Qualen der Stadt so deutlich gemacht hatten. »Meinen Sie, wir halten durch, bis Terrance zurück ist?«
    »Ich weiß es nicht, Sir. Im Augenblick sind wir so sehr damit beschäftigt, uns gegenseitig zu bekämpfen, daß ich nicht wüßte, wie wir den Invasoren überhaupt Widerstand entgegensetzen sollen.«
    »Ja, Sie haben recht. Das klingt ganz und gar typisch für Lalonde.«
    Candace Elford saß hinter ihrem großen Schreibtisch. Sie verfolgte, wie die hereinkommenden Lageberichte unwillkommene Diagramme über die Displays zeichneten, und erteilte ihrem Stab neue Befehle. Es gab Zeiten, da fragte sie sich, ob überhaupt noch irgend jemand ihre Befehle empfing, ganz zu schweigen davon, ob sie auch ausgeführt wurden.
    Die Hälfte ihrer Sheriffs war rings um den Raumhafen in Stellung gegangen. Sie hatten den Nachmittag damit verbracht, sich einzugraben und ein paar große Maserkanonen aufgebaut, um die Straße zu sichern. Die restlichen Leute bewachten den Verwaltungsdistrikt mitten in der Stadt, hauptsächlich den Dumper des Gouverneurs, das Hauptquartier der Sheriffs, verschiedene öffentliche Gebäude und das Büro der Konföderierten Navy. Fünf Teams aus LEG-Ingenieuren und Sheriffs zogen durch sämtliche verbliebenen Dumper, die noch zugänglich waren, und fuhren die Fusionsgeneratoren herunter. Falls die Invasoren es auf Durringhams industrielle Basis abgesehen hatten, so erbärmlich sie auch sein mochte, würde Rexrew ihnen einen Strich durch die Rechnung machen. Das Helium-III und das Deuterium wurden eingesammelt und am Raumhafen gelagert. Gegen Mitte des Nachmittags basierte die gesamte Energieversorgung der Stadt ausschließlich auf den übriggebliebenen Elektronenmatrixzellen.
    Diese Tatsache brachte der Mehrheit der verbliebenen Bevölkerung den Ernst der Lage mehr als deutlich ins Bewußtsein zurück. Kämpfe und Streitereien zwischen den verschiedenen Banden endeten, die bereits errichteten Barrikaden wurden verstärkt, detaillierte Wach- und Verteidigungspläne ausgearbeitet. Jedermann begab sich nach Hause, und auf den Straßen kehrte Stille ein. Der Regen, der den ganzen Tag lang ausgeblieben war, setzte mit aller Macht ein. Unter der trostlos niedrigen Wolkendecke hielt Durringham den Atem an.
     
    Stewart Danielson beobachtete, wie der Regen gegen die Fenster seines Büros prasselte, während er dem zufriedenen Summen der Klimaanlage lauschte, die sämtliche Feuchtigkeit aus der Luft fing. Er hatte im Verlauf der vergangenen Woche das Büro zu seinem Heim gemacht; bei Ward Molecular hatte es eine Menge Arbeit gegeben. Jedermann in der Stadt war begierig gewesen, seine Hochleistungszellen überprüfen zu lassen, insbesondere die kleineren Einheiten, die im Notfall auch als Energiemagazine für Waffen herhalten konnten. Stewart hatte darüber hinaus eine Unzahl Interfacekabel zum Anschluß der Zellen verkauft.
    Das Geschäft lief also bestens. Darcy und Lori würden erfreut sein, wenn sie wieder zurück waren. Sie hatten zwar nicht gesagt, daß er im Büro schlafen dürfte, als sie ihn mit der Führung der Geschäfte beauftragt hatten, doch wie die Dinge im Augenblick liefen, war das nur recht und billig. Zweimal hatte er in der Nacht Möchtegern-Einbrecher vertrieben.
    Sein Schlafsack mit der aufblasbaren Matratze war behaglich, und der Kühlschrank im Büro war besser als der bei ihm zu Hause; außerdem hatte er seinen Mikrowellenherd aus dem Blockhaus hinter der Firma mitgebracht. Jetzt verfügte er über jeden Komfort, den sich ein Mensch wünschen konnte. Es würde eine angenehme Zeit werden. Gaven Hough blieb abends meist lange da und leistete Stewart Gesellschaft. Keiner von beiden hatte Cole Este seit der Nacht gesehen, in der die ersten Anti-Zettdee-Unruhen ausgebrochen waren. Stewart war nicht besonders unglücklich darüber.
    Gaven öffnete die Tür in der Trennwand aus Milchglas und steckte seinen Kopf herein. »Sieht nicht danach aus, als käme Mister Crowther noch vorbei, um seine Zelle abzuholen. Wir haben bereits vier

Weitere Kostenlose Bücher