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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Er ließ einen Oberton von unruhiger Besorgnis nach außen sickern, um seine Anordnungen damit gegenüber der edenitischen Besatzung zu unterstreichen. »Ocroye, wie sieht es in unserer unmittelbaren Umgebung aus?«
    »Neun Raumschiffe in einem Parkorbit um Lalonde. Sieben Kolonistenfrachter und zwei Transporter. Drei interplanetare Raumschiffe mit Fusionsantrieben sind en route vom Asteroiden Kenyon. Sonst ist das System absolut leer und verlassen.«
    »Ich erhalte keine Antwort von der Raumflugkontrolle von Lalonde«, meldete Erato, der Pilot des Raumflugzeugs. Er blickte von der Kommunikationskonsole auf. »Die geosynchrone Plattform arbeitet einwandfrei, soweit ich es von hier beurteilen kann. Sie antworten einfach nicht!«
    Auster warf einen Blick zu Lieutenant Jeroen van Ewyck vom Geheimdienst der Konföderierten Navy, der auf Avon an Bord gekommen war. »Was halten Sie von dieser Geschichte?« fragte sie.
    »Das ist eine abgelegene Hinterwelt«, erwiderte er. »Niemand rechnet damit, daß sie augenblicklich antworten. Wenn man allerdings den Inhalt der Fleks bedenkt, dann möchte ich lieber kein Risiko eingehen. Ich werde versuchen, über einen unserer ELINT-Satelliten mit Kelven Solanki direkt in Verbindung zu treten. Könnten Sie in der Zwischenzeit versuchen, einen Ihrer Agenten auf der Oberfläche zu erreichen?«
    »Wir versuchen es«, sagte Auster.
    »Großartig. Erato, finde heraus, was die anderen Schiffskommandanten wissen. Sieht ganz danach aus, als wären sie schon einige Zeit da, wenn noch so viele im Orbit parken.«
    Auster unterstützte den Affinitätsruf der Ilex mit seiner eigenen Stimme und überwand auf diese Weise die gewaltige Entfernung zum Gasriesen. Aethra antwortete augenblicklich, doch das noch nicht voll entwickelte Habitat konnte lediglich die Daten bestätigen, die Lori und Darcy bereits auf ihrer Flek an die Botschaft von Eden auf Avon gesandt hatten. Und seit Kelven Solanki die Dateien nach Murora übermittelt hatte, waren nur noch die regelmäßigen wöchentlichen Statusberichte von Lalonde gekommen. Der letzte davon, vier Tage alt, hatte Informationen über die schlimmer werdende Situation unter der Zivilbevölkerung enthalten.
    – Könnt ihr uns sagen, was geschehen ist? fragte Gaura durch den Affinitätslink zwischen Aethra und der Ilex. Er war der Ingenieur der Station und überwachte das Wachstum des Habitats weit draußen am Rand des Sternensystems.
    – Niemand antwortet auf unsere Rufe, berichtete Auster. – Sobald wir etwas in Erfahrung bringen, wird die Ilex euch augenblicklich informieren.
    – Falls Laton auf Lalonde ist, versucht er vielleicht zu entkommen und Aethra zu unterwandern. Er hatte mehr als zwanzig Jahre Zeit, um seine Techniken zu perfektionieren. Wir besitzen keine Waffen, um ihm Widerstand entgegenzusetzen. Könnt ihr uns evakuieren?
    – Das hängt von den Umständen ab. Unsere Befehle vom Büro des Leitenden Admirals lauten, seine Existenz zu bestätigen und ihn zu vernichten, koste es, was es wolle. Falls er mächtig genug geworden ist, um sich gegen unsere Waffen zu verteidigen, müssen wir unverzüglich zum Flottenhauptquartier zurück und sie warnen. Das hat Vorrang vor allem anderen. Auster übertrug sein Mitgefühl an die Edeniten auf Aethra.
    – Wir verstehen. Dann bleibt nur, euch viel Glück für eure Mission zu wünschen.
    – Danke sehr.
    – Kannst du Lori oder Darcy spüren? fragte Auster die Ilex.
    – Nein. Weder Lori noch Darcy antworten. Aber ich entdecke eine Melodie im Affinitätsband, die mir noch nie aufgefallen ist.
    Die sensorische Wahrnehmung des Voidhawks expandierte in Austers Verstand. Er empfing eine schwache Sopranstimme oder auch ein leises Pfeifen – der Effekt war zu unpräzise, um das genau festzustellen. Es war ein Adagio, eine langsame Harmonie, die in das Bewußtsein schlüpfte und sich wieder entwand wie ein Radiosignal in einer stürmischen Nacht.
    – Woher kommt es? fragte Auster.
    – Von irgendwo vor uns, antwortete die Ilex. – Von irgendwo auf dem Planeten, aber es scheint umherzuhüpfen. Ich kann es nicht genau lokalisieren.
    – Versuch es weiter, und wenn du seinen Ursprung gefunden hast, dann laß es mich unverzüglich wissen.
    – Selbstverständlich.
    Jeroen van Ewyck befahl seinem Konsolenprozessor, eine der sekundären Empfangsschüsseln auf den Navy-Satelliten im Orbit von Lalonde zu richten, dann öffnete er einen Kanal hinunter zum Büro der Navy in Durringham. Die Leitung erreichte nicht

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