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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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schließlich nicht als Fronteinsatz gedacht. Die Leute sind noch Kinder, wirklich.«
    »Nein, wir nehmen Sie alle an Bord«, sagte Auster tonlos.
    »Ich würde gerne einen von diesen sequestrierten Invasoren gefangennehmen, falls möglich«, meldete sich Jeroen van Ewyck zu Wort.
    – Wie steht es mit den Marines, Erato? fragte Auster. – Meinst du, es wäre einen Versuch wert?
    – Ich fliege die Rettungsmission, wenn wir sie entdecken, antwortete der Pilot. Seine Gedanken übermittelten wachsende Erregung.
    Auster kommentierte die durchsickernden Emotionen mit einer ironischen Bemerkung. Diese Piloten litten ausnahmslos unter Machismo. Sie waren nicht imstande, eine Herausforderung auszuschlagen, nicht einmal die edenitischen.
    – Meine Sensoren können das Juliffe-Becken nicht richtig auflösen! meldete die Ilex mit einem Unterton von Verärgerung. – Die optischen Sensoren sind auf einer Strecke von etwa tausend Kilometern außerstande, ein klares Bild des Flusses und seiner Nebenflüsse zu empfangen.
    – Über dem Becken ist Nacht, und wir sind immerhin noch tausend Kilometer entfernt, bemühte sich Auster um eine Erklärung.
    – Trotzdem sollte die optische Auflösung besser sein als das hier.
    »Kommandant Solanki, wir planen einen Versuch, Ihre Marines auf dem Fluß ebenfalls zu bergen«, verkündete Auster.
    »Ich habe seit mehr als einem Tag keine Verbindung mehr zu ihnen. Gott, ich weiß nicht einmal, ob sie noch am Leben sind, ganz zu schweigen davon, wo sie sich augenblicklich befinden!«
    »Das spielt keine Rolle, Sir. Sie sind Angehörige der Navy, und die Navy läßt ihre Leute nicht im Stich. Wenn es noch eine Chance gibt, dann schulden wir ihnen diese Anstrengung.« Die Feststellung brachte ihm einen verblüfften Seitenblick von Jeroen van Ewyck und den beiden anderen Adamisten auf der Brücke ein. Hastig bemühten sie sich, ihre Taktlosigkeit zu verbergen. Auster tat, als hätte er nichts bemerkt.
    »Du lieber Himmel, aber … also schön«, antwortete Solanki per Datavis. »Allerdings werde ich selbst die Rettungsmission fliegen. Es ergäbe nur wenig Sinn, wenn Sie Ihr Raumflugzeug riskieren. Schließlich war ich es, der die Marines den Fluß hinauf geschickt hat. Ich trage die Verantwortung.«
    »Ganz wie Sie wünschen. Verfügen Sie über ein Flugzeug, für den Fall, daß unsere Sensoren das Fischerboot entdecken?«
    »Ich kann eins organisieren. Allerdings haben die Invasoren die letzte Maschine abgeschossen, die über ihr Gebiet fliegen wollte. Ich weiß mit Sicherheit, daß sie über irgendeine Form von tödlichen Waffen verfügen.«
    »Die Ilex auch«, erwiderte Auster ungerührt.
     
    Joshua Calvert ließ sich auf das schimmernde Bettlaken zurücksinken und atmete tief ein und aus. Die gelatineartige Substanz, aus der die Matratze bestand, schaukelte ihn sanft durch, während die Wellen abebbten. Schweiß perlte über seine Brust und die Gliedmaßen. Er blickte zu den elektrophosphoreszierenden Zellbündeln an der Decke von Iones Schlafzimmer hinauf. Das kunstvolle Muster war inzwischen vollkommen vertraut.
    »Das ist jedenfalls definitiv eine der besseren Arten aufzuwachen«, sagte er.
    »Eine?« Ione hob sich von seinem Bauch und setzte sich auf Joshuas Beine. Sie streckte sich provokativ und legte die Hände hinter den Kopf.
    Joshua stöhnte und starrte sie gierig an.
    »Kennst du eine andere?« fragte sie.
    Er setzte sich auf und brachte sein Gesicht zwanzig Zentimeter vor das ihre. »Zum Beispiel dich zu beobachten«, antwortete er mit kehliger Stimme.
    »Macht dich das an?«
    »Ja.«
    »Solo oder mit einer anderen Frau?« Sie spürte, wie sich seine Muskeln reflexhaft spannten. So, da hab’ ich meine Antwort, dachte sie. Andererseits hatte sie schon immer gewußt, wie sehr er Dreier mochte. Es war nicht Joshuas Penis, der so schwer zu befriedigen war, sondern sein unglaubliches Ego.
    Er grinste; das typische schelmische Joshua-Grinsen. »Ich wette, unsere Unterhaltung wird geradewegs Dominique hinterbracht.«
    Ione küßte ihn auf die Nasenspitze. Sie konnten sich gegenseitig einfach nichts vormachen; ihre Zweisamkeit mit Joshua war fast so eng wie das, was sie mit der Habitat-Persönlichkeit verband. Belebend und unheimlich zugleich. »Du hast als erster ihren Namen erwähnt.«
    »Bist du verärgert, daß sie mit mir nach Lalonde kommen will?«
    »Nein. Es klingt nach einer vernünftigen geschäftlichen Absprache.«
    »Es gefällt dir trotzdem nicht.« Er streichelte sanft die

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