Fehlfunktion
gesteckt hat«, erwiderte Solanki. »Genaugenommen war es sogar Laton, der sie vor dieser Illusionen erschaffenden Befähigung der Sequestrierten gewarnt hat.«
»Und Jacqueline Couteur hat ebenfalls zugegeben, daß Laton nichts mit dieser Sache zu tun hat«, ergänzte Dr. Gilmore. »Das ist eines der wenigen Dinge, die sie uns verraten wollte.«
»Ich glaube kaum, daß wir ihren Worten Vertrauen schenken können«, sagte Admiral Kohlhammer.
»Die Einzelheiten heben wir uns für später auf«, entschied Samuel Aleksandrovich. »Wir haben mit Lalonde eine größere und unmittelbare Krise. Ich bin nicht abgeneigt, den Präsidenten der Versammlung um die Ausrufung des Notstands zu bitten; damit würden mir die nationalen Flotten unterstellt werden.«
»Theoretisch zumindest«, sagte Admiral Kohlhammer trocken.
»Ja, theoretisch. Und doch ist alles andere möglicherweise nicht genug. Diese nicht zu entdeckende Sequestrierungsfähigkeit bereitet mir die größten Sorgen. Sie wurde auf Lalonde so verdammt freizügig eingesetzt; Hunderttausende, wenn nicht Millionen wurden auf diese Weise übernommen. Wie viele Menschen will der Gegner unterjochen? Wie viele Planeten? Und ist es eine Bedrohung für die gesamte Konföderation, die von der Generalversammlung nicht wie üblich ignoriert werden darf?« Er dachte über die Möglichkeit der totalen Mobilmachung nach, doch dann verwarf er sie zögernd wieder. Es gab nicht genug Beweise, um den Präsidenten zu überzeugen – noch nicht. Irgendwann würden sie vorliegen, daran zweifelte Samuel Aleksandrovich nicht eine Sekunde lang. »Für den Augenblick tun wir, was in unserer Macht steht, um die Ausbreitung dieser Seuche zu verhindern, während wir Laton suchen. Der Flek von Commander Olsen Neale war auch zu entnehmen, daß Terrance Smith nach Tranquility gekommen ist, um dort Söldner und kampffähige Schiffe anzuwerben, und er war erfolgreich. Smith ist der Stellvertreter des Gouverneurs Colin Rexrew von Lalonde. Dieser Blackhawk-Kurier hat die Strecke von Tranquility hierher in einer fabelhaften Zeit geschafft; nur wenig über zwei Tage, wie der Kommandant mir berichtet hat. Also gelingt es uns vielleicht, die Geschichte auf Lalonde einzudämmen, bevor sie völlig außer Kontrolle gerät. Terrance Smith will planmäßig heute von Tranquility nach Lalonde aufbrechen. Lalwani, Sie schätzen, es dauert eine Woche, bis sie Lalonde erreichen?«
»Ja«, erwiderte sie. »Die Gemal benötigte sechs Tage, um von Lalonde nach Tranquility zu gelangen. Die Schiffe in Smith’ Flotte müssen nach jedem Sprung erneut Formation einnehmen, deswegen ist ein einziger zusätzlicher Tag sehr großzügig kalkuliert. Selbst eine Flottille der Navy müßte sich anstrengen, um die Entfernung in dieser Zeit zu schaffen. Und die Händlerschiffe sind bestimmt nicht die modernsten.«
»Abgesehen von der Lady Macbeth«, sagte Maynard Khanna mit leiser Stimme. »Ich habe mir die Liste der Schiffe angesehen, die Terrance Smith verpflichtet hat. Die Lady Macbeth ist ein Schiff, das mir nicht unbekannt ist.« Er sah den Leitenden Admiral an.
»Ich kenne diesen Namen …« Kelven Solanki startete ein Suchprogramm in seiner neuralen Nanonik. »Die Lady Macbeth befand sich im Orbit um Lalonde, als die Unruhen flußaufwärts von Durringham ihren Anfang nahmen.«
»Das wurde in keinem unserer Berichte erwähnt«, sagte Admiral Lalwani und runzelte die Stirn.
»Es war ein kommerzieller Flug. Ein wenig seltsam, wie ich gestehen muß«, sagte Solanki. »Der Kapitän wollte einheimisches Holz exportieren. Soweit wir das von unserer Seite aus beurteilen konnten, war es eine vollkommen legitime Angelegenheit.«
»Der Name dieses Schiffes taucht jedenfalls mit verdächtiger Regelmäßigkeit auf«, brummte Maynard Khanna.
»Sollte sich leicht herausfinden lassen«, sagte Admiral Samuel Aleksandrovich. »Commander Solanki, eigentlich habe ich Sie aus einem ganz anderen Grund hergebeten. Sie werden als Berater für das Geschwader fungieren, das die Blockade über Lalonde errichtet.«
»Sir?«
»Wir werden zwei Programme zur Beendigung dieser Bedrohung starten. Als erstes wird die gesamte Konföderation in Alarmzustand versetzt, daß Laton lebendig und auf freiem Fuß ist. Wir müssen unbedingt wissen, wohin die Yaku von Lalonde aus geflogen ist und wo sie sich gegenwärtig befindet.«
»Laton wird nicht an Bord geblieben sein«, warf Lalwani ein. »Nicht wenn sie in der Zwischenzeit einen Raumhafen erreicht
Weitere Kostenlose Bücher