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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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kristallinen Stalaktiten erinnerte. Zwei Bereiche waren möbliert: ein riesiger Teakholz-Schreibtisch mit Stühlen davor und einem Sessel dahinter sowie eine in den Boden eingelassene Sitzgruppe aus gepolsterten Ledersofas mit einem niedrigen Tisch in der Mitte.
    Maynard Khanna führte Kelven zu dem Schreibtisch, hinter dem der Admiral ihn erwartete. Auster, Dr. Gilmore, Admiral Lalwani, der Leiter des Abschirmdienstes, sowie Admiral Motela Kohlhammer, der Kommandeur der Ersten Flotte, saßen vor dem Schreibtisch in den geschwungenen stahlblauen Stühlen, die wie geschmeidiges Quecksilber aus dem Boden gekommen waren.
    Kelven nahm Habachtstellung ein und grüßte den Admiral mit einem perfekten Salut. Er war sich der Tatsache sehr bewußt, daß fünf strenge Augenpaare ihn beobachteten. Samuel Aleksandrovich lächelte dünn über das offensichtliche Unbehagen des jüngeren Offiziers. »Rühren, Commander«, sagte er und deutete auf einen der beiden Stühle, die sich in diesem Augenblick neu aus dem Material des Bodens bildeten. Kelven nahm seine Uniformmütze ab, klemmte sie unter den Arm und setzte sich neben Maynard Khanna.
    »Sie haben sich auf Lalonde außerordentlich gut geschlagen«, begann der Leitende Admiral. »Nicht perfekt, aber Sie waren schließlich auch nicht auf eine Situation wie diese vorbereitet. Unter den gegebenen Umständen bin ich vollauf mit Ihrer Leistung zufrieden.«
    »Vielen Dank, Sir.«
    »Die verdammten ESA-Typen haben ihm nicht geholfen«, murmelte Motela Kohlhammer.
    Samuel Aleksandrovich brachte ihn mit einer Handbewegung zum Verstummen. »Das ist eine Angelegenheit, über die wir uns später noch mit ihrem Botschafter unterhalten können. Obwohl ich keinen Zweifel hege, daß wir alle wissen, wieviel dabei herauskommt. Ob das nun bedauerlich ist oder nicht – Sie haben sich die ganze Zeit über vorbildlich verhalten, Solanki. Die Gefangennahme eines sequestrierten Kolonisten war ganz genau das, was wir gebraucht haben.«
    »Das wurde nur durch Captain Austers Hilfe möglich, Sir«, antwortete Kelven. »Ich hätte es niemals geschafft, die Marines herauszuholen.«
    Der Voidhawk-Captain zeigte durch ein anerkennendes Nicken seine Dankbarkeit.
    »Nichtsdestotrotz hätten wir der Situation auf Lalonde von Anfang an weit höhere Bedeutung zumessen und Sie mit den adäquaten Ressourcen ausstatten müssen«, sagte Admiral Aleksandrovich. »Das war mein Fehler, insbesondere im Hinblick auf die Tatsache, wer seine Hände bei dieser Geschichte im Spiel hat.«
    »Wurde Latons Existenz durch Jacqueline Couteur bestätigt?« erkundigte sich Solanki in der stillen, wenn auch schwachen Hoffnung, ein deutliches Nein als Antwort zu erhalten.
    »Das war nicht nötig.« Samuel Aleksandrovich seufzte schwer. »Gerade ist ein Blackhawk … « Er machte eine Pause und hob unterstreichend die buschigen schwarzen Augenbrauen, »… aus Tranquility eingetroffen. Er brachte eine Flek von Lieutenant Commander Olsen Neale. Unter den gegebenen Umständen entschuldige ich sogar, daß er einen Blackhawk als Kurier eingesetzt hat. Wenn Sie bitte dieses Sens-O-Vis studieren würden?«
    Solanki sank tief in die Sitzmulde seines Stuhls, während Graeme Nicholsons Aufzeichnung durch sein Bewußtsein ging. »Er war die ganze Zeit über da«, murmelte er schließlich gebrochen. »Sogar in Durringham, und ich hatte keine Ahnung. Ich dachte, der Kommandant der Yaku hat den Orbit verlassen, weil die Unruhen unter der Bevölkerung aus der Kontrolle zu geraten drohten.«
    »Niemand kann Ihnen einen Vorwurf daraus machen«, sagte Admiral Lalwani.
    Kelven warf einen Seitenblick zu der grauhaarigen Edenitin. In ihren Worten hatte ungewöhnlich viel Verständnis und Traurigkeit mitgeschwungen.
    »Wir hätten damals nicht aufhören dürfen, nach ihm zu suchen«, fuhr sie fort. »Die Anwesenheit von Darcy und Lori auf Lalonde war ein ziemlich erbärmliches Faustpfand, um unsere Paranoia zu beruhigen. Selbst wir hatten den Wunsch, daß Laton tot sein möge. Diese Hoffnung hat jeden rationalen Gedanken überwältigt. Wir alle wußten, wie erfindungsreich Laton ist, und wir wußten, daß er sich Daten über den Planeten Lalonde beschafft hatte. Wir hätten diese Welt gründlich absuchen müssen. Es war unser Fehler. Jetzt ist er zurückgekehrt. Ich wage gar nicht an den Preis zu denken, den wir alle zahlen müssen, um ihn ein weiteres Mal aufzuhalten.«
    »Sir, Darcy und Lori waren gar nicht sicher, ob Laton hinter dieser Invasion

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