Fehlschlag unzulässig
eigentlich längst vollzogen sein.«
»England ist aber noch ein Bestandteil des Kontinents, Professor. Wir brauchen eine gut zugängliche Wasserstraße, besser noch eine offene Meeresküste. Oder wollen Sie mit einem Flugschrauber aus dem Jahre 2011 über Atlantis erscheinen?«
»Dabei bliebe zu überlegen, ob es aus Gründen der Volltarnung nicht ratsam wäre, mit einem gebräuchlichen Schiff die Überfahrt zu wagen«, überlegte Steamers laut. »Ich werde Ihnen einen entsprechenden Plan ausarbeiten, sobald wir Näheres über die Bevölkerung der ominösen Stadt wissen. Eigentlich dürfte es nicht schwierig sein, dort eine Passage zu finden.«
»Sie scheinen sehr viel Zeit zu haben, Steamers«, spöttelte ich. »Wie lange, denken Sie, wird das dauern? Irgendwo da drüben sind marsianische Wissenschaftler damit beschäftigt, den angreifenden Denebern eine Langzeit-Falle zu stellen. Wenn die zuklappt, ist unsere Menschheit nie gewesen. Verlieren Sie das nicht aus dem Sinn!«
»Wo denken Sie hin«, beschwerte er sich mit einem ironischen Lächeln. »Ich pflege meistens logisch zu denken, HC-9!«
»Dann tun Sie es jetzt in besonderem Maße. Wir …«
»Thor …«
Der Ruf peitschte wie ein Knall in meine weitgeöffneten Extrasinne hinein. Es war Kiny gewesen. Da wir neuerdings auch emotionelle Regungen an der Art einer Telepathiesendung feststellen konnten, stand es für mich fest, daß sie nervös war.
Ich meldete mich mit einem fragenden Psi-Impuls.
»Etwas Fremdes ist in der Nähe. Es strahlt dumpfe Parawogen aus, jedoch keine menschlich präzisen Gedankengänge. Vorsicht! Es muß sich hier herumtreiben. Korrektur – es sind mehrere Daseinsfronten, alle aber verwaschen.«
»Tiere, Kiny?«
»Vielleicht«, entgegnete sie zögernd. »Ich kann nichts ausmachen. Etwas ist aber angekommen, und zwar ziemlich plötzlich.«
Die letzte Erklärung, so dürftig sie auch war, ließ mich blitzschnell handeln.
Tiere aller Art erscheinen nicht so plötzlich, wie es Kiny mit ihren hervorragenden Telepathiefähigkeiten festgestellt hatte.
Unter uns landete der Flugschrauber mit rasenden Kranzrotoren. Die Tragflächen für den Hochgeschwindigkeitsflug waren bereits hochgeklappt.
Hannibal, Allison und Naru Kenonewe öffneten die Tür. Die Zusatzrotoren liefen aus.
»Vorsicht, Kleiner, etwas stimmt nicht. Kiny ortet mehrere nicht identifizierbare Objekte. Keine Bewußtseinsfront, nur dumpfe Wogen. Kommt hierher. Wir geben euch notfalls Feuerschutz.«
Der Kleine sagte einige Worte, dann sprang er. Er federte auf den geröllbedeckten Boden, stolperte über seine Storgha-Scheide und verlor den spitzen Hut seines Einsatzkostüms.
Das störte ihn jedoch nicht. Ehe Allison ebenfalls in Deckung gehen konnte, war der Kleine bereits verschwunden.
Ich hatte längst die Waffe angeschlagen, fand jedoch kein Ziel. Nishimura tippte auf den Aktivierungsschalter seines Schutzschirmprojektors. Infolge des grünlichen Leuchtens wurden seine Körperumrisse auch für nicht nachtsichtige Leute erkennbar.
»Abschalten!« schrie ich ihm wütend zu. Doch es war schon zu spät!
Ich sah, wie Naru Kenonewe seinen Maschinenkarabiner hochriß. Der hünenhaft gebaute Nubier spielte die Rolle eines in dieser Epoche heimischen Afrikaners aus dem mächtigen Volk der Phoroser. Zu diesem Zweck hatten wir Narus Stirn durch eine biologisch gezüchtete Zellaufpflanzung mit jenem breiten und fingerdicken Narbenband versehen, wie es Khoul getragen hatte.
Ich vernahm das schrille Pfeifen davonrasender Mikro- Raketengeschosse.
Als sie am dunklen Waldrand einschlugen, bemerkte ich
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