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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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un­ter­rich­tet hat­te. »Und jetzt? Soll ich Ih­nen das Stahl­schott öff­nen?«
    »Mit den Fin­ger­nä­geln?«
    Er griff wort­los in die Ta­sche und hol­te ein mar­sia­ni­sches Ko­de­ge­rät her­vor. Es stamm­te aus der Ver­suchs­ab­tei­lung der GWA.
    Als der kaum sicht­ba­re Strahl den fu­gen­lo­sen Wan­dab­schnitt um­spiel­te, ver­nahm ich wie­der das Zi­schen, das mich schon vor­her auf­merk­sam ge­macht hat­te. Die bei­den Die­ner stie­ßen einen jam­mer­vol­len Schrei aus.
    »Manch­mal kön­nen nicht­be­am­te­te Wis­sen­schaft­ler auch den­ken«, er­klär­te Fra­mus sach­lich. »Mit In­stal­la­tio­nen die­ser Art war zu rech­nen, und der Im­puls­schlüs­sel hat sich schon auf dem Mond be­währt. Wer bleibt bei den Flug­ag­gre­ga­ten?«
    Ich sprang zu dem of­fen­ste­hen­den Stahl­schott hin­über. Es be­stand aus zwan­zig Zen­ti­me­ter star­kem MA-Me­tall.
    »Ich«, ant­wor­te­te Kenji Nis­hi­mu­ra auf Al­li­sons Fra­ge. »Ich küm­me­re mich auch um die Die­ner. Al­ler­dings müs­sen Sie mir er­lau­ben, Sie not­falls über Sprech­funk an­zu­ru­fen. Hier wird dem­nächst al­ler­lei pas­sie­ren.«
    »Ein­ver­stan­den. Han­ni­bal, wo steckt Ke­no­ne­we?«
    Der Klei­ne schau­te mit ver­glast wir­ken­den Au­gen ge­gen die Tür.
    »Nicht ein­mal hun­dert Me­ter ent­fernt. Ich or­te min­des­tens zehn Per­so­nen. Die Hälf­te da­von ist pa­ra-im­mun, an­de­re sind Dä­mo­nen­pries­ter. Man ist in größ­ter Sor­ge. Ei­ner der Nicht-Im­mu­nen macht Vor­hal­tun­gen we­gen Na­rus Ent­füh­rung. Er hat sei­ne Rol­le als Pho­ro­ser so gut ge­spielt, daß man Angst vor der ei­ge­nen Cou­ra­ge be­kommt. Man ver­langt Zu­ge­ständ­nis­se. Ei­ner der Tem­pel­hü­ter scheint be­merkt zu ha­ben, daß es brenz­lig wird.«
    Wir war­te­ten nicht län­ger. Al­li­son zog sei­nen Schutz­schirm­pro­jek­tor un­ter dem Um­hang her­vor und schal­te­te ihn auf Vor­lauf-Ak­ti­vie­rung. Wir folg­ten sei­nem Bei­spiel.
    Hin­ter dem Stahl­schott er­blick­ten wir einen ho­hen Gang.
    Kenji be­deu­te­te den Die­nern, sich in den Hin­ter­grund der mit Wa­ren über­füll­ten Räu­me zu­rück­zu­zie­hen. Drau­ßen tob­te noch im­mer das Un­wet­ter.
    »Ich be­rei­te mich vor­sichts­hal­ber auf die Ver­nich­tung der Flug­ge­rä­te vor, Sir«, gab er be­kannt. »Wenn wir Pech ha­ben, sol­len die Mar­sia­ner we­nigs­tens nicht ir­di­sche Er­zeug­nis­se des Jah­res 2011 fin­den. Bit­te be­den­ken Sie, daß Taf­kar un­ter­des­sen zu­rück­ge­kehrt ist. Sein Be­richt wird Sag­hon zu den­ken ge­ben. Es wä­re gut, wenn Sie mög­lichst schnell mit Ke­no­ne­we er­schei­nen könn­ten. Neh­men Sie kei­ne Rück­sich­ten mehr. Das ist nur ein Rat.«
    Es war ein gu­ter Rat! Wir muß­ten blitz­schnell und un­ter Ein­satz al­ler Mit­tel zu­schla­gen, oder wir wür­den nicht mehr aus die­sem Fuchs­bau her­aus­kom­men. Wenn re­gu­lä­re Trup­pen auf­tauch­ten, war an ei­ne Flucht nicht mehr zu den­ken. Sie wür­den nicht mit harm­lo­sen Nar­ko­se­strah­lern feu­ern. Wich­tig war nur, die Spu­ren un­se­rer An­we­sen­heit zu ver­wi­schen.
    Die­ses Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Schalt­zen­trum ge­hör­te be­stimmt nicht zu den Ein­rich­tun­gen der hie­si­gen Po­li­zei­sta­ti­on. Der klei­ne Trans­mit­ter war in mar­sia­ni­schen Fa­bri­ken ent­stan­den, aber ich glaub­te nicht dar­an, daß er auch von mar­sia­ni­schen Be­hör­den an die­sem Ort auf­ge­stellt wor­den war.
    Mer­klohr, der höchst­wahr­schein­lich für zwei Sei­ten ar­bei­ten­de At­lan­ter, schi­en im Lau­fe der Jah­re Mit­tel und We­ge ge­fun­den zu ha­ben, das Ge­rät un­auf­fäl­lig nach Ni­tra­byl zu brin­gen.
    Es war er­staun­lich, daß die enorm wach­sa­me Spio­na­ge­ab­wehr der Epo­che den Stütz­punkt noch nicht ent­deckt hat­te.
    Han­ni­bal ver­mu­te­te wahr­schein­lich zu Recht, daß Mer­klohr mit dem An­griff auf un­se­ren De­for­ma­tor sei­nen ent­schei­den­den Feh­ler be­gan­gen hat­te.
    Ki­ny mel­de­te sich in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den. Die Mar­sia­ner schie­nen mit dem An­griff doch län­ger zu zö­gern, als es vor­erst den An­schein ge­habt hat­te.

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