Fehlschlag unzulässig
tatsächlich erwartet. Es erstaunt mich, daß sich unter den führenden Leuten dieser Organisation zahlreiche Nicht-Immune befinden. Darauf hätte ich mich an Merklohrs Stelle nicht eingelassen. Sie können doch jederzeit abgehört werden.«
»Von Telepathen, Sie komischer Spitzhut-Kuckuck«, tobte Allison unterdrückt. »Was denken Sie wohl, wieviel von der Sorte es gibt? Überhaupt keinen! Außerdem werden nur Menschen immunisiert, die für den Mars wichtig sind. Ich bin sicher, daß die Attentäter die einzigen Geheimpolizisten in ganz Nitrabyl sind, die auf Atlantis einen Vorsorgeblock erhalten haben. Und genau die – oder die meisten von ihnen – hat sich Merklohr unter den Nagel gerissen.«
»Mann, eine Ausdrucksweise haben Sie wieder. Völlig unakademisch.«
»Der Teufel soll Sie holen und HC-9 ebenfalls. Ich bin für den Angriff.«
»Der wäre nicht nur falsch, sondern tödlich«, warf ich ein. »Framus, Sie sollten ebenfalls davon ausgehen, daß der Atlanter noch nicht weiß, wie eingehend er von den Marsianern durchschaut worden ist. Das ist unsere Chance. Sie reden kein Wort, okay?«
»Ich werde mich hüten. Mit Ihrer parabeeinflußten Psychologie komme ich nicht mehr ganz mit. Wir – da kommen sie.«
»Schutzschirme einschalten«, forderte ich. »Los, Framus! Die damit verbundene Ortungsgefahr spielt jetzt keine Rolle mehr.«
Ich aktivierte mein Gerät. Als sich der grüne Schleier über meinen Körper gelegt hatte, stand ich auf und verließ die Deckung, Hannibal folgte meinem Beispiel, blieb aber einige Schritte hinter mir.
Ein Blick auf die Leuchtanzeigen belehrte mich, daß der Projektor auf Laut- und Funkimpuls-Durchlässigkeit geschaltet war. Wer diese Maßnahme versäumte, wurde innerhalb des Schirmes in jeder Beziehung taub.
Das stählerne Schott schwang auf. Dahinter kauerten fünf Männer in verschiedenartigen Trachten, aber alle hielten sie Waffen in der Hand.
Ich verschränkte die Arme über der Brust und sah ihnen gleichmütig entgegen.
»Der Atlanter ist nicht dabei«, teilte mir Hannibal hastig mit.
»Ja! Abwarten! Er kommt! Nur ein Narr würde sofort erscheinen.«
»Zwei der Priester sind fassungslos. Sie hatten den Mann erwartet, den du in den Lagerräumen erwischt hast. Damit wird klar, wieso wir relativ unangefochten die Treppen hinabsteigen konnten.«
»Es wird aber noch klarer, daß Merklohr nichts von dem bevorstehenden Angriff der Abwehr weiß. Kleiner – es muß blitzschnell gehen.«
Der Gedankenaustausch erfolgte in wenigen Sekunden. Denkvorgänge sind immer wesentlich schneller als Sprechvorgänge; ein weiterer Vorteil der telepathischen Nachrichtenübermittlung.
Ich ergriff sofort die Initiative. Das in mir bohrende Gefühl bevorstehenden Unheils wurde immer stärker.
»Ihr werdet nicht unvorsichtig genug sein, in dieser Umgebung zu schießen«, warnte ich in Whur. »Die Frage, wer wir sind, kann nicht beantwortet werden. Weshalb wir gekommen sind, ist klar. Der von euch entführte Phoroser ist mir sofort auszuliefern. Dann gehe ich, ohne weitere Maßnahmen einzuleiten. Wo ist Merklohr? Er soll erscheinen, ehe ich gezwungen bin, ihn in meinem Bericht als Narr zu bezeichnen. Nun?«
Der ältere, hochgewachsene Mann, anscheinend der wichtigste Dämonenpriester dieses Tempels, verstand augenblicklich den Sinn meiner Worte.
Er legte seinen Schockstrahler zur Seite, trat hochaufgerichtet durch die Stahltür und verneigte sich tief.
Er glaubte alles zu verstehen und verstand nichts. Ich dagegen wußte in dem Augenblick, daß diese Methode wesentlich vorteilhafter war als ein Eindringen mit Waffengewalt.
»Merklohr wird für Euch sofort
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