Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
zu spre­chen sein, Lur­ca«, er­klär­te er mit voll­tö­nen­der Stim­me. »Ich bin …«
    »Es soll­te dir im In­ter­es­se ge­wis­ser Mäch­te ver­bo­ten sein, dei­nen Na­men zu nen­nen«, un­ter­brach ich ihn. »Noch zeigt eu­er Feh­ler kei­ne schwer­wie­gen­den Fol­gen. Sie wer­den aber un­aus­bleib­lich sein, wenn ich nicht au­gen­blick­lich mei­ner Auf­ga­be nach­ge­hen kann. Da­zu be­nö­ti­ge ich den pho­ro­si­schen Wis­sen­schaft­ler.«
    Der schwarz­ge­klei­de­te Tem­pel­hü­ter erblaß­te. Mein Ziel war jetzt schon er­reicht.
    Er wuß­te nicht sehr viel über Mer­klohrs Ver­bin­dun­gen zum de­ne­bi­schen Ge­heim­dienst, im­mer­hin aber ge­nug, um zu ver­mu­ten, ich wä­re ein Be­auf­trag­ter der glei­chen Or­ga­ni­sa­ti­on. Un­se­re Schutz­schir­me be­wie­sen fer­ner un­se­ren ho­hen Rang.
    Auch der mit­hö­ren­de Mer­klohr schi­en zu die­ser Auf­fas­sung ge­kom­men zu sein. Ich ver­nahm im Hin­ter­grund des Gan­ges einen lau­ten Ruf. Dann eil­te ein hoch­ge­wach­se­ner Mann nä­her.
    Als ich sein Ge­sicht sah, wuß­te ich, daß wir es tat­säch­lich mit ei­nem At­lan­ter höchs­ter Bil­dungs­stu­fe zu tun hat­ten. Was hat­te die­sen Mann da­zu ver­lei­tet, mit dem Spio­na­ge­dienst der De­ne­ber Kon­takt auf­zu­neh­men?
    Ver­sprach er sich per­sön­li­che Vor­tei­le? Haß­te er die Mar­sia­ner als Ko­lo­ni­al­her­ren? Oder war er da­von über­zeugt, un­ter de­ne­bi­scher Herr­schaft bes­ser le­ben zu kön­nen?
    Wir konn­ten ihn nicht te­le­pa­thisch tes­ten, denn selbst­ver­ständ­lich war er pa­ra-im­mun.
    Er blieb schwer at­mend ste­hen, über­prüf­te mit ei­nem wis­sen­den Blick un­se­re Schutz­schir­me und ver­neig­te sich eben­falls.
    »Ich grü­ße dich, Mer­klohr«, sprach ich ihn an. »Du hast der Sa­che, die wir ge­mein­sam ver­tre­ten, einen schlech­ten Dienst er­wie­sen. Wenn mein ge­hei­mer Groß­trans­mit­ter doch noch ge­or­tet wird, ist es dem An­griff dei­ner Die­ner zu­zu­schrei­ben. Ich ha­be mir al­le Mü­he ge­ge­ben, un­auf­fäl­lig zu er­schei­nen.«
    »Ich er­hielt kei­ne In­for­ma­tio­nen«, er­klär­te er ge­preßt. »Die Or­tung er­folg­te zu­fäl­lig. Ich glau­be nicht, daß sonst noch je­mand …«
    »Das wer­den wir sehr schnell fest­stel­len«, fiel Han­ni­bal ein. »Wir hät­ten dich oh­ne­hin auf­ge­sucht. Wie du siehst, wur­de uns dein Auf­ent­halts­ort mit­ge­teilt. Wel­che Zwei­fel be­we­gen dich noch, un­se­ren wich­ti­gen Wis­sen­schaft­ler nicht so­fort zu uns zu brin­gen?«
    Mer­klohr zö­ger­te. Un­ser ge­wag­ter Bluff war hun­dert­pro­zen­tig an­ge­kom­men, aber der At­lan­ter hat­te noch mit ver­schie­de­nen, ihm un­kla­ren Fak­to­ren zu kämp­fen.
    Im Hin­ter­grund des Gan­ges be­merk­te ich einen rot­leuch­ten­den Ener­gie­schutz­schirm. Dort wä­ren wir nie hin­durch­ge­kom­men.
    »Ich hof­fe, daß du or­tungs­si­cher ar­bei­test. Der Geg­ner ist ge­warnt. In we­ni­gen Ta­gen wird Oko­lar IV heim­ge­sucht wer­den. Die Ober­flä­che wird sich rot ver­fär­ben wie Blut. Sieh zu, daß du und dei­ne Die­ner kei­nen Scha­den neh­men. Und jetzt er­fül­le mei­ne Wün­sche. Ich bin nicht be­reit, mei­ne Auf­ga­be noch län­ger zu­rück­zu­stel­len.«
    Er sah mich mit ei­nem Aus­druck un­gläu­bi­ger Über­ra­schung an. Er wuß­te al­so, daß der Mars dem­nächst mit dem Ro­ten Leuch­ten über­schüt­tet wer­den wür­de. Die­ser Mann war viel wich­ti­ger und auch ein­ge­hen­der in­for­miert, als es selbst die Mar­sia­ner ahn­ten. Der Him­mel moch­te wis­sen, wel­ches Spiel er seit Jah­ren trieb und was er ge­tan hat­te, um den de­ne­bi­schen Groß­an­griff über­haupt mög­lich ma­chen zu kön­nen. Er war ein Ver­rä­ter an den Mar­sia­nern und der jun­gen Mensch­heit.
    »Ich ha­be Euch zu ak­zep­tie­ren, Lur­ca«, sprach er mich mit er­wa­chen­dem Re­spekt an. »Nur Wis­sen­de kön­nen sol­che Wor­te spre­chen. Bringt den Pho­ro.«
    Zwei der Tem­pel­die­ner rann­ten da­von. Ich blieb ru­hig ste­hen und war nur noch be­müht, in den ent­schei­den­den Mi­nu­ten kei­nen Feh­ler mehr zu ma­chen.
    »Ein­flug mar­sia­ni­scher Groß­kampf­schif­fe«,

Weitere Kostenlose Bücher