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Feierlaune - Eine Facebook-Party

Feierlaune - Eine Facebook-Party

Titel: Feierlaune - Eine Facebook-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tondern
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vergessen, als er zweimal tief durchatmete und die Haustür öffnete.
    Vor ihm stand ein endlos langer Typ mit Anzug und Krawatte und grinste auf ihn herunter. » Hi, ich bin Joke. Klasse Idee, deine Party. Ich glaub, wir waren unter den Ersten, die zugesagt haben.«
    » Hä?«, machte Florian. Er musste es erst mal verdauen, dass nicht Mascha und Cat vor ihm standen, sondern zwei völlig Fremde.
    » Auf Facebook«, sagte Joke. » Wir lieben solche Partys. Man lernt dort Leute kennen, die man sonst nie treffen würde. Ach ja, das ist Julia«, sagte Joke. Unbekümmert schob er Florian beiseite und zog seine Freundin hinter sich her ins Haus. Vor der Spiegelwand holte Joke einen Kamm aus der Innentasche seines Jacketts und kämmte sich ausgiebig.
    Julia lächelte auf Florian herunter. Sie war kaum kleiner als Joke. Sie trug ein knallrotes glänzendes Schlauchkleid mit einer weißen Perlenkette um den hageren Hals. Auch ihre Schultern wirkten eckig. » Sind wir die Ersten?«
    Joke steckte seinen Kamm ein, ging mit dem Gesicht dicht an die Spiegelwand heran und strich sich die Augenbrauen glatt. » Geile Hütte«, sagte er mit einem anerkennenden Blick in die Runde. Er öffnete die Tür zum Wohnzimmer. » He, Julia, die haben sogar ’n Klavier.«
    » Wirklich?« Julia stopfte die Puderdose, die sie aus ihrer silbernen Handtasche geholt hatte, in die Tasche zurück und lief ins Wohnzimmer. » Ein Bösendorfer! Darf ich mal?«
    Bevor Florian auch nur Piep sagen konnte, rückte sie sich den Klavierschemel zurecht, setzte sich sehr gerade hin und legte die Hände auf die Tasten. » Wahnsinnsklang!«, rief sie, während ihre langen, gelenkigen Finger sich mit den weißen und schwarzen Tasten vertraut machten. Dann ordneten sich die Töne, und Florian erkannte eine Melodie, die er schon mal irgendwo gehört hatte.
    Kevin stieß ihn an. Als Florian nicht gleich reagierte, fasste Kevin ihn am Arm und zog ihn von der Tür weg. » Sag mal, kennst du die?«
    » Gesehen hab ich sie schon mal irgendwo, glaub ich.«
    » Aber die können hier doch nicht so einfach…«
    » Ich dachte, du kennst sie. Was haben die eigentlich gemeint mit Facebook? Hast du da etwa irgendwas reingestellt?«
    » Quatsch. Ich will mir doch nicht die Tour mit Cat versauen. Und die können hier doch nicht einfach so reinplatzen. Du musst sie rausschmeißen, Florian. Unsere ganze Planung…«
    » Scheiß auf die Planung«, sagte Florian, gröber, als er es beabsichtigt hatte. Klar, er fühlte sich auch überrumpelt von den beiden, aber gleichzeitig war er merkwürdig erleichtert. Die ganze Zeit, merkte er jetzt, hatte er Angst gehabt, dass Mascha auf dem Absatz kehrtmachen würde, wenn sie entdeckte, dass sie und Cat die einzigen Gäste waren. Fast wie ein Hochstapler war er sich vorgekommen. Aber jetzt waren sie wenigstens schon zu viert.
    Im Wohnzimmer begann jemand zu singen. Das musste dieser ellenlange Typ im Anzug sein. Mit blecherner Stimme sang er zu der Melodie von Julia.
    » Die sind doch ganz witzig, die beiden«, sagte Florian. Er machte sich von Kevin los und wollte ins Wohnzimmer gehen. Da kläffte Jozi plötzlich los. Freudig sprang sie an Florian hoch, rannte zur Haustür und kam wieder zu ihm zurück.
    Dann klingelte es wieder.

sechs
    Mit einem Mal stimmte alles. Sogar die Rosen.
    Zwischen Maschas grünen Augen grub sich eine steile Falte in ihre Stirn, als Florian die Haustür öffnete. Irgendetwas passte ihr nicht. Das war sofort klar.
    Aber diesmal ließ Florian sich nicht von ihr einschüchtern. Er wusste selbst nicht, warum. » Moment«, sagte er und versuchte zu lächeln. Er holte eine der Rosen von der weißen Marmorstufe und überreichte sie Mascha mit einer leichten Verbeugung. » Schön, dass du gekommen bist.«
    Die Falte zwischen ihren Augen vertiefte sich noch, wenn das überhaupt möglich war. Mascha machte einen halben Schritt zurück und prallte gegen Cat, die dicht hinter ihr stand.
    Aus, dachte Florian enttäuscht. Er hatte zu sehr übertrieben. Er hätte doch nicht auf Kevin hören sollen.
    In diesem Moment passierten zwei Sachen gleichzeitig. Im Wohnzimmer legten Julia und Joke plötzlich wieder los. Eine ziemlich schräge Melodie. Joke begann, mit einem metallenen Klang in der Stimme zu singen: » Ich möchte …«
    Und während Joke sang, jagte Jozi plötzlich heran. Florian hatte gar nicht gemerkt, dass sie weg gewesen war. Irgendwas musste sie abgelenkt haben. Oder sie hatte im Garten ein dringendes Bedürfnis

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