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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Der Agelon warf einen kurzen Blick darauf, dann lächelte er kurz.
    »Kurs Quadrat 667-A. Wir fliegen Geleitschutz für zwei Kreuzer der Wonn-Klasse.«
    Zwei Kreuzer, in denen die XVII. Raumlandedivision auf ihren Absprung zur Eröffnung des Bodenkampfes wartete: Rund 22 000 Whims sowie etwa 3000 orathonische Soldaten, darunter eine Kompanie unter dem Kommando seines Freundes Nomar.
    Das AVT-Geschwader wechselte synchron den Kurs, umschwärmte die beiden Wonn-Hantelraumer und wie wütende Wurgons stürzten sich die Orathonen in den Orbit. Automatische Wachforts und Raketensatelliten begannen, ihre tödlichen Geschosse und Energiestrahlen auf die Angreifer zu ergießen. Agelon preßte die Lippen zusammen, als zwei AVTs in glühenden Feuerbällen vergingen. Sein eigenes Schiff wurde mächtig durchgeschüttelt, als ein Gefechtskopf unweit des Schutzfeldes detonierte, doch die Piloten seines Diskus verstanden ihr Fach und Sigam sah mit Zufriedenheit, daß sein Schiff den Feuersturm unbeschadet überstand.
    Plötzlich tauchte vor ihnen eines der großen Raumforts auf. Sigam reagierte sofort.
    »Zielerfassung!«
    »Erfaßt!«
    »Feuer nach Belieben!«
    Die mächtigen Strahlwaffen des AVT spien glühende Finger in Richtung der gegnerischen Anlage, die sich bedrohlich vor ihnen auftürmte. Die Urung’hir bauten groß, noch größer als die Orathonen, aber trotz einiger technologischer Vorteile war die Gesamtentwicklung deutlich hinter der der Angreifer zurück geblieben. Der orathonische Angriff fegte über die massiven Anlagen hinweg, deren Zielerfassung offenbar größte Probleme hatte, den wendigen Diskusraumern zu begegnen. Ein Teil des Forts vor ihnen brach lautlos auseinander, als die schwachen Schutzfelder durchbrochen wurden und das gegnerische Feuer erstarb fast völlig.
    Die AVTs tanzten um den Koloß herum und wetteiferten darin, ihm den Todesstoß zu geben. Als das Fort schließlich in einer hellen, stufenweise das Gebilde erschütternden Explosion verging, hatte Sigam den Diskus bereits wieder in die unmittelbare Nähe der beiden Wonn-Hanteln beordert.
    Von der Planetenoberfläche stiegen Boden-Raum-Raketen auf und schossen bündelweise auf die unbeirrt anfliegenden Orathonen zu. Sigam warf seinen AVT direkt in die Flugbahn, koordinierte sein Abwehrfeuer mit dem Geschwader und sah, wie die Raketen in Mengen dem Sperrfeuer der Angreifer zum Opfer fielen. Eine weitere Erschütterung warf den Kommandanten in seinem Sessel hin und her, als eine Rakete durchgebrochen war und im Schutzschirm des Diskus verpuffte. Agelon fluchte, doch ein einzelner Treffer vermochte den Schirm nicht zu beeindrucken. Ein schneller Blick auf die Anzeige bestätigte ihm, daß die beiden Hanteln mit ihrer kostbaren Fracht unbeschädigt waren.
    »Feindfeuer läßt nach!« meldete die Ortung. In der Tat, der Feind hatte sein Pulver offensichtlich weitgehend verschossen - oder er wartete, bis die Drehung des Planeten andere Raketenstellungen in Schußweite brachte.
    Die Orathonen warteten nicht.
    Die Schiffe stürzten sich in die obersten Schichten der Atmosphäre und rasten wie glühende Fanale durch die Luft. Langsam abbremsend näherten sich die Hantelraumer unter dem Schutz der AVTs den designierten Landezonen, weit außerhalb der wahrscheinlich schwer verteidigten Städte. Vereinzelte Kampfgleiter attackierten die Diskusraumer, doch ohne ernsthaften Schaden anzurichten. Die Urung’hir konzentrierten ihre Kräfte sicher auf die urbanen Zentren.
    Die Wonn-Raumer landeten unbehelligt und begannen unmittelbar mit der Ausschleusung der Truppen, während die AVTs mit hellem Kreischen das weitere Aufmarschgebiet durchmaßen und alles, was wie eine militärische Stellung aussah, vorsorglich in Trümmer und Schutt verwandelten.
    Stumm grüßte Sigam Agelon zu der Holographendarstellung, auf der die ersten Truppen aus den gigantischen Mannschleusen der Wonn-Hanteln strömten.
    Alles Gute, Nomar! wünschte er in Gedanken, dann aber konzentrierte er sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe: Urung’hir töten.
    Und er war gut darin.
     
    *
     
    Agelon verließ den AVT mit gemischten Gefühlen. Er wußte das Schiff in guten Händen, seine Mannschaft hatte nach mehreren Tagen des Kampfes außergewöhnliche Leistungsbereitschaft gezeigt. Das konnte natürlich damit zusammenhängen, daß ein Agelon an Bord war und sich jedes Besatzungsmitglied durch große Anstrengung auch große Anerkennung erhoffte. Sigam war geneigt, diesen Erwartungen zu

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